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0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nicht nur mein Schiff, sondern auch deine Roboter und dich selbst vernichten. Ihr alle tragt den Keim der Krankheit bereits in euch.“
    Der Springer kletterte über die Reling und turnte an Bord seines Torpedobootes zurück. Er zögerte, aber dann wandte er sich wortlos um und verschwand unter Deck. Sekunden später drehte das Boot ab und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in östlicher Richtung davon.
    Gorlap hatte den unheimlichen Segler nicht vernichtet, aber er hatte auch seine zwanzig Roboter zurückgelassen. Vielleicht trugen sie wirklich die Erreger der unbekannten Erkrankung an ihren metallenen Körpern.
    Und er, Gorlap?
    Der Springer verscheuchte den Gedanken. Er war mit dem kranken Kapitän nicht in direkte Berührung gekommen.
    Berührung?
    Ja, er hatte mit den Schuhsohlen die Planken des Seglers berührt, und mit den Händen die Reling!
    Verdammt, er hätte den Segler vielleicht doch versenken sollen. Wenn der Wind so blieb, würde das Seuchenschiff den Hafen in einer Woche erreichen. Bis dahin mußten die notwendigen Vorbereitungen getroffen sein. Noch war nichts verloren. Jede Steuerzentrale konnte den Kampfrobotern auf dem verseuchten Segler den Befehl zufunken, das Schiff zu versenken. Die Roboter würden sofort gehorchen, auch wenn sie selbst dabei auf den Grund des Meeres hinabsanken. Nicht zu weit von der Küste konnten sie sich dann noch retten, wenn der Wasserdruck sie nicht vorher zerstörte.
    Gorlap betrachtete seine Hände. Die Haut war tiefbraun und gesund. Wie lange würde es dauern, bis die ersten roten Flecken sich zeigten - wenn überhaupt?
     
    *
     
    In unterschiedlichen Kreisbahnen umrundeten noch zahlreiche Schiffe der Springer Goszuls Planeten. Es handelte sich um die Patriarchen der einzelnen Sippen, die auf diesem abseits der Handelslinien gelegenen Stützpunkt zusammengetroffen waren, um den Angriff gegen die ferne Erde zu planen.
    Aufgeschreckt durch die unheimlich schnellen Aktionen der Mutanten und entsetzt über die erlittenen Verluste hatten sie mit ihren Schiffen den Planeten verlassen und hielten sich nun in dem ihnen vertrauteren Weltraum auf. Sie hofften, daß die Gouverneure bald wieder normale Verhältnisse herstellen konnten.
    Wer ihr Gegner war, wußten sie nicht, und als es einige Wochen auf Götterland ruhig geblieben war, begannen sie, sich erneut in Sicherheit zu wiegen. Die ersten der Patriarchen landeten auf dem gigantischen Raumhafen von Götterland, ohne vorerst ihre Schiffe zu verlassen. Die Beratungen sollten in Kürze wieder aufgenommen werden.
    Zur gleichen Zeit etwa wurde das Segelschiff mit den erkrankten Matrosen dicht vor der Hafeneinfahrt der Stadt versenkt. Die Roboter erhielten den entsprechenden Befehl dazu von Gorlap, noch bevor dieser seine Erinnerung verlor. Es war seine letzte bewußte Tat - danach versank die Vergangenheit für ihn. Hilflos und ohne jedes Interesse dafür, was um ihn geschah, dämmerte er in fruchtlosem Grübeln dahin, bis der Gouverneur des benachbarten Bezirks ihn endlich aufsuchte. Damit griff die Seuche nach ihrem zweiten Opfer unter den Springern. Inzwischen trafen die ersten Katastrophenmeldungen aus den primitiven Kontinenten ein. Ralv und seine Organisation sorgten dafür, daß diese beunruhigenden Nachrichten auch über die Überwachungszentren bis zu den Ohren der Springer gelangten.
    Damit wurde zweierlei erreicht. Zuerst einmal sorgte ein Erlaß dafür, daß ab sofort der Hafen für jedes Schiff gesperrt und somit die Verbindung zu den anderen Kontinenten abgebrochen wurde. Zweitens bemächtigte sich der Springer eine ständig größer werdende Unsicherheit.
    Man hatte Gorlap in eine durch Roboter geleitete Krankenstation geschafft, wo man versuchte, der Ursache der Seuche auf die Spur zu kommen. Aber die Erreger konnten nicht entdeckt und somit auch kein Gegenserum entwickelt werden. Als einige Tage später der Gouverneur des Nachbarbezirks ebenfalls erkrankte, als den anfänglichen Flecken das dunkle Vergessen folgte, ergriff die übrigen achtzehn Springer ein namenloses Entsetzen. Krankheit und Tod waren ihnen keine unbekannten Begriffe, denn sie waren nicht unsterblich. Aber bei vollem Verstand plötzlich ohne jede Erinnerung dazustehen, das schien ihnen schlimmer als der Tod.
    Die Springer in den Schiffen dachten naturgemäß anders. Sie befanden sich in relativer Sicherheit und fern vom eigentlichen Geschehen. Goszuls Planet bedeutete ihnen nichts, höchstens einen vorübergehenden Treffpunkt. Wenn es dort etwas

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