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0024 - Bestien aus dem Schattenreich

0024 - Bestien aus dem Schattenreich

Titel: 0024 - Bestien aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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auf dem Boden kniete und flehend die Arme ausstreckte.
    »Gnade!«, winselte es. »Verschone mich! Ich bin dein Diener! Der Herr der Wölfe wird dich mit unermesslichen Schätzen belohnen, er wird…«
    Zamorra machte einen Schritt nach vorn. Das Gesicht des Zwitterwesens verzerrte sich in namenlosem Entsetzen.
    »Nein!«, heulte es. »Neiii…«
    Der Schrei erstarb, als sich das Schwert in Höhe des Herzens in die behaarte Brust bohrte.
    Ein wildes Zucken befiel die Gestalt. Zwei, drei Sekunden lang wand sie sich in Krämpfen – dann wurden die Bewegungen schlaffer, und der Zerfall setzte ein.
    Staub blieb zurück.
    Ein kleiner Haufen grauen Staubes, der verwehte, als Zamorra mit einer heftigen Bewegung das Schwert wieder an sich zog.
    Kein Tropfen Blut war an der breiten Klinge zu sehen.
    Nur dieser seltsame, überirdische Glanz, der hell genug strahlte, um mit seinem Widerschein die schwarze, finstere Grotte zu erleuchten.
    Zamorra wandte sich ab.
    Er fühlte sich erschöpft und ausgebrannt, als er durch die Höhle zurückging, und wenig später den Ausgang erreichte. Tief sog er die klare, kühle Nachtluft ein. Das Plateau vor ihm war leer. Die Wölfe hatten nicht die geringste Spur zurückgelassen – und Zamorra wusste, dass sie für alle Ewigkeit vom Erdboden getilgt waren.
    Er fand Bill Fleming neben dem immer noch bewusstlosen Gangster.
    Sie fesselten den Burschen, verfrachteten ihn auf den Rücksitz ihres Wagens und holten auch noch die Tasche mit dem Geld aus dem verunglückten Fiat.
    Eine halbe Stunde später übergaben sie Jean Calmat und seine Beute der Polizei.
    Serge Didier warf Zamorra nur einen seltsamen Blick zu. Der Kommissar stellte keine Fragen. Er wusste instinktiv, dass das besser war.
    ***
    Bill Fleming und Zamorra hatten sich von den Strapazen der Nacht erholt, als sie am nächsten Morgen im Hotel am Frühstückstisch saßen. Nicole hatten sie das erzählt, was unbedingt nötig war, um ihre Wissbegier zufrieden zu stellen. Zamorras Sekretärin war strahlender Laune – vor allem, weil sie noch eine ganze Woche Pariser Frühling vor sich hatte. Ihr hübsches Köpfchen sprudelte über von Plänen – und das Schweigen der beiden Männer nahm sie als Zustimmung.
    »Wann fahren wir zur Adlerburg hinaus, um das Schwert zurückzubringen?«, fragte Bill Fleming irgendwann im Laufe des Gesprächs.
    »Heute Abend«, sagte Zamorra. »Ich denke…«
    Nicole funkelte ihn an. »Heute Abend? Und was wird dann aus unserem Nachtbummel?«
    Zamorra lächelte ihr zu.
    »Keine Sorge«, meinte er beruhigend. »Den werden wir trotzdem machen. Ich glaube nicht, dass unsere Exkursion viel länger als zwei Stunden dauert.«
    Zu diesem Zeitpunkt glaubte er das tatsächlich.
    Er wusste nicht, wie sehr er sich irrte.
    Denn er konnte nicht ahnen, dass ihn auf der Burg der Adler eines der fantastischsten Abenteuer erwartete, die er je in seinem bewegten Leben erlebt hatte…
    ENDE

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