0032 - Wir setzten drei Millionen ein
Zigarette weit weg. Ich reichte ihm eine neue Zigarette. Er nahm sie wortlos.
»Sie haben Ihnen übel mitgespielt, nicht wahr?«, fragte ich.
»Die Hunde«, brach es aus ihm heraus. »Diese verdammten Hunde!«
Und jetzt, als hätten sich bei ihm die Schleusentore geöffnet, schoss seine Geschichte aus ihm heraus wie ein Strom lange gestauten Wassers. Er erzählte nicht so fließend und der Reihe nach, wie ich seine Story hier berichte, aber im Wesentlichen sagte er das.
Er war nach New York gekommen, weil Glen ihm bei seinem Besuch in Concordy gesagt hatte, es könne sein, dass er in Schwierigkeiten geriete, und dann müsste Alban helfen, ihn herauszuhauen. Er hatte den Namen John Ricks genannt, an den Alban sich wenden sollte, aber Alban hatte John Ricks in New York nicht finden können. Er hatte sich in Glens altes Versteck, eine baufällige Hütte im Hafengebiet verkrochen, und als der Tag von Glens Hinrichtung kam und er John Ricks immer noch nicht gefunden hatte, hatte er allein versucht, das Staatsgefängnis zu stürmen. Das Tor hielt seiner alten Handgranate stand. Alban war geflohen. Glen wurde gerichtet. Aber jetzt wollte er ihn wenigstens rächen.
Er veranstaltete die Geschichte mit uns. Am Tag darauf erwischten ihn die Cops. Er sprang aus dem Wagen, konnte die Polizisten abschütteln und sich zu seinem Versteck durchschlagen. Und noch am gleichen Tag kam endlich John Ricks in die baufällige Hütte. Alban beschrieb ihn als einen kleinen, schmalen, nervösen Mann mit spitzer Nase, der viel redete. Er bestärkte Alban in seinem Rachedurst, besorgte ihm noch am gleichen Tage neue Kleider, Waffen und einen Wagen und hetzte ihn auf meine Wohnung.
So war es einige Zeit weitergegangen. Immer wieder kam John Ricks und verschaffte Alban die Gelegenheit, auf Phil oder mich ein paar Kugeln loszuwerden. Dann wurde es stiller. Ricks besorgte Chapper ein neues Versteck und sagte ihm, sich für eine große Sache bereitzuhalten.
»Eines Tages war es dann soweit«, berichtete Alban. »Sie holten mich in einem geschlossenen Wagen ab. Ricks war dabei, aber Ricks war nicht der Chef. Der Chef war ein Mann, der sich Lesly nennen ließ. Außerdem hatte er außer Ricks noch zwei Burschen bei sich. Wir fuhren die Nacht über und kamen am Morgen in einer Waldhütte an. Dort blieben wir den ganzen Tag. Am frühen Nachmittag fuhren wir ab. Es dauerte ein oder zwei Stunden Fahrt mit höchster Geschwindigkeit. Ich achtete nicht sehr auf die Gegend, aber schließlich kamen wir auf die Straße, an dem dieses Dorf liegt. Wir umfuhren das Dorf auf einem schlechten Nebenweg und stellten unsere Karre eine halbe Meile von der nächsten Straßenkreuzung ab, gut im Gebüsch getarnt. Um sieben Uhr kam der Wagen, der jetzt hier unten liegt. Der Fahrer hielt, als er uns sah. Er kannte Lesly und die anderen. Im Inneren des Wagens waren noch zwei Männer, und als Lesly, Ricks und die beiden anderen sich daran machten, den Wagen aufzubrechen, versuchten diese Männer auf sie zu schießen, aber es war irgendetwas mit ihren Pistolen und Gewehren. Es knackte nur, aber es knallte nicht. Lesly und Ricks lachten darüber und schließlich ergaben sich die Männer und öffneten selbst die Wagentür von innen. Sie fesselten sie. Dann musste ich mit dem Fahrer die Klamotten wechseln, und Lesly sagte, ich müsse jetzt den Wagen ein Stück fahren. Sie hatten an ihr Fahrzeug einen kleinen Anhänger gehängt, als wir abfuhren, und in diesem Anhänger brachten sie die Kisten aus dem gestoppten Wagen unter. Sie bekamen sie nicht alle hinein, und sie packten auch den Wagen selbst voll. Außerdem wurden alle Männer und die Gefangenen hineingezwängt. Sie saßen wie die Heringe in der Tonne, und ich fragte, warum nicht ein paar auf dem Lastwagen mitfahren könnten, aber Lesly sagte, dass es aus bestimmten Gründen nicht ginge. Ich musste vorausfahren. Wir benutzten wieder die Seitenwege um das Dorf herum. Ich wollte langsam fahren, aber unser Wagen hinter mir gab mir ein paar Mal Lichtsignale und drückte auf das Tempo. So fuhr ich schließlich schnell. Ja, und dann passierte es. Plötzlich war der Abgrund da. Bevor ich auch nur den Fuß auf die Bremse bekam, überschlug sich der Laster schon. Ich weiß nicht, wie ich hinausgekommen bin. Ich glaube, ich warf mich instinktiv gegen die Tür. Jedenfalls kam ich raus, und als ich unten landete, brannte der Wagen schon. Ich dachte noch immer, es sei ein Versehen. Ich richtete mich auf. Mein Arm tat scheußlich weh,
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