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0020 - Die Rache der Medusa

0020 - Die Rache der Medusa

Titel: 0020 - Die Rache der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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trieb sich zu größerer Eile an.
    Sie keuchte.
    Die Kälte machte ihr nichts aus. Im Gegenteil, sie war so aufgeregt, strengte sich so sehr an, daß sie sogar schwitzte.
    An der nächsten Straßenecke blieb sie kurz stehen.
    Eine helle Atemfahne schwebte in kurzen Stößen aus ihrem Mund.
    Sie versuchte, den Atem anzuhalten, um zu lauschen. Es gelang ihr verhältnismäßig schwer, weil sie vorhin schnell gelaufen war und sich im Moment sehr aufregte.
    Sie lauschte nach Schritten, doch sie hörte nichts.
    »Mireille!« rief sie nervös und besorgt. »Mireille!«
    Sie bekam keine Antwort.
    Noch ließ sie sich nicht entmutigen. Obwohl Mireille Dorleac von hier aus in drei Richtungen gelaufen sein konnte, entschied sie sich für Geradeaus.
    Zwei Straßen weiter erkannte sie, daß es keinen Sinn mehr hatte, hinter der Freundin herzurennen. Mireille Dorleac ging ihren Weg allein durch diese dunkle, gefährliche Nacht.
    »Wenn das nur gutgeht!« seufzte Nicole Duval in höchstem Maße besorgt.
    Dann kehrte sie in Mehmet Akbars Haus zurück.
    ***
    Zamorra und all die anderen froren nicht.
    Das Ehepaar Cilly und Nigel Port hatte einen bis obenhin verglasten Dampfer gechartert. Man konnte an Deck tanzen und befand sich doch nicht im Freien. Hier war wieder einmal deutlich erkennbar, was Geld alles auf die Beine zu bringen vermochte. Die Ports waren erst gestern in Istanbul angekommen. Und heute waren die beiden bereits von so vielen Leuten umgeben, wie ein Oberhaupt eines Kleinstaates Volk um sich zu versammeln imstande ist. Das Bordfest war bis ins kleinste Detail durchorganisiert. Es wimmelte von allen Nationalitäten auf dem Dampfer. Gewiß hatten die Ports nahezu alle ihre Gäste im Laufe des heutigen Tages zum erstenmal gesehen.
    Während man originelle Spiele veranstaltete und eine Zwölfmannband dekadente, westliche Schlager herunterblies, streiften Jeff Coon und Professor Zamorra zuerst am kalten Büfett und dann an der Bar vorbei.
    Zamorra trank wirklich nur Fruchtsaft. Das trug ihm von Seiten des Mixers einen mißtrauischen Blick ein.
    »Wollen Sie den ganzen Abend bei diesen harten Sachen bleiben, Professor?« fragte Coon grinsend.
    »Ich bin gekommen, um Ihnen Gesellschaft zu leisten, nicht, um mich vollaufen zu lassen, Mr. Coon«, erwiderte Zamorra freundlich.
    Sie fuhren den nächtlichen Bosporus entlang. Den Leuten, die sich auf Kosten des Ehepaares Port unterhielten, war das jedoch ziemlich egal. Den meisten wäre es wohl kaum aufgefallen, wenn der Dampfer überhaupt nicht abgelegt hätte.
    Nach einer Fahrt von zwei Stunden trat der Kahn die Rückfahrt an. Am Bug wurde ein prachtvolles Feuerwerk abgebrannt.
    Es war mit dem Kapitän abgemacht, daß die ganze betrunkene Blase etwa um Mitternacht in Istanbul an Land gelassen werden sollte, ehe man den Übermut auf die Spitze trieb und den Dampfer zu versenken versuchte.
    Eine halbe Stunde vor Mitternacht wurden Coon und Zamorra dann doch in den Strudel der Unvernunft hineingerissen. Plötzlich hatte jeder von ihnen ein betrunkenes Mädchen am Arm, das sich mit ihnen drehte, als sollten sie das Gleichgewicht verlieren. Und weil sich Zamorra und Coon dabei recht geschickt anstellten, machten die anderen Platz und beklatschten die vier Tanzenden.
    Zamorra schied jedoch bald darauf keuchend aus. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das Mädchen, das sich ihn zum Tanz erwählt hatte, fiel in die Menge hinein und wurde von den lachenden Leuten buchstäblich verschluckt.
    Jeff Coon drehte sich mit seinem Mädchen immer schneller.
    Auf einmal begann er zu schreien.
    »Aus! Aus! Aus! Ich kann nicht mehr! Loslassen! Laß mich los! Verdammt!«
    Doch das Mädchen kicherte schrill und zerrte ihn immer rascher im Kreis herum. Sie wirbelte mit ihm so schnell, daß ihre beiden Leiber zu einem einzigen menschlichen Kreisel wurden.
    »Tanz!« schrie das Mädchen.
    »Ich kann nicht mehr!« röchelte Coon.
    »Tanz doch!«
    »Genug!«
    »Tanz weiter!«
    »Nein!«
    »Tanz mit Medusa, Jeff Coon! Tanz mit deiner Medusa!« kreischte das Mädchen.
    Zamorra stockte der Atem. Seine Augen weiteten sich in panischem Entsetzen.
    Medusa!
    Sie war hier! Sie war an Bord gekommen, um sich Jeff Coon zu holen!
    ***
    Und plötzlich erstarrten die Umstehenden. Ihre Gesichter grinsten zwar noch maskenhaft. Aber ihre Augen in ihren verzerrten Gesichtern drückten im Moment namenloses Grauen aus.
    Sie stießen entsetzte Schreie aus und wichen gebannt zurück.
    Während sich das Mädchen mit Coon

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