0036 - Die Seuche des Vergessens
Gucky, immer noch fassungslos. „Er hat überhaupt nicht an mich gedacht oder mich im Geiste beschimpft. Ich war einfach nicht für ihn da!“
„Irgend etwas muß er doch gedacht haben!“ vermutete Rhodan.
„Ja - immer dasselbe. Völligen Unsinn dazu. Pfannkuchen... Schokoladenpudding … Khraakarme in Gelee... Hustenbonbons...! Wer soll daraus nur schlau werden! Kein vernünftiger Mensch denkt so etwas!“
„Doch!“ nickte Rhodan und schüttelte immer noch grinsend den Kopf. „So ein Schlauberger! Er dachte diesen Unsinn, damit du nicht erfährst, was er wirklich denkt Übrigens... was gibt's Neues?“
Gucky schaltete verblüffend schnell.
„Die Kontrollzentrale für die Kampfroboter - sie ist zwei Kilometer von hier entfernt. Wir müssen sie entweder besetzen - oder alle Roboter vernichten. Wäre schade um sie.“
„Genau meine Meinung“, stimmte Rhodan zu. „Ich erwarte dich in zehn Minuten unten bei Marshall. Bis dahin passe hier auf und halte telepathischen Kontakt mit den Springern. Melde mir jede Veränderung der Lage.“
Er ging hinter Bully her, den er in Johns Zimmer wiedertraf. Er begrüßte die Mutanten und wurde dann Ralv vorgestellt, der trotz seiner neuen Würde als künftiges Regierungsoberhaupt plötzlich eine unerklärliche Scheu verspürte, als er in Rhodans Augen blickte.
Aber dann wußte er, daß er keinem Eroberer, sondern einem Freund gegenüberstand. Impulsiv nahm er Rhodans Hand und drückte sie fest. Sie hatten kaum Zeit, einige Worte zu wechseln, als Gucky mitten zwischen ihnen materialisierte.
„Die Roboter - sie marschieren!“ schrillte er atemlos. „Sie werden in fünfzehn Minuten hier sein. Zweihundert Stück!“
Rhodan wurde eine Nuance blasser. Er wußte, daß allein die STARDUST diese zweihundert Roboter in wertlose Schrotthäufen verwandeln konnte, aber diese Tatsache konnte ihn nicht beruhigen. Die Goszuls würden diese Roboter benötigen, ihre Welt aufzubauen - oder sie mußten auf die einmalige Gelegenheit verzichten, bereits vorhandene technische Errungenschaften in Anspruch zu nehmen.
„Die Gouverneure!“ sagte John, der Rhodans Erschrecken falsch deutete. „Sie sind verantwortlich. Eine einzige Bombe würde genügen...“
„Nein!“ widersprach Rhodan. „Ich möchte mit den Springern verhandeln. Aber vorher erledigen wir die Roboter. Gucky, Tako! Ihr seid Teleporter. Springt in die Kontrollzentrale und schaltet die Impulszentralisierungsgeräte aus. Gucky, lies meine Gedanken, dann weißt du, was ich meine. Ich will die Roboter retten. Wenn sie passiviert werden, sind sie harmlos und können später beliebig neu programmiert werden. Kapiert, Gucky?“
Der Mausbiber nickte.
„Wir sind gleich zurück - komm, Tako! Deine Hand!“
Unentwegt an Pfannkuchen und Pudding denkend starrte Bully Sekunden später auf die Stelle, an der eben noch Gucky gewesen war. Diesem verflixten Mausevieh wollte er doch mal zeigen, was ein Telepath wert war, wenn der andere nicht wollte, daß man seine Gedanken las.
John Marshall betrachtete Bully mit schiefgehaltenem Kopf, sah Rhodan fragend an und meinte schließlich: „Fühlen Sie sich nicht wohl, Bully?“
„Hä – wieso?“
„Weil Sie dauernd ...“
Bully verwünschte alle lebenden und noch ungeborenen Telepathen in die Hölle. Was ging es diesen Marshall an, woran er dachte? Er wollte eine heftige Antwort geben, als Tako materialisierte. Der schmächtige Teleporter atmete einige mal heftig aus und ein, ehe er hervorstieß: „Kampfroboter in der Station! Sie griffen uns an. So einfach ist es doch nicht, wie wir gehofft hatten.“
„Was ist mit Gucky?“
Das war Bully.
„Hält die Stellung schon. Ich soll euch sagen, es dauert mindestens drei Minuten - wenn er es schafft.“
Rhodan schaltete seinen Armbandsender ein und stellte die Verbindung mit der STARDUST her.
„Fisher! Schutzschirm errichten. Wenn Kampfroboter angreifen, nicht das Feuer eröffnen. Geben Sie identische Anweisungen an die drei Kreuzer. Ende.“
Zu Tako gewandt fuhr er fort: „Helfen Sie Gucky. Hier, nehmen Sie meinen Strahler mit. Auf einen der Roboter soll es nicht ankommen.“
Der Japaner nahm den Strahler und verschwand.
Rhodan eilte mit den anderen auf das Dach des Gebäudes. Von hier aus hatten sie eine vorzügliche Übersicht und konnten das ganze Feld übersehen, bis hinüber zu dem Verwaltungsgebäude, wo sich die Gouverneure aufhielten. Etwas isoliert davon und abseits der Häuser stand die Kontrollzentrale für
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