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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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denn Mr. Frymor sprach nie darüber.«
    »Hm. Und wer erbt nun das ganze Geld? Sind keine direkten Angehörigen da?«
    »Nein, Sir. Laut dem Testament von Mr. Frymor sollen der Kammerdiener Tonelli, Stubenmädchen Lizzi und ich je eine Million erhalten, der Rest ist auf verschiedene wohltätige Organisationen aufgeteilt.«
    Er sagte es leise, aber die Wirkung entsprach der einer Bombe. Hywood schlug mit der Faust auf den Tisch, vor dem wir saßen, daß ich Angst um das Möbelstück bekam. Phil stierte den Sekretär an, als hätte er einen Marsmenschen vor sich, und ich habe bestimmt auch nicht klüger in die Weltgeschichte geblinzelt.
    Von diesem Schock mußten wir uns erst erholen. Wir baten Allan Ram, diese Miniaturausgabe eines Mannes, draußen in der Diele zu warten. Er verbeugte sich wieder vor jedem einzelnen von uns und verdrückte sich.
    Kaum fiel die Tür hinter ihm ins Schloß, da fauchte Hywood auch schon: »Das ist ja nicht zu fassen! Ich habe schon die schönsten Legate von reichen Leuten an ihre Dienerschaft gesehen, aber daß jemand drei seiner Angestellten je eine Million hinterläßt, das ist mir noch nicht vorgekommen!«
    Phil rieb sich das Kinn und brummte: »Tja, das ist eine verdammt bedenkliche Sache! Wollen wir mal annehmen, der Sekretär hätte es dem Kammerdiener und diesem Stubenmädchen erzählt, daß sie alle je eine Million Dollar erben würden, sobald Frymor sterben sollte — was ergeben sich daraus für Folgerungen?«
    »Sie haben ihn umgebracht!« rief Hywood. »Das ist für mich ganz klar! Für eine Million? Man hat schon Leute für viel, viel niedrigere Beträge ins Jenseits befördert!«
    »Sachte, sachte, Captain!« dämpfte ich sein Temperament. »Erwiesen ist vorläufig noch gar nichts. Bis jetzt steht nur eines wirklich fest: Frymor ist tot. Aus. Wir wissen keine Kleinigkeit mehr mit wirklicher Sicherheit. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob es überhaupt ein Mord war! Captain, ich bin nicht dafür, daß wir uns jetzt mit unseren ganzen Gedanken von vornherein festlegen lassen auf eine noch sehr zweifelhafte Theorie! Gut, es kann sein, daß die drei glücklichen Erben nachgeholfen haben, aber es kann ebenso sein, daß sie es nicht taten!«
    »Donnerwetter, Cotton! Sie regen sich aber mächtig auf!«
    Ich starrte Hywood verdutzt an. Stimmt. Er hatte recht. Ich staunte über mich selbst. Was hatte mich denn eigentlich so in Harnisch gebracht? Ich zwang mich also mit Gewalt zur Ruhe und sagte: »Was tun wir jetzt?«
    »Ich bin dafür, daß wir diesem Sekretär noch ein bißchen auf den Zahn fühlen«, erwiderte Phil.
    Wir hatten nichts dagegen und riefen Mr. Ram wieder herein. Er kam angewedelt und begann wieder mit seinen Einzelverbeugungen. Wir nickten ergeben, und Hywood schoß sofort seine erste Frage ab.
    »Wo waren Sie heute nacht, Mr. Ram?«
    »Wo soll ich gewesen sein? In meinem Zimmer natürlich! Im 3. Stock. Zwischen elf Uhr abends und sieben Uhr früh pflege ich zu schlafen!«
    Er machte ein Gesicht, als könne er nicht begreifen, wie man nach so etwas Selbstverständlichem fragen konnte. Nach seine Meinung schienen alle Leute zwischen abends elf und morgens sieben zu schlafen.
    »Haben Sie das Zimmer verlassen?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    »Wann erfuhren Sie denn, daß Mr. Frymor tot ist?« wollte Phil wissen.
    »Heute früh, nachdem der Kammerdiener ihn gefunden hatte.«
    »Frymor war gestern abend im Hause, nicht wahr?« fragte ich.
    »O nein!« widersprach er. »Mr. Frymor fuhr nach dem Abendessen weg. Jedenfalls tat er das jede Woche Donnerstag.«
    »Ach? Er fuhr jeden Donnerstagabend weg?«
    »Ja.«
    »Wohin denn?«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis.«
    »Könnte eine — eine Frau damit Zusammenhängen?«
    »Wie gesagt, Sir: ich weiß es nicht. Ich habe auch keinen Anhaltspunkt zu irgendeiner Vermutung.«
    »Wie lange bestand dieser Brauch schon, daß Frymor regelmäßig donnerstags nach dem Abendessen wegfuhr?«
    »Seit Silvester, Sir. Ich erinnere mich ganz genau, daß er am Donnerstag nach Neujahr zum ersten Male ausfuhr und von da an in jeder Woche.«
    »Welche Kleidung pflegte er für diesen Anlaß zu tragen?«
    »Keine Gesellschaftskleidung, Sir. Meistens trug er einen seiner Straßenanzüge.«
    »Danke.«
    Ich hatte keine weiteren Fragen mehr. Hywood fragte ihn noch nach seinem Alter und seiner Herkunft und erhielt erschöpfende Auskunft. Phil wollte auch nichts mehr wissen, und so ließen wir Mr. Ram gehen.
    »Eigenartig«, brummte Hywood, als der

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