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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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zuzog.
    »Außerdem wird mein Freund jetzt bei Ihnen noch den besten Beweis holen, der sich denken läßt: Martens’ Geld.«
    Caleen lächelte ironisch. »Hoffentlich findet er’s!«
    Ich nickte freundlich. »Er braucht nicht lange zu suchen. Ich habe ihm schon gesagt, daß er die alte Bibel öffnen soll. Ich bin sicher, daß sie ausgehöhlt ist und das Geld enthält. Groß genug dafür ist sie ja. Und da Sie in der Maske eines Priesters auftraten, weil Sie die wohl für besonders harmlos hielten, darf man auch annehmen, daß Sie die Bibel für das sicherste Versteck hielten.«
    »Du Hund!« brüllte er und stürzte sich auf mich.
    ***
    Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht damit.
    Natürlich wollte ich nicht schießen. Man schießt nicht gern auf einen Mann, den man mit viel Mühe überhaupt erst einmal gerichtsreif gemacht hat.
    Caleen war im Gegensatz zu seiner vorzüglichen Maske ein junger Kerl. Ich merkte es, als er mir mit einem einzigen Schlag den Revolver aus der Hand schlug.
    Ich konnte ihm zwar einen Haken verpassen, aber er wich so geschickt aus, daß er den Haken höchstens zur Hälfte mitbekam. Und ich rutschte dafür auf einer Glaskugel aus, die der kleine Mike verloren hatte.
    Bevor ich wußte, was passierte, lag ich schon auf dem Fußboden. Ich warf mich sofort herum, aber es war trotzdem um eine Sekunde zu spät. Caleen hatte schon meinen Revolver in der Hand.
    »Steh auf!« sagte er. Seine Stimme klang gar nicht mehr bedächtig.
    Was blieb mir anderes übrig? Ich kletterte mühsam auf die Beine.
    »Dreh dich um!«
    Ich stellte mich mit dem Gesicht zur Wand. Phil muß jeden Augenblick zurückkommen! redete ich mir ein. Aber ich wußte, daß er mindestens noch eine halbe Stunde ausbleiben würde.
    »Hören Sie«, sagte ich, und ich wollte irgend etwas hinzufügen, einfach, um Zeit zu gewinnen. Da zuckte ein Blitz durch mein Gehirn, rote Sterne schossen in meine Augen, und ganz dumpf fühlte ich, daß er mir den Revolverkolben auf den Schädel gehauen hatte. Dann sackte ich zusammen, und alles war aus.
    Wie lange ich bewußtlos war, weiß ich nicht. Ich kam zu mir, weil mich ein unerträglicher Hustenreiz schüttelte. Zögernd öffnete ich die Augen. Noch war alles verschwommen, und in meinem Kopf schien eine kleine Fabrik zu arbeiten, so brummte und dröhnte es.
    Aber da war wieder dieser verteufelte Hustenreiz. Und plötzlich merkte ich, daß eine große Hitze herrschte.
    Dann sah ich, was los war: Das Haus brannte.
    Es knisterte und knackte überall. Gelbrote Flammen schossen an den Fenstern in die Höhe. Brennende Möbelstücke krachten in sich zusammen. Glutheiße Luft versengte mir das Haar.
    Ich wollte aufstehen. Aber er hatte mich gefesselt, besser gesagt: regelrecht umschnürt. Eine Wäscheleine war rings um meinen Körper gewunden, und es gab kaum einen Streifen von fünf Zentimeter Breite auf meinem Körper, an dem nicht Wäscheleine gewesen wäre.
    Klirrend zerbrachen die Fenster. Kalte Luft stob herein und gab dem Feuer neuen Sauerstoff. Wie von einem gewaltigen Blasebalg angefacht, schossen die Flammen jetzt in die Höhe. Die Balken, die das Dach trugen, brannten schon lichterloh.
    Lange konnte es nicht mehr dauern, bis der ganze Segen auf mich herabdonnerte und mich in einem Meer von Funken und brennenden Holzteilen begrub.
    Das Atmen wurde immer schwieriger.
    Verdammt, was sollte ich tun? Was konnte ich tun?
    Wenn erst einmal meine Kleidung Feuer fing, war ich im Handumdrehen eine lebende Fackel. In der Küche stand auf einem Stuhl ein Wasserbehälter. Wir hatten ihn immer gefüllt gehalten, damit wir nicht wegen jedem Schluck Wasser hinaus an die Quelle zu laufen brauchten.
    Ich wälzte mich mühsam quer durch das Wohnzimmer. Wie eine Schlange mußte ich mich krümmen und schieben, um durch die Tür zu kommen. Holzsplitter gruben sich bei dieser Rutscherei über den nackten Holzfußboden tief in meine Haut, aber ich spürte es erst hinterher. Dann war ich endlich in der Küche.
    Ich schob mich bis an den Stuhl heran, auf dem der Wasserbehälter stand. Mit dem Kopf schob ich ihn Stück für Stück vor mir her. Endlich hatte ich ihn bis an eine Wand geschoben.
    Mir taten alle Knochen weh. Ich legte mich auf den Rücken und brachte mich mit viel Mühe in eine Lage, die mir gestattete, die zusammengefesselten Beine zu heben. Ich stemmte mich mit den Füßen an der Wand hoch, bis die Füße den Rand des Wasserbehälters erreichten. Ein kräftiger Zug, der Behälter rutschte nach

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