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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Querstraße und bog in eine Gasse ein. Er verweilte keine Sekunde, um sich zu orientieren. Er kannte sein Ziel und strebte unaufhaltsam darauf zu.
    Ein stummer Befehl hatte sich in seinem toten Hirn eingenistet und jagte ihn in eine Richtung. Weit schritt der Zombie aus und schaute nicht rechts und nicht links. Die Nachtbeleuchtung der Schaufenster in dieser Gasse warf ein unheimliches Licht auf die Fratze des lebenden Toten.
    Es war die Hölle, die aus den Augen des Ungeheuers loderte und sie zum Glühen zu bringen schien.
    Kein Muskel in dem starren Gesicht zuckte. Die Kiefer waren fest zusammengepresst und das Kinn weit vorgeschoben.
    Zu Lebzeiten war der Tote eine angenehme Erscheinung gewesen.
    Er war beliebt, und man konnte ihn durchaus als gut aussehenden Mann bezeichnen. Doch nun war von diesen vergänglichen Vorzügen eines Menschen nichts mehr vorhanden.
    Seine abgrundtiefe Hässlichkeit hätte jedem Betrachter kalte Schauder über den Rücken gejagt und ihnen panische Furcht eingeflößt.
    Die Stille der Gasse wurde durch einen lauten Ruf gestört.
    »He! Hallo! Sie da! Wie laufen Sie denn hier rum?«
    Am Ende der Gasse tauchte eine uniformierte Gestalt auf. Sie trat in den Lichtkreis einer Laterne und entpuppte sich als Polizist.
    Der Beamte war etwa mittleren Alters, und unter seinem Uniformrock wölbte sich ein ansehnlicher Bauch. Unschlüssig blickte er hinter der sonderbaren Figur in dem langen weißen Hemd her.
    Was hatte der denn vor? Ein Verrückter? Oder jemand, der sich einen Spaß erlauben wollte? Der Polizist nahm die Mütze ab und kratzte sich den Kopf. Auf seinen Ruf hatte der Unbekannte nicht reagiert. Er wollte es noch mal im Guten versuchen.
    Wieder gellte der Ruf zwischen den Häuserwänden.
    »He! Hallo! Bleiben Sie stehen!«
    Nichts deutete darauf hin, dass der sonderbare Kerl den Ruf gehört hatte oder ihm sogar Folge leistete. Langsam stieg in dem Polizisten die Wut hoch.
    Nicht genug, dass er diesen langweiligen Streifendienst versehen musste und viel lieber in seinem Bett gelegen hätte, da kam auch noch so ein Verrückter daher und machte ihm Schwierigkeiten.
    Rannte in einem Aufzug durch die Straßen, der jeder Sitte und Moral widersprach. Wie nannte man die Typen noch, die nackt über die Straße liefen und auch noch stolz darauf waren? Streaker, Blitzer, konnte sich der Polizeibeamte vage erinnern. Ja, das war es. Sicher war das auch einer von diesen Irren. Na, dem würde er es schon zeigen.
    Schwerfällig setzte sich der rundliche Beamte in Bewegung.
    Währenddessen setzte der Zombie seinen Weg unbeirrbar fort. Er erweckte von weitem den Eindruck eines Soldaten bei einem Eilmarsch. Er kümmerte sich nicht um seine Umwelt, denn sie gehörte nicht zu dem Programm, das sich in sein Gehirn eingebrannt hatte wie mit glühenden Kohlen.
    Dieses Programm, diese Folge von Hinweisen und Befehlen, überdeckte jeden anderen Eindruck, der ihn von seinem Weg hätte ablenken können.
    Ein Auto näherte sich rasch. Bevor es an dem Mann in dem weißen Hemd vorüberfuhr, blendete der Fahrer auf. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er die Erscheinung an, da war er schon vorbei. Nachdem sich seine Nerven wieder einigermaßen beruhigt hatten, tröstete er sich damit, dass er übermüdet war und schon anfing, Gespenster zu sehen.
    Keuchend rannte der Polizist hinter dem Schweigsamen her. Mit kurzen Trippelschrittchen versuchte er aufzuholen. Es gelang ihm auch Meter für Meter. Schon konnte er erkennen, dass der Kerl vor ihm barfuß über die Straße marschierte.
    Das musste wirklich ein Verrückter sein. Bei dieser Kälte würde er sich den Tod holen. Auch fiel dem Beamten das lange, ehemals weiße Hemd auf, das die Gestalt des Mannes umwehte. Große Schmutzflecken bedeckten es und ließen es scheckig aussehen wie Tarnstoff.
    »He, warten Sie doch! Wohin so eilig, Mister?«, versuchte der Beamte ein drittes Mal, sich Gehör zu verschaffen. Und wieder kam keine Reaktion.
    Jetzt hatte der Gesetzeshüter endgültig die Nase voll. Er streckte den Arm aus und griff nach der Schulter des vor ihm Gehenden.
    Eisige Kälte raste durch seinen Arm und ließ ihn fast erstarren.
    Verblüfft wollte er schon den Arm wieder zurückziehen, da blieb der unheimliche Wanderer abrupt stehen wie ein Zug, bei dem man die Notbremse gezogen hatte.
    Der Polizist stolperte und prallte dann mit ziemlicher Wucht auf den sonderbaren Burschen.
    Modergeruch stieg ihm in die Nase und ließ ihn würgen. Mit einem erstickten Ausruf

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