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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschliffen waren, daß Jane Collins Angst hatte, sie hochzunehmen.
    Und daraus sollte sie trinken.
    Der Widerschein des Feuers brach sich blitzend auf dem Glas. Die geschliffenen Kanten und Ecken funkelten. Sie stachen am äußeren Rand des Glases hervor wie kleine Diamantsplitter.
    Der Abend war wirklich gemütlich gewesen. Sir Randolph Norfolk hatte Jane Collins in ein stilvolles, phantastisches Restaurant geführt, das sie bisher noch nicht gekannt hatte und eigentlich nur Eingeweihten zugänglich war.
    Französische Küche. Jane verdrehte im nachhinein noch die Augen, wenn sie daran dachte. Auch der Champagner hatte es in sich gehabt. Es war keines der Gurgelwasser gewesen, die am nächsten Morgen Sodbrennen hervorrufen.
    Jane hatte ein wenig gezögert, als Sir Randolph sie zu sich nach Hause einlud. Aber das gehörte zum guten Ton. Außerdem hatte die Detektivin noch einen Trumpf in der Hinterhand.
    Zweiundzwanzig Uhr war durch. Vor fünf Minuten hatte die Wanduhr zum letztenmal geschlagen. Sir Randolph wollte nur noch sein Personal nach Hause schicken, um sich dann seinem Gast widmen zu können.
    Er kam zurück. Auf dem flachen rechten Handteller trug er ein Tablett, auf dem die Flasche Wein stand. Sir Randolph hatte sie bereits geöffnet. Lächelnd stellte er das Tablett auf den kleinen Tisch, holte noch eine Kerze und steckte den Docht an.
    Ruhig brannte die Flamme. Die Kerze verbreitete einen eigentümlichen Wachsgeruch, der Jane Collins jedoch angenehm in die Nase stieg. Sir Randolph war ein aufmerksamer Gastgeber. Er wickelte ein blütenweißes Tuch um die untere Flaschenhälfte und goß sich eine Fingerbreite des kostbaren Getränks ins Glas.
    »Darf ich?« fragte er.
    Jane Collins nickte. Sie konnte eine innere Spannung nicht verleugnen. Zwar war sie neugierig darauf, den Wein zu kosten, aber gleichzeitig brannte auch die Warnung in ihrem Hirn, dies nicht zu tun. Sie suchte nach dem Grund. Vielleicht war der Wein mit irgendeinem Zusatz versehen? Einem Rauschmittel? Jane beschloß, nur einen kleinen Schluck zu probieren.
    Wie Öl rann das edle Getränk in Janes Glas. Der Wein hatte eine dunkelrote Farbe, die Jane an Blut erinnerte.
    Sie schluckte.
    Sir Randolph drehte die Flasche so, daß kein Tropfen verlorenging. Dann schenkte er sein Glas voll.
    Er nahm Platz, hob das langstielige Glas an, schaute über den Rand hinweg Jane Collins an, lächelte und sagte: »Cheerio. Auf die schönste Frau, die jemals vor diesem Kamin gesessen hat.«
    Die Detektivin lachte perlend. »Sie sind ein Schmeichler, Sir Randolph.«
    »Nein, nur Realist.« Er hob sein Glas noch einmal an und führte es dann an die Lippen.
    Auch Jane trank. Sie schaute auf die Oberfläche des Weins und hatte für einen Augenblick das Gefühl, in einen blutroten Strudel zu blicken, in dem monsterhafte Figuren hin- und hertanzten. Sie lächelte über sich selbst, kostete erst mit den Lippen und trank einen kleinen Schluck.
    Der Wein war angenehm temperiert. Jane schmeckte und kaute ihn, ließ ihn von einen Mundwinkel in den anderen fließen, merkte die Süße des Getränks und hatte plötzlich das Gefühl, den Mund voll Blut zu haben. Hastig stellte Jane das Glas weg. Allen Rücksichtsnahmen auf den Gastgeber zum Trotz wollte sie den Wein ausspeien, doch da rann er bereits die Kehle hinunter.
    Scharf sog Jane Collins die Luft ein. Vom Magen her spürte sie ein Gefühl der Wärme in sich hochsteigen. Es breitete sich in ihrem gesamten Körper aus, heizte sie regelrecht von innen auf und gab ihr das Gefühl, in einer Sauna zu sitzen.
    Schwer drehte sie den Kopf. Sie stellte dabei das Glas ab und schaute Sir Randolph an.
    Ihr Gastgeber fühlte sich anscheinend auch nicht wohl. Er hatte seinen Krawattenknoten, soweit es ging, gelockert, den Kopf dabei zurückgelegt und atmete tief und fest ein.
    Jane wollte ihn etwas fragen, doch kein Ton drang über ihre Lippen. Schwindel packte sie. Das Feuer im Kamin drehte sich vor ihren Augen, wurde zu einem rasenden Wirbel. Sie kam sich vor wie auf einem Schiff bei hohem Seegang, tauchte vor und dann wieder zurück. Heiß stieg es ihr vom Magen her hoch, in der Kehle spürte sie ein Würgen.
    Luft! Luft! Alles in ihr schrie danach.
    Sir Randolph Norfolk saß nicht mehr in seinem Sessel. Er war zu Boden gefallen und stöhnte jämmerlich.
    Der Millionär hatte die doppelte Menge getrunken, es ging ihm dementsprechend schlechter. Er wälzte sich auf dem Teppich herum, aus seinem Mund drangen erstickt klingende

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