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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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einem unsichtbaren Faden gezogen stehen. Langsam wandte er seinen Kopf, als wolle er sich orientieren. Ja, es musste der richtige Ort sein.
    Ruckartig machte der Untote einige weitere Schritte. Er ging auf das rostige Gartentor zu. Das Gebäude, das sich auf dem Grundstück befand, war von der Straße aus nicht zu sehen. Bäume und Büsche verbargen es vor neugierigen Blicken. Und auch das verkommene Gartentor lud nicht gerade zum Betreten des Grundstücks ein.
    Umso erstaunlicher war es, dass es kein bisschen quietschte, als der Zombie es entschlossen aufstieß. Lautlos schwang das Gitter zurück und gab den Weg frei.
    Ein kaum erkennbarer Pfad zog sich durch das Dickicht. Der Untote folgte der Spur ohne zu zögern.
    Sollte er hier sein Ziel gesucht haben? Sollte das der Ort sein, den er mit allen Mitteln erreichen wollte? Musste deshalb der Polizist sterben, weil er versucht hatte, ihn aufzuhalten?
    Zweige brachen, als der Zombie sich ins Unterholz schob. Die Äste schlugen gegen seinen Körper, klatschten in sein Gesicht. Dornranken fuhren ihm durchs Gesicht, hinterließen aber Kratzer, aus denen kein Blut trat.
    Der Untote schien sich nicht darum zu kümmern. Schmerzen waren ihm fremd, das waren Erscheinungen, die für die Lebenden bestimmt waren. Er kam aus einem anderen Reich, in dem es solche Sorgen nicht gab und Zeit und Raum keine Bedeutung hatten.
    Das Gebüsch wurde spärlicher und blieb schließlich ganz zurück.
    Auf einer Lichtung erhob sich ein altes Haus. Es wirkte wie der Landsitz eines ehrwürdigen englischen Grafen. Nur war das Gebäude nicht so gepflegt, wie man es aus Reiseführern kennt.
    Die Hausfront war verwittert. Sturm und Regen hatten ihr ziemlich zugesetzt. Stellenweise blätterte bereits der Putz vom Mauerwerk und gab dem Haus das Aussehen eines Aussätzigen.
    Im Erdgeschoss waren die Fensterläden vorgeschoben. Kein Lichtschimmer drang durch die Ritzen der Bretter nach draußen. Und auch im ersten Stockwerk blieben die Fenster dunkel.
    Für einen Augenblick blieb der Zombie vor dem Haus stehen. Er schaute daran empor, als wolle er sich genau vergewissern, dass es sich auch um das richtige Gebäude handele, das er gesucht und nun gefunden hatte.
    Mit staksigen Schritten umrundete er es. Ja, es musste sich um das gesuchte Haus handeln.
    Eine Eingangstür war verschlossen. Nichts deutete darauf hin, dass im Hause jemand das Kommen eines Besuchers gehört hatte.
    Niemand stellte eine Frage, keine Tür wurde geöffnet und kein Licht flammte auf.
    Den Zombie schien das nicht im Mindesten zu stören. Er kannte einen Weg ins Innere des Hauses, wurde von einer geheimnisvollen Stimme in seinem toten Hirn dorthin geleitet.
    An der Rückfront des Hauses fand er, was er suchte. Es war eine schmale Tür, die er erreichte, indem er einige Treppen zum Keller hinunterstieg. Er hatte sich nicht getäuscht.
    Die Tür gab seinen Versuchen sofort nach und schwang auf nach innen in einen kalten Raum hinein.
    Auch hier rührte sich nichts. Totenstille umgab den unheimlichen Besucher. Doch auch das störte ihn nicht. Als hätte er Röntgenaugen, so fand er seinen Weg durch den Kellerraum, kam zu einer weiteren Tür, öffnete sie und stieg eine Treppe empor ins Erdgeschoss des Gebäudes.
    Seine nackten Füße liefen über einen tiefen Teppich und brachten ihn zu einem Treppenaufgang, der von einem fein bearbeiteten und geschnitzten Geländer beherrscht wurde. Die Finger des Untoten schlossen sich um den Handlauf und zogen den Körper kraftvoll nach. Die Bewegungen des Untoten waren geschmeidiger, wendiger und fließender geworden. Wie eine Katze, eher wie ein gieriges Raubtier, so schlich er durch den Gang, der sich vor ihm auftat.
    Rechts und links zweigten Türen ab. Vor der einen oder anderen blieb der Untote einen Moment stehen und lauschte. Doch er schien nicht zu finden, was er suchte.
    Bis er plötzlich vor einer Tür länger verharrte. Sein Körper wurde steif und schien sich zu verkrampfen.
    Hier war es. Hier musste es sein! Es war auch aus diesem Raum hinter der Tür nichts zu vernehmen, und doch musste es etwas geben, das den Untoten sicher machte, am Ziel angelangt zu sein.
    Er griff nach der Klinke und drückte sie ohne zu zögern hinunter.
    Gleißende Helligkeit übergoss den im Rahmen der Tür Stehenden und ließ durch den dünnen Stoff des Totenhemdes die Konturen seines nackten Körpers deutlich hervortreten.
    Der Zombie tat einen Schritt in den Raum hinein, dann noch einen.
    Wie von

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