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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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„Und sich dabei über mich lächerlich gemacht", fügte er ärgerlich hinzu.
    Szoltan warf die Arme in die Höhe. „Na also, und wenn sie recht haben? Wenn sie wirklich Leute aus den Bergen sind und es unter diesen Leuten auch Telepathen gibt... was dann?" a-G-25 schwitzte immer noch. „Es könnte unter den Leuten auf den Bergen Telepathen geben", gab er zu, machte eine wirkungsvolle Pause und schloß mit Nachdruck: „Aber es gibt auf dem ganzen Kontinent keine Berge!"
     
    *
     
    „Ein Springer-Agent?" fragte Marshall knapp. Die anderen wußten es ebensogut oder ebenso schlecht wie er; darum war es mehr eine rhetorische Frage. Aber es gab kaum eine andere Antwort als „Ja". Niemand auf dieser Welt außer den Springern war in der Lage, einen Robot zu bauen. Und wenn es hier in Saluntad einen gab, dann war er gewiß ein Springer-Robot.
    Unter dieser Voraussetzung war allerdings nahezu ebenso gewiß, daß Honbled nur hierhergekommen war, um zu erfahren, ob sie die gesuchten Flüchtlinge seien oder nicht.
    „Das beeinflußt unseren Plan", stellte Marshall fest. „Wenn einer von den Springern weiß, daß wir hier in der Stadt sind, dann wird er vermuten, daß wir ein Schiff nehmen wollen. Er wird den Hafen überwachen lassen und sofort erfahren, welches Fahrzeug wir genommen haben. Sind wir einmal auf hoher See, dann ist es für die Springer ein leichtes, uns wieder in ihre Gewalt zu bringen."
    „Hm", machte Yokida: „Wir könnten den Priester bloßstellen. Wir brauchten ihm nur in aller Öffentlichkeit den Bauch aufzuschlitzen, dann hätten wir aller Welt gezeigt, was für eine Blechseele sie bisher zum Priester hatte."
    „Und was hätten wir damit gewonnen?" fragte Marshall. „Nichts. Die Springer würden uns im Auge behalten. Wir wissen nicht einmal, ob Honbled der einzige Agent ist, den sie in der Stadt haben. Nein, wir müssen Hornbleds Spiel eine Weile mitmachen. Wir müssen herausfinden, ob er uns wirklich für verdächtig hält und uns nach dem einrichten, was er dann zu tun gedenkt."
    Der Vorschlag wurde angenommen. Vethussar jedoch erfuhr nichts davon. Er war zufrieden mit seiner Freude darüber, daß jemand es gewagt hatte, sich mit dem Priester so deutlich einen Spaß zu machen.
     
    *
     
    „Es wird möglich sein", versicherte a-G-25 mit Nachdruck, „ganz sicher möglich ... und dazu noch recht einfach. Ein solches Delikt wird die Bevölkerung in Wut versetzen. Wir werden keine Schwierigkeiten haben, auch wenn es sich um den reichsten Reeder der Insel handelt.
    Wir werden alles ganz normal ablaufen lassen. Keine technischen Hilfsmittel. Wenn ich in Frieden hier leben und von Nutzen sein soll, brauche ich eine ruhige Bevölkerung. Wenn jemand erst einmal damit angefangen hat, Häuser mit Desintegratoren kaputtzuschießen und Menschen mit hypnotischen Waffen zu bearbeiten, ist es mit dem Frieden und der Gutgläubigkeit vorbei. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Goszuls mit Gewalt in diesen rückständigen Status geführt worden sind. Wer weiß, welche Erinnerungen an die große Zeit ihrer Technik in ihrem Unterbewußtsein noch aufbewahrt sind."
    Szoltan gab ihm recht, obwohl es ihn schmerzte, in offener Diskussion von einem Robot geschlagen worden zu sein.
    „Deine Pläne also?" fragte er grob. „Wir bringen die Beweisstücke unter", antwortete a-G-25 sofort.
    „Dann mobilisieren wir die Tempeldiener und marschieren auf das Haus. Unterwegs werden sich uns eine Menge Leute anschließen. Wir umstellen das Haus und fordern Vethussar auf, das Gestohlene herauszugeben. Er wird uns auslachen. Dann nehmen wir sein Haus mit Gewalt. Das ist alles. Da wir das Gebäude rechtzeitig umstellt haben, wird uns niemand entwischen. Wir werden die vier LEV-Leute gefangennehmen und Vethussar zu verstehen geben, daß er straffrei ausgeht, wenn er uns die Männer überläßt. Das wird er tun; denn auf ein solches Delikt steht die Todesstrafe."
    Szoltan drehte die Handflächen nach oben. „Einverstanden!"
     
    *
     
    Marshall wachte auf. Er sah sich um. Im Schein des niedergebrannten Feuers - aus rauchlosem Holz, in der Mitte des Zimmers ständig in einer Eisenschale glimmend - entdeckte er Tako Kakuta, der in der Nähe der Tür saß. Seit Hornbleds Besuch hielten sie sich nur noch in einem Raum auf, und für die Nacht hatten sie Wachen ausgelost.
    „Tako...?"
    Der Japaner wandte sich um. „Ja?"
    „Was ist los?"
    „Nichts Besonderes. Alles ruhig." Marshall richtete sich auf und horchte. Irgend etwas

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