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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bär hatten sich auf den Boden gehockt. Unter seinem Hemd zog der Alte den Totempfahl hervor, den Suko bereits in der Behausung des Medizinmanns gesehen hatte.
    »Das ist im Augenblick unser wichtigstes Stück«, flüsterte er. »Er wird uns den Weg weisen, auf dem wir den Höllenreiter besiegen können.« Er kicherte wie ein altes Weib.
    »Und wie willst du das anstellen?« erkundigte sich Suko.
    »Der Große Geist wird mir helfen, denn auch Manitou ist ein Feind des Höllenreiters.«
    Suko schaute den Medizinmann an. Er sagte nichts, äußerte keine Zweifel an den Worten des Alten. Suko hatte es gelernt, alle Religionen und Weltanschauungen zu respektieren.
    »Es ist mir gelungen, mich mit ihm in Verbindung zu setzen. Und auch ihm, der in den Ewigen Jagdgründen ausharrt, ist nicht entgangen, daß Maringo aus seinem Grab zurückgekehrt ist. Manitou ist ein Gegner dieses Dämons.«
    »Warum greift er dann nicht ein?«
    Ein verlorenes Lächeln umspielte die Lippen des Alten. »Schwarze Magie schirmt Maringo ab wie einen Umhang. Du darfst nicht vergessen, daß er starke Freunde hat, da ist es auch für einen Geist wie Manitou schwer, den Schirm zu durchbrechen.«
    »Aber du hast es geschafft«, sagte Suko.
    Tanzender Bär nickte. »Ja, es gibt einen Weg. Man muß Manitou beschwören, dann erst kann er den Ring durchbrechen. So habe ich es in den alten Büchern gelesen.«
    »Hast du ihn beschworen?«
    Der Medizinmann nickte.
    »Und?«
    Tanzender Bär wog das kleine Totem in seiner rechten offenen Handfläche. »Du wirst darüber lachen«, sagte er, »aber in diesem Totem steckt mehr Kraft, als du ahnst. Manitous Geist ist dort hineingefahren. Er hat seine starke Magie in dieses Totem geleitet. Du brauchst nur die Schlüsselworte zu sprechen, dann wird Manitou an deiner Seite stehen.«
    »Wie lauten die Worte?« Tanzender Bär sagte sie ihm.
    Suko runzelte die Stirn. Es waren Beschwörungsformeln, die als kehlige Laute ausgestoßen werden mußten.
    »Einmal nur darfst du diese Worte aussprechen«, erklärte der Medizinmann beschwörend, »dann ist es vorbei. Einmal nur, merke sie dir deshalb gut.«
    »Ja.«
    Suko hatte sich die kehligen Laute genau eingeprägt. Er stand auf und streckte die Hand aus. Tanzender Bär überreichte ihm das Totem. Es fühlte sich warm in Sukos Hand an, schien von einem inneren Leben erfüllt zu sein. Als sich Suko das bemalte Totem betrachtete, merkte er, daß die Motive ineinandergeschlungene Symbole und Zeichen darstellten.
    »Danke«, sagte der Chinese.
    Auch Tanzender Bär erhob sich. Er drehte beide Hände, so daß die Innenflächen nach außen wiesen. »Und nun geh«, sagte der Medizinmann. »Der Große Manitou möge dir beistehen.«
    ***
    Auch Jill Cannighan hatte die Worte verstanden. Sie sollte in das Grab geworfen werden, so wie ihre Vorfahren es mit Maringo getan hatten.
    »Nein!« schrie sie. »Bitte nicht…«
    Flehend hob sie die Hände, während ihr Vater wie erstarrt auf dem Heck stand.
    Big Josh atmete schwer. Düstere Gedanken wirbelten hinter seiner Stirn.
    Plötzlich drehte er durch.
    Er warf sich vor, packte den Kopf des Rappen und wollte ihn herunterziehen.
    Da spie das Pferd Feuer.
    Noch im selben Augenblick raste die feurige Lanze auf den Rancher zu.
    Gleißende Helligkeit. Für Sekundenbruchteile zeichnete sich die Gestalt des Mannes mit den hochgerissenen Armen in der Lichtaura ab. Dann war nichts mehr…
    »Dad!« weinte Jill. »Dad, um Himmels willen…«
    Maringo beugte sich hohnlachend nach unten, packte Jill an den Hüften und zog sie zu sich aufs Pferd.
    Die Rancherstochter wehrte sich nicht. Es hatte keinen Sinn.
    Sie konnte gegen die Kräfte des Teuflischen doch nichts ausrichten.
    Maringo drehte sein Pferd. Dann ritt er den Tribünengang hinunter. Seine Beute hatte er vor sich gesetzt. Er hielt Jill mit dem linken Arm umklammert.
    Die Schatten der Dämmerung lagen bereits über dem Land.
    Von den Spitzen der fernen Berge war schon nichts mehr zu sehen.
    Binnen kurzer Zeit würde die Nacht hereinbrechen.
    Maringo aber hatte erreicht, was er wollte. Nun bereitete er den letzten Teil seines Racheplans vor…
    ***
    Suko verließ die schützende Deckung des Wohnwagens. Die Gatter, die den Rodeoplatz umzäunt hatten, waren zerbrochen. Wie große, abgeknickte Streichhölzer lagen sie auf dem Boden.
    Suko wußte genau, daß es jetzt nur auf ihn ankam, ob der Fall ein gutes Ende nahm. Sicher, die Bewohner und Gäste, die geflohen waren, würden bestimmt die Polizei

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