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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Plötzlich splitterte das dicke Holz der Bohlentür. Späne flogen durch das Zimmer.
    Der Graf von Besançon sprang auf. Automatisch legte sich seine Hand um den Degengriff, dann schüttelte der Mann den Kopf. Es hatte keinen Sinn, sich jetzt noch zu verteidigen. Die anderen waren stärker.
    Seine Leute hatten ihn schmählich im Stich gelassen und seinen Untergang eingeleitet.
    Trotzdem war Besançon zuversichtlich, er hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand, einen alles entscheidenden. Und das wußten die Häscher nicht.
    »Verfluchter Schänder!« gellte von draußen eine Stimme. »Gleich haben wir dich, gleich wirst du für das büßen, was du unseren Frauen und Mädchen angetan hast. Du Teufel, du!«
    Das dünne Lächeln auf dem Gesicht des Grafen verstärkte sich. Mit zwei, drei gleitenden Schritten glitt er auf die Schiebetür zu, zog die beiden Hälften auseinander und verschwand in dem dahinterliegenden blauen Salon.
    Die blicklosen Augen eines Toten starrten ihn an. Jean, sein Diener, war für ihn in den Tod gegangen. Er starb durch einen Lanzenstich. Jean hatte es gerade noch geschafft, den Grafen zu warnen, dann war er gestorben.
    Der Graf von Besançon sprang über die Leiche hinweg. Im Nebenzimmer ging die Tür endgültig zu Bruch. Sie splitterte aus dem Rahmen, und der Pöbel stürmte in den Raum.
    Die Männer schrien und drohten. Waffen klirrten. Jemand brüllte: »Wir stecken das verdammte Schloß an. Und dann rösten wir den Schinder!«
    Der ›Schinder‹ aber war schneller. Schließlich kannte er sich in seinem Schloß aus. Durch eine Geheimtür erreichte er eine kleine Kammer, bückte sich und zog die Klappe einer Falltür hoch.
    Muffige Luft schlug ihm entgegen. Der Gang, durch den er seinen Häschern entkommen konnte, war nur ihm bekannt. Er endete in der Folterkammer, wo Hunderte von unschuldigen Menschen ihr Leben ausgehaucht hatten.
    Wendelartig führte die Treppe in die Tiefe. Licht brauchte der Graf nicht. Er hielt sich an einem eisernen Handlauf fest und fand seinen Weg.
    Es war ihm klar, daß sie ihn irgendwann einmal finden würden. Dann war es für ihn und seine Häscher zu spät.
    Der Graf erreichte die Folterkammer. Hier zündete er eine Pechfackel an.
    Er war sich seiner Sache sicher!
    Der Graf zog die Fackel aus der Halterung und schwenkte sie im Kreis. Geisterhaft strich der Schein über die Folterinstrumente. Über eine Streckbank, über Zangen und Daumenschrauben, riß eine Eiserne Jungfrau aus der Dunkelheit und ein rechteckiges Kohlebecken. Ferner schwere Ketten, rostige Eisenhaken und ein Rad.
    Doch all die Instrumente interessierten den Grafen nicht. Er suchte etwas anderes.
    Unter einer Ansammlung von Tauen versteckt stand die alte Holzkiste. Der Graf zog sie mit einer Hand hervor, stellte dann die Fackel ab und öffnete die Kiste.
    Staub wallte auf, als der Deckel auf der anderen Seite zu Boden knallte.
    In der Kiste lag eine Flasche. Das Glas schimmerte dunkelgrün, und als der Graf die Flasche anhob, sah er, daß sie zur Hälfte mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt war.
    Der Graf drehte die Flasche. Zäh wie Sirup rann die Flüssigkeit an der Glaswand entlang. Der Korken in der Öffnung schaute so weit hervor, daß der Graf ihn mit einem Ruck herausziehen konnte.
    Seine Gedanken eilten dabei weit zurück, bis zu dem Tag, als man ihm die Flasche geschenkt hatte.
    Auf einem Jagdausflug hatte er sich damals verirrt und war einem einsamen Reiter begegnet. Mit Schaudern dachte der Graf an diese Begegnung.
    Der Reiter war kein Mensch gewesen, sondern ein Skelett. Mit schwarzem Schädel und einem dunklen Umhang. Er saß auf einem Rappen, aus dessen Nüstern Feuerlanzen fauchten.
    Der Graf von Besançon fürchtete sich, doch der unheimliche Reiter stellte nur die Frage, ob der Graf reich und mächtig werden wollte.
    Besançon nickte.
    Da stellte sich der Unheimliche vor. Er nannte sich der Schwarze Tod und war die rechte Hand des Teufels.
    »Der Satan sucht Diener. Er will sie fürstlich belohnen, wenn sie das tun, was er von ihnen verlangt«, erklärte der Reiter.
    Besançon erklärte sich einverstanden. Zum Schluß bekam er die Flasche überreicht. Die Worte brannten noch in seinem Gedächtnis, als wäre es erst gestern gewesen.
    »Wenn du das Elixier der Hölle mit deinem Blut vermischst, wird dir dieser Trank das ewige Leben geben. Nutze es in der Stunde der Gefahr, und dir wird nichts passieren.«
    Mit zitternden Händen nahm der Graf die Flasche entgegen, während der

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