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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich.
    »Aus für dich!« rief Suko.
    Seine rechte Hand mit dem Dolch zuckte vor.
    Und traf!
    Der Vampir starb den Tod, der schon beinahe klassisch zu nennen war. Sein Körper löste sich auf, und nur noch Asche blieb zurück. Sie bildete eine erdgraue Schicht auf dem grünen Gras.
    Suko steckte den Dolch ein und half Kommissar Mallmann auf die Beine. »Danke!« keuchte Will, »vielen Dank.« An Sukos Schulter stützte er sich ab.
    »Wo ist John?« fragte er.
    Der Chinese lächelte. »Wir gehen zu ihm.«
    Auf Suko gestützt humpelte Kommissar Will Mallmann über den alten Schloßhof. Für ihn war das Abenteuer beendet.
    Für mich nicht!
    ***
    Diesmal hatte ich es mit einem Menschen zu tun und nicht, wie so oft, mit einem Dämon. Zwar war dieser Mensch besessen, aber er gehörte doch nicht zu denen, deren Zuhause das absolute Chaos war, wo das Grauen die Gesetze diktierte.
    Daran mußte ich denken, als de Besançon mich angriff. Ich wollte ihn mit den Fäusten besiegen.
    Nicht töten!
    Aber de Besançon war blind in seinem Haß. Ihn diktierte der Vernichtungswille, der sich allein auf mich, seinen Gegner, konzentriert hatte.
    Ich blieb gelassen. Auch meine Kopfschmerzen waren inzwischen zurückgegangen. Eiskalt erwartete ich seinen Angriff.
    Der erste Schlag pfiff heran, und ich steppte zur Seite. Wieder holte er aus.
    Diesmal schaffte ich es mit einer Drehung.
    De Besançon fightete wie ein Wahnsinniger. Links, rechts. Die Schläge kamen von oben oder wurden von unten hochgezogen. Aber mich traf er nicht.
    Er keuchte. »Bleib stehen, du Hund! Verdammt, bleib stehen!«
    »Komm doch«, lockte ich ihn. »Ich dachte immer, du wärst so stark!«
    Mein Spott trieb ihn fast zum Wahnsinn. Er hatte sich eine schlechte Waffe ausgesucht. Der Morgenstern war zwar tödlich, wenn er traf, er war aber auch unhandlich und schwer. De Besançon mußte jedesmal weit ausholen.
    Mittlerweile durchschaute ich seine Taktik. Ich lockte ihn in die Nähe einer mannshohen Brandmauer. Das Stück Ruine war mit Moos überwachsen. Im Mauerwerk klafften große Risse und Spalten.
    »Ich schlage dich tot!« brüllte der Graf und legte alles in seinen letzten Hieb.
    Der Morgenstern fegte auf mich zu. Doch kurz bevor mich die Kugel erreichte, ließ ich mich zu Boden fallen. Der Morgenstern pfiff über mich hinweg und donnerte gegen die Mauer.
    Es knirschte und bröckelte. Putz und Steine wurden aus dem Verbund herausgefetzt und flogen nach hinten. Von der Wucht des Aufpralls fiel de Besançon gegen mich.
    Ich hockte auf dem Boden. Dann schoß ich hoch. Und mit mir meine geballten Fäuste.
    Ich traf Gérard de Besançon genau auf den Punkt. Vielleicht hatte er auch ein Glaskinn. Es interessierte mich nicht. De Besançon wankte zurück. Ungläubiges Staunen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Arme flatterten, als würden sie gar nicht zu ihm gehören.
    Dann fiel er um.
    Einfach so.
    Jemand klatschte. Es war Suko, der mit Kommissar Mallmann aus dem Nebel auftauchte.
    »Laß es sein«, sagte ich, »mir ist nicht nach Beifall zumute. Was ist mit dem Vampir?«
    »Erledigt«, antwortete er knapp.
    Mallmann setzte sich auf einen Felsblock. Suko ging wieder auf den zerstörten Nebentrakt zu.
    »Wo willst du hin?« rief ich ihm nach.
    »Runter in die Folterkammer. Und da werde ich jede einzelne Flasche mit Vergnügen zerschlagen.«
    Ich hielt Suko nicht ab, sondern kümmerte mich um Jane Collins. Jetzt kam es darauf an, ob de Besançon gelogen hatte.
    ***
    Ich nahm mein Taschenmesser. Mit Daumen und Zeigefinger zog ich die Klinge hervor.
    Will Mallmann betrachtete mich staunend. »Was hast du vor, John?«
    »Erkläre ich dir später.«
    Neben Jane Collins ging ich in die Knie. Rücklings lag sie im nassen Gras. Die Haare hatten sich wie ein goldenes Vlies um ihren Kopf gebreitet.
    Sie war ohnmächtig, aber schön wie eh und je.
    Mir tat es in der Seele weh, aber es gab keine andere Möglichkeit. Ich drehte ihren Arm in die richtige Lage und hob ihn mit der linken Hand an.
    In der rechten hielt ich das Messer.
    Vorsichtig führte ich die Spitze bis dicht an die straffe Haut des Innenarmgelenks. Mein Herz hämmerte. Scharf saugte ich den Atem ein. Über meinen Rücken rann der Schweiß.
    Still war es. Ich hörte nur das Pochen meines eigenen Herzens.
    Dann führte ich den Schnitt durch. Zweimal. Einmal waagerecht und wieder senkrecht. Die Schnittstelle bildete ein Kreuz.
    Jane stöhnte.
    Es tat mir weh, bis ins Innerste hinein. Ich merkte kaum, daß ich

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