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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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hatte. Sie war es auch, die das Sprechfunkgerät störte, damit Sie niemanden zu Hilfe rufen konnten. Außerdem ließ Mireille Sie in eine tiefe Ohnmacht versinken. Dann tauchte sie bei Mustafa Bursa auf, um ihn zu töten.«
    Nicole Duval schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Das klingt alles so schrecklich phantastisch, Chef.«
    »Sie wollen mir nicht glauben, weil Sie in Mireille Dorleac immer noch Ihre harmlose nette, kleine Freundin sehen. Aber das ist sie nicht mehr. Ein Dämon hat von ihr Besitz ergriffen, Nicole.«
    »Ich wollte, ich könnte das alles bedingungslos glauben, Professor«, seufzte das Mädchen. Sie trank den Raki mit einem Ruck aus. Auch Zamorra leerte sein Glas. »Trinken wir noch einen?« fragte Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen unbedingt einen klaren Kopf behalten, Nicole.«
    »Weswegen?«
    »Wegen Mireille. Sie wird bald nach Hause kommen.«
    »Himmel…«
    »Ich fürchte, wir haben noch eine schlimme Nacht vor uns, Nicole.«
    »Haben Sie mir noch ein Mosaiksteinchen zu bieten, Chef?«
    »Ein letztes noch. Mireille hat das Haus verlassen, um sich Jeff Coon zu holen. Deshalb, nur deshalb ging sie aus dem Haus.«
    Nicole Duval vergrub das Gesicht in beide Hände.
    »Das ist alles so furchtbar, Professor.«
    »Heute nacht wird die Entscheidung fallen, Nicole.«
    »Mireille – besessen! Vielleicht kann man sie retten?«
    »Das wird sich ergeben. Aber Sie müssen mir eines versprechen, Nicole.«
    »Was?«
    »Egal, was passiert, Sie dürfen diese Bestie nicht ansehen, sonst sind Sie rettungslos verloren. Versprochen?«
    Nicole Duval nickte seufzend.
    »Versprochen, Chef.«
    ***
    Eine halbe Stunde später kamen Mireille Dorleac und Mehmet Akbar gut gelaunt nach Hause. Mehmet hatte einen kleinen sitzen. Er erzählte leutselig, daß Mireille ihn abgeholt hätte. Es wäre ihm zwar nicht ganz recht gewesen, weil das Mädchen allein durch halb Istanbul gegangen wäre, aber es hätte ihn dann doch gefreut, daß sie sich um ihn gekümmert hatte. Die beiden waren übermütig, machten eine Menge Schabernack, neckten und hänselten einander immerzu und lachten laut über dumme alte Witze. Da Zamorra und Nicole Duval nicht mitmachten, hörten sie bald damit auf. Allmählich wurde Akbar sogar ernst.
    »Sie haben Sorgen, Professor, nicht wahr? Man sieht es Ihnen an. Was ist geschehen? Ist etwas passiert?«
    Zamorra schaute Mireille durchdringend an.
    »Medusa hat sich schon wieder ein neues Opfer geholt, Mehmet.«
    Mireille spürte diesen feindseligen Blick.
    »Weshalb sehen sie mich dabei so schrecklich böse an, Professor?« fragte Mireille verlegen. »Ich kann doch nichts dafür.«
    »Wirklich nicht?«, fragte Zamorra mit hohntriefender Stimme.
    »He!« fing der Lehrer die Worte hellhörig auf. »Was soll das hei- ßen, Professor? Sie sind Gast in meinem…«
    »Mireille weiß, was das heißen soll«, sagte Zamorra scharf.
    »Ich?« fragte das Mädchen nervös. »Wieso ich? Ich verstehe Sie nicht, Professor!«
    »O doch, Mireille. Sie verstehen mich sehr gut. Haben Sie doch mal die Güte, uns zu verraten, wo Sie heute nacht waren!«
    »Ich habe Mehmet abgeholt.«
    »Und dazwischen waren Sie auf dem Vergnügungsdampfer, Mireille«, sagte Zamorra schneidend.
    »Auf Ihrem Vergnügungsdampfer?«
    »Ich habe Sie da gesehen, Mireille! Soll ich Sie eigentlich noch Mireille nennen?«
    »Was, um alles in der Welt, bezwecken Sie mit diesem Verhör, Professor? Warum wollen Sie mich nicht mehr bei meinem Namen nennen?«
    »Gibt es nicht noch einen Namen, dessen Sie sich bedienen, Mireille?« fragte Zamorra das Mädchen, das zusehends nervöser wurde.
    Die Französin nagte aufgeregt an der Unterlippe. Kleine Schweißtröpfchen bildeten sich auf ihrer Stirn. In ihr schien ein schrecklicher Kampf zu toben. Die Medusa in ihr würde sich diese Herausforderung wohl nicht mehr lange gefallen lassen. Darauf wartete Professor Zamorra.
    »Was wäre das denn für ein Name, Professor?«, fragte Mireille verblüfft.
    »Nennen Sie sich nachts nicht – Medusa?« schrie Zamorra das entsetzte Mädchen an.
    Mehmet Akbar riß bestürzt die Augen auf.
    »Sagen Sie, sind Sie wahnsinnig geworden, Professor Zamorra?«
    »Sie ist Medusa, Akbar.«
    »Und Sie sind nicht bei Trost!« schrie der Türke aufgebracht. Seine Blicke schossen an die Wand, wo er eine Sammlung von Dolchen und Messern hängen hatte.
    »Seit einem halben Jahr werden hier in Istanbul diese grausamen Morde verübt. Seit einem halben Jahr ist dieses

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