0037 - Der Zombie-Macher
Tode, ganz gleich wie er herbeigeführt worden war, wieder auferstehen konnte.
Mordius lachte dröhnend auf. Er würde es ihnen schon zeigen.
Nicht mehr lange, und sein Feldzug konnte beginnen. Doch noch hatte er zu wenig von der glasklaren Substanz. Noch musste er sich weitere Leichen beschaffen, um mehr davon herzustellen.
Doch das war für ihn kein Problem. Auf den Friedhöfen in Dublin gab es genug Gräber, in denen die Verstorbenen darauf warteten, von ihm, Mordius, dem Genie des Satans, ins Leben gerufen zu werden!
***
Auf Château Montagne war die abendliche Ruhe eingekehrt.
Professor Zamorra saß in der Bibliothek und hatte sich in ein Buch vertieft, ein Werk über moderne amerikanische Malerei, das ihm von einem befreundeten Kunsthändler zugeschickt worden war.
Entspannt hatte Zamorra es sich in dem superbequemen Lederschwingsessel gemütlich gemacht und rauchte mit Genuss eine Pfeife.
In einem fast völligen Widerspruch zu seinem Ruf, nicht nur als Parapsychologe eine Koryphäe zu sein, sondern auch in Bezug auf Kleidung zu den bestangezogensten Männern Frankreichs zu gehören, stand seine augenblickliche Aufmachung: verwaschene Jeans und ein marineblaues T-Shirt. Die bloßen Füße hatte der Professor auf einen zum Sessel passenden Hocker gelegt, den er sich eigens zu diesem Zweck zurechtgeschoben hatte.
Die voll gestellten Bücherwände schluckten nahezu jedes störende Geräusch und gaben dem Raum eine ganz eigene, Wissen atmende Atmosphäre.
Ab und zu schwebte ein leises Rascheln durch den Raum, wenn Zamorra eine neue Seite aufblätterte. Der verglimmende Tabak in seiner Pfeife knisterte leise, und blaue Wölkchen kringelten sich aus dem Pfeifenkopf, wenn der Professor von Zeit zu Zeit in die Pfeife zurückatmete, um gleichmäßigen Brand zu gewährleisten.
Das Tappen von Schritten auf dem Gang riss ihn aus seiner Konzentration. Das musste Nicole Duval sein, seine Assistentin, die im nahe gelegenen Ort einige Besorgungen gemacht hatte und bei der Gelegenheit auch auf der Post gewesen war.
Die Tür zur Bibliothek ging auf, und Zamorra sah, dass er sich nicht getäuscht hatte. Im Licht der untergehenden Sonne, das durch eines der Fenster genau auf die Tür fiel, stand Nicole Duval und strahlte ihren Chef an. In der Hand schwenkte sie einen prallen Umschlag aus braunem Packpapier. Ihre Augen blitzten fröhlich und neugierig zugleich.
»Für Sie, Chef. Von unserem akademischen Freund aus Paris. Monsieur Cousteau scheint wohl eine Überraschung für Sie zu haben. Dem Gewicht nach zu urteilen muss es eine ganze Menge sein.«
Zamorra grinste jungenhaft und legte das Kunstbuch auf ein kleines Tischchen. »Pierres Überraschungen sind immer die besten, das wissen wir ja schon aus Erfahrung. Zeigen Sie mal her, Nicole. Und vergessen Sie bitte nicht, auch gleich einen Brieföffner mitzubringen.«
Nicole hatte nichts Eiligeres zu tun, als den Empfehlungen ihres Chefs zu folgen. Sie fischte sich ein Federmesser vom Schreibtisch ihres Chefs und reichte es ihm mitsamt dem Päckchen.
Dann setzte sie sich auf eine Armlehne des Sessels und verfolgte ungeduldig, wie Zamorra das Päckchen öffnete. In ihren Augen stand der Glanz wie bei einem Kind vor der Weihnachtsbescherung.
Zamorra machte sich einen diebischen Spaß daraus, erst die Anschrift zu studieren und das Päckchen in gespieltem Nachdenken hin und her zu wenden.
Wie erwartet, konnte Nicole Duval ihre Neugierde kaum bremsen.
»Ja doch, Chef. Es kommt von Professor Cousteau aus Paris. Und es ist an Sie adressiert. Wie sollte es sonst hier gelandet sein. Als ich bei der Post vorbeikam, dachte ich mir, dass ich bei der Gelegenheit gleich einmal nachschauen könnte, ob für uns – pardon, für Sie etwas angekommen war. Das hier war das Einzige. Aber jetzt machen Sie es doch bitte auf. Ich kann es kaum erwarten.«
Zamorra grinste still vor sich hin und gab keinen Kommentar.
Aber er spielte auch nicht mehr herum. Er schnitt das Papier auf und entfernte es. Kräftige Pappe kam zum Vorschein. Zamorra riss den Klebestreifen auf, und heraus flatterte eine Flut von Zeitungsausschnitten und Zeitungsbildern. Außerdem eine kurze handschriftliche Notiz auf einem kleinen Zettel.
Zamorra las erst den Zettel. Es war ein Gruß von Cousteau und die Empfehlung an seinen Freund Zamorra, sich die Zeitungsausschnitte einmal durchzulesen.
Das tat Zamorra auch sofort. Und schon nach den ersten Zeilen zuckte er hoch wie elektrisiert.
Es handelte sich um
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