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0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

Titel: 0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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nämlich der Leichenwärter aus dem Schlaf gerissen worden war, hatte das Gehirn seine Arbeit wieder aufgenommen und produzierte in einem fort selbstständige Gedanken.
    Daher kannte Mordius auch die Überlegungen von Bill Jones, der sich am liebsten wieder zu Bett gelegt hätte. Ihm kam dieser Wunsch des Beamten nur gelegen. Umso geringer würde seine Konzentration ausfallen, wenn es ihm an den Kragen gehen sollte. Auch rechnete er in diesem Zustand überhaupt nicht mit einer bösen Überraschung.
    Mordius grinste bösartig vor sich hin. Na, der Alte würde noch sein blaues Wunder erleben. Einen Mordius legte man nicht so einfach in einen Sarg oder in eine Leichenkammer und ließ ihn von einem alten, zittrigen Mann bewachen.
    Mordius, der ja nun wusste, woher das Krachen gekommen, schlich sich wieder weiter nach vorn. Er musste auf der Hut sein, jetzt auf keinen Fall ein Geräusch zu verursachen.
    Denn ein zweites Mal würde der Alte sich nicht so einfach zurückziehen, dann hieß es sofort kämpfen, und zwar ohne Überraschungsmoment.
    Mordius drückte die Klinke erneut hinunter und trat dann mit voller Wucht gegen die Tür.
    Mit einem lauten Getöse brach die Tür aus den Scharnieren. Mordius tat einen riesenhaften Satz und stand mitten in dem Raum, der Bill Jones immer als Bereitschaftszimmer galt und den er allnächtlich bewohnte oder auch tagsüber, je nachdem wie es der Dienst erforderlich machte.
    Mit einem schnellen Blick erfasste Mordius die Situation.
    Der alte Bill Jones war rein reflexhaft vom Stuhl aufgesprungen und stand in leicht gebückter Haltung da. Sein Gesicht war von Grauen und Angst verzerrt. Speichel lief ihm aus dem Mundwinkel, doch er schien es nicht zu bemerken.
    Aber zu schrecklich war auch der Anblick des lebenden Toten, der sich ihm bot. Seine Sinne begriffen nicht, was sie sahen. Er konnte sich nicht erklären, wie ein Toter wieder zum Leben auferstehen konnte.
    Und er wusste auch nichts vom Wasser des Lebens, das den Menschen über den Tod siegen lassen konnte, so wie Mordius darüber triumphierte.
    In seinen letzten Sekunden seines ersten normalen Lebens hatte er noch Gelegenheit gefunden, die Menge dieser geheimnisvollen Flüssigkeit zu trinken, die er bereits hatte fertig stellen können. Und auf wunderbare Weise hatte das Wasser des Lebens wirklich seine Wirkung gezeigt.
    Bill Jones’ Augen fuhren gehetzt hin und her. Er suchte nach einer Möglichkeit, dem Ungeheuer zu trotzen, doch er fand nichts, was ihm hätte helfen können.
    Mordius ließ sein Opfer nicht aus den Augen. Er wollte den Alten lebend, denn er hoffte, von ihm zu erfahren, wo dieser Professor Zamorra lebte, an dem er sich rächen wollte.
    Darum ging Mordius auch nicht mit aller Brutalität vor, als Bill Jones sich ihm zum Kampf stellte. Er hatte einen Stuhl gepackt und hielt ihn vor sich, wie es oft Dompteure tun, wenn sie einem aufsässigen Raubtier gegenüberstehen.
    Mordius lachte heiser, als er die mickrige Waffe sah. Mit einer blitzschnellen Bewegung seines rechten Armes fegte er den Stuhl beiseite.
    Er wurde Bill Jones aus der Hand gerissen und zerschellte an der Wand. Splitter tanzten durch die Luft und rieselten zu Boden. Entgeistert starrte Bill Jones auf den Rest eines Stuhlbeines, das er noch in der Hand hielt.
    Ihm wurde kalt. Unkontrolliert schlugen seine Zähne aufeinander.
    Er wollte um Hilfe schreien, wollte Unterstützung herbeiholen, doch kam nur ein Krächzen aus seiner Kehle, das man kaum als verständlichen Laut bezeichnen konnte.
    Mordius machte einen Schritt auf den alten Mann zu. Der wich mit bebenden Gliedern zurück, bis er gegen die Wand stieß und zwangsläufig aufgehalten wurde.
    Allmählich begriff Bill Jones, wen er da vor sich hatte. Dieser französische Professor hatte irgend etwas von lebenden Toten erzählt, und dass die aus dem halbverbrannten Haus geborgene Leiche einmal derjenige gewesen war, der die Leichen von den Friedhöfen gestohlen hatte, um mit ihnen seine wahnwitzigen Versuche anzustellen.
    Bill Jones meinte, sein Verstand würde stehen bleiben. Das war zuviel für ihn. Lange lebte er schon im Angesicht des Todes, aber so etwas hatte er in seinem Leben auch nicht nur zu träumen gewagt.
    Er machte eine matte Bewegung mit dem Arm, als wolle er diese Vision des Schreckens vor seinen Augen fortwischen. Doch das grauenvolle Bild blieb.
    Jetzt streckte das Ungeheuer einen Arm aus. Zu Klauen verkrümmte Finger schossen auf den alten Leichenwärter zu.
    Er wollte

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