Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
Vom Netzwerk:
dieser Jemand kann eigentlich nur der Mörder sein. He, Boys! Sucht sämtliche Lampenschalter genau nach Fingerabdrücken ab!« schrie er seinen Leuten zu.
    Völlig überflüssigerweise, fand ich, denn die Spezialisten vom Spurensicherungsdienst hätten es sowieso getan, es gehört zu ihrer Routinearbeit.
    »Wollen wir uns noch weiter Umsehen?« fragte Hywood.
    »Wüßte nicht, warum. Hier hat einer gearbeitet, der uns keine Spuren hinterließ. Lieber würde ich mich mal mit den Leuten im Hause unterhalten. Frymor scheint ja eine Menge Dienstpersonal gehabt zu haben.«
    Wir suchten uns einen Salon als Vernehmungsraum aus. Hywood nahm sich einen uniformierten Mann von der Mordkommission mit und ließ ihn zuerst den Kammerdiener holen.
    Es war nicht der livrierte Besenstiel, den der Cop als Kammerdiener angeschleppt brachte. Es war eher so etwas wie das Gegenteil einer dünnen Stange, nämlich ein watschelndes Faß. Der Kammerdiener war rund wie eine Tonne und hatte ein fettes, speckglänzendes Gesicht. »Guten Morgen, meine Herren«, sagte er mit einer öligen Stimme.
    »Sie sind der Kammerdiener«, stellte Hywood fest, ohne seinen Gruß zu erwidern. »Okay. Wie viel Leute sind hier sonst noch im Hause?«
    »Der Empfangsdiener, zwei Chauffeure, eine Köchin, eine Beiköchin, ein Sekretär, zwei Hausdiener und ein Stubenmädchen. Nicht gerechnet die beiden Gärtnerehepaare, die allerdings nicht im Hause wohnen, sondern weiter hinten im Park ihr gemeinsames Haus haben.«
    »Das ist eine halbe Hotelbesatzung. Viel mehr können im Waldorf Astoria auch nicht beschäftigt sein«, meinte Phil. »Captain, wenn wir die alle einzeln vernehmen wollen, dann müssen wir uns hier auf einen Daueraufenthalt einrichten.«
    »Darüber unterhalten wir uns nachher noch«, mischte ich mich ein. »Jetzt möchte ich diesem Herrn hier erst einmal ein paar Fragen vorlegen. Sie gestatten, Hywood, ja?«
    »Legen Sie los!«
    Ich wandte mich an den Diener. »Ich bin Jerry Cotton vom FBI. Wie ist Ihr Name bitte?«
    »Jean Ponelli, Sir.«
    »Italiener?«
    »Italienischfranzösischer Abstammung, Sir. Allerdings lebe ich bereits seit meinem zweiten Lebensjahr in den Staaten.«
    »Wie lange sind Sie hier im Hause?«
    »Mr. Frymor stellte mich vor elf Jahren als Kammerdiener ein.«
    Ich staunte. »Donnerwetter! Elf Jahre, das ist ja eine hübsche Zeit. Da müssen Sie Frymor doch ziemlich gut kennen, nicht?«
    »Es steht einem Diener nicht zu, seinen Herrn ›zu kennen‹, Sir.«
    »Das haben Sie ausgezeichnet gesagt, mein Lieber. Nur haben Sie vergessen, daß Sie hier nicht einen Lehrgang für angehende Kammerdiener abhalten sollen, sondern daß Sie die Frage eines G-man zu beantworten haben. Ist Ihnen das klar?«
    »Jawohl, Sir. Verzeihung.«
    »Also: kannten Sie Frymor gut?«
    »Ich würde sagen: ja.«
    »Fein. Auf der Basis können wir uns verständigen. Erzählen Sie uns ein bißchen von ihrem Herrn! Was war Frymor für ein Mensch?«
    »Mr. Frymor war sehr verschlossen. Er sprach mit dem Personal nie ein vertrauliches Wort. Ich glaube, er hatte auch keine Freunde, denn er empfing fast nie Besuch. Wenn mal jemand kam, waren es in der Regel Leute, mit denen Frymor irgendwelche Geschäfte tätigte. Und dann so die üblichen anderen Leute.«
    »Was für übliche andere Leute?«
    »Damen und Herren, die für irgendwelche wohltätige Zwecke Geldspenden sammelten, Vertreter, die irgend etwas verkaufen wollten, und ähnliches.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Frymor jeden Kerl empfing, der etwas von ihm erbetteln wollte?«
    »Mr. Frymor hatte Anweisung gegeben, prinzipiell jeden Menschen zu ihm zu führen, der ihn zu sprechen wünschte. Er verbot uns ausdrücklich, selbständig zu entscheiden, ober er sich durch diesen oder jenen Besucher vielleicht nur gestört fühlen könne.«
    »Das ist zumindest eigenartig. Welcher Geldmann läßt denn heute ohne weiteres jeden Vertreter und überhaupt jeden wildfremden Menschen ohne weiteres an sich heran?«
    »Mr. Frymor tat es jedenfalls.«
    »Hm. Wie hoch schätzen Sie das Vermögen von Frymor?«
    »Darüber kann ich Ihnen leider nicht die kleinste Auskunft geben, Sir, denn ich weiß es wirklich nicht.«
    »Frymor hatte natürlich ein Bankkonto, vielleicht sogar mehrere. Wissen Sie, bei welchen Banken er Konten unterhielt?«
    »Bei der States Union Bank Incorporation, Sir.«
    »Sonst?«
    »Ich glaube, Frymor hatte nur dieses eine Konto. Genaueres wird Ihnen vermutlich der Sekretär sagen können.«
    »Wann sahen

Weitere Kostenlose Bücher