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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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den Beinen halten.
    Ein letzter, haßerfüllter Blick traf Zamorra. Dann brach auch sie zusammen.
    Diese letzten Takte der grauenvollen Symphonie bekam Nicole Duval bei vollem Bewußtsein mit. Sie sah die Medusa fallen und rannte mit teigigem Gesicht auf den Professor zu, der mit gesenktem Säbel vor dem leblosen Frauenkörper stand.
    Er stand noch unter dem Schock der mörderischen Ereignisse.
    Nicole warf sich weinend vor Freude an seine Brust.
    »O Chef! Wir haben es geschafft! Wir haben es überstanden! Es ist vorbei.«
    »Ja, Nicole!« sagte Zamorra mit brüchiger Stimme. »Es ist vorbei.«
    Er ließ den Säbel einfach fallen.
    Er wollte an gar nichts mehr denken, wollte sich nur noch mit Nicole darüber freuen, daß sie beide noch am Leben waren.
    Glücklich wie Nicole Duval schlang er seine Arme um sie und drückte sie so fest, daß sie keine Luft mehr bekam.
    Er merkte es nicht.
    Erst als sie krächzte, ließ er sie wieder los.
    Mitten in ihre Freude hinein drängte sich plötzlich ein unerklärliches Knistern, das sie sofort wieder erschreckte.
    »Was ist das?« fragte Nicole mit neu aufflammender Angst.
    »Keine Ahnung.«
    Nicole Duval wandte sich um. Ihr Blick fiel auf die Medusa.
    »Chef!« schrie sie erschrocken.
    Und dann beobachteten sie gemeinsam das unheimliche Schauspiel, das sich ihnen bot.
    Aus Medusa wurde allmählich wieder Mireille.
    Diese Veränderung rief das gespenstische Knistern hervor. Merkbar glätteten sich die Züge wieder. Die Falten verschwanden. Ein junges Gesicht kam zum Vorschein. Wie bei der Überblendung von zwei Filmaufnahmen wurden aus den Schlangen wieder Haare. Die eberartigen Zähne verschwanden ebenso wie die ehernen Klauen.
    Zamorra seufzte erleichtert auf.
    »Jetzt hat der Dämon ihren Körper verlassen. Mehmets Geist war in ihr. Er hat sie zur Medusa gemacht. Sie selbst wußte das nicht einmal.«
    Ohnmächtig, aber schön wie immer, lag Mireille Dorleac zu ihren Füßen.
    Zamorra fühlte ihren Puls.
    »Wird sie durchkommen?«, fragte Nicole Duval voller Hoffnung.
    »Natürlich wird sie das. Es fehlt ihr nichts. Sie ist kerngesund, Nicole.«
    »Chef!« keuchte plötzlich Nicole erschrocken.
    Zamorra richtete sich besorgt auf.
    »Was ist?«
    »Mehmet Akbar!«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er ist verschwunden! Ich meine, sein Körper ist nicht mehr da!«
    Zamorra überzeugte sich selbst von der Richtigkeit dieser Worte.
    Es war Tatsache. Mehmet Akbar war nicht mehr vorhanden. Weder sein Körper noch sein Kopf. Und sein Geist schon gar nicht.
    »Er tat gut daran, zu verschwinden«, sagte Zamorra erleichtert.
    »Er wird mir nicht fehlen«, sagte Nicole, und sie schaffte nach langem wieder ihr erstes Lachen.
    ***
    Auf einmal schlug Mireille Dorleac die hübschen Augen auf. Sie fragte Nicole und den Professor, was passiert war.
    Zamorra hätte es nicht fair gefunden, sie zu belügen.
    Er sagte ihr die Wahrheit, nachdem er ihr einen großen Drink eingeflößt hatte, um sie zu stärken. Sie nahm die schreckliche Geschichte, in der sie eine tragende Rolle verkörpert hatte, ohne es zu ahnen, mit bemerkenswerter Ruhe auf. Sie hörte zu, als würde sie all das nicht persönlich betreffen. Als sie aber erfuhr, wer Mehmet Akbar in Wirklichkeit gewesen war, wurde sie traurig. Sie nahm noch einen Raki, und sie weinte hinterher leise um den Mann, den sie über alles geliebt hatte, dessentwegen sie Frankreich den Rücken gekehrt und alles zu Hause aufgegeben hatte, um mit ihm hier und an seiner Seite ein neues Leben anzufangen. Ein Leben voll Glück, Zärtlichkeit und Harmonie.
    Es erschütterte sie schwer, zu wissen, die Gefangene und das Werkzeug eines heimtückischen Dämons gewesen zu sein.
    Noch mehr aber erschütterte sie der grauenvolle Schrei, der in diesem Augenblick durch Akbars stilles Haus hallte…
    ***
    »Bleiben Sie bei ihr, Nicole!« stieß Zamorra aufgeregt hervor.
    »Wer stößt diese fürchterlichen Schreie aus, Chef?« fragte Nicole schaudernd.
    »Das muß Jeff Coon sein!« rief Zamorra nervös. Dann rannte er los. Er verließ den Salon, hastete durch die Halle, die Treppe hoch, den immer gellender werdenden Schreien entgegen.
    Zamorra riss die Tür zu seinem Schlafzimmer auf.
    Coons versteinerter Körper lag noch auf dem Bett. Es hatte den Anschein, als würde in diesem Moment der steinerne Tod den Körper des Amerikaners verlassen. Jeff Coons Kopf war bereits wieder aus Fleisch und Blut. Langsam näherte sich der Wiederbelebungsprozeß den Beinen des Mannes. Leider war

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