Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
Schiff durch die Heckschleuse, verzichteten jedoch verständlicherweise darauf, die breite Rollway auszufahren und den Boden auf dem bequemen Weg zu erreichen, sondern vertrauten ihr durch die hohe Gravitation dieser Welt um den Faktor 2,8 vergrößertes Gewicht den künstlichen Schwerefeldern ihrer Anzüge an. Die Leistungsfähigkeit der Neutralisatoren war beschränkt. Mit Anzügen dieser Fertigung konnten Schwereeinwirkungen bis zu drei Gravos neutralisiert werden. Das, was Naat den Mikrogeneratoren zumutete, lag an der Grenze dessen, was sie überhaupt leisten konnten.
    Rhodan hatte das in Rechnung gezogen. Auf das bequeme und ungefährliche Schweben würden sie während dieses Unternehmens verzichten müssen - um so eher, als eines der Aggregate im Fall der Überbelastung auf die Energiereserven der anderen übergriff. Hatte der Prallschirm zum Beispiel mehr Schüsse aufzufangen, als er mit seiner Leistung eigentlich konnte, wandte er sich an den Generator des Deflektor- und des künstlichen Gravitationsfeldes. Einem, der beim Schweben beschossen wurde, konnte passieren, daß er plötzlich absackte und auf den Boden stürzte oder wieder sichtbar wurde.
    Noch eindringlicher aber als der Befehl, die mehr als dreißig Kilometer von der GANYMED bis zum Sitz des Administrators im Fußmarsch zurückzulegen, war Rhodans Warnung gewesen: „Bisher waren wir gewohnt, daß unsere Transportanzüge überall wie Wunderwaffen wirkten. Es gab ihresgleichen nicht bei den Gegnern, mit denen wir bisher zu tun hatten die Springer ausgenommen. Es sind aber arkonidische Geräte, und mit Arkoniden haben wir es zu tun. Die Arkoniden empfinden ihre eigenen Transportanzüge sicher nicht als Wunderdinge. Glaubt also niemals, ihr wäret allein auf Grund eurer Unsichtbarkeit oder durch den Prallschirm sicher!"
    Aus diesem Grund erwartete Rhodan die erste mögliche Krise dieser waghalsigen Unternehmung in dem Augenblick, in dem er mit seinen Begleitern aus dem Sichtschatten der GANYMED heraustrat. Sie entfernten sich etwa dreißig Meter weit vom Schiff, die Waffen schußbereit in der Armbeuge, und warteten. In den Außenmikrophonen der Helme hörten sie den Sturm heulen und den Staub knistern. Das Geräusch machte sie nervös, weil es jedes andere übertönte. Aber Rhodan ließ sie volle zehn Minuten lang auf der Stelle stehen, so, daß sie Zeit hatten, sich daran zu gewöhnen.
    Nichts geschah in diesen zehn Minuten. Entweder hatte sie niemand bemerkt, oder man verzichtete darauf, ihnen den Weg an dieser Stelle schon zu verbauen. An irgendeinem anderen Ort würde man es nichtsdestoweniger tun davon war Rhodan überzeugt.
    Rhodan meldete an Freyt: „Phase B!"
    Das war vereinbarter Kode. Phase A des Unternehmens war in dem Augenblick beendet, in dem feststand, daß Rhodans und seiner beiden Leute Abmarsch nichts mehr im Wege stand. Hinter dem Kode und der ganz allgemeinen Anweisung, sich stets so knapp wie möglich auszudrücken, stand eine äußerst nützliche Überlegung: Die Arkoniden - oder auch die Naats - würden die Telekomgespräche abhören können, Wenn sie erst einmal die Frequenz herausgefunden hatten, auf der die irdischen Geräte arbeiteten. Aber sie kannten die Sprache nicht, deren Rhodan sich bediente, und selbst ihre leistungsfähigsten Geräte würden erst dann in der Lage sein, aus dem Aufgefangenen die englische Sprache zu rekonstruieren, wenn genügend Wortinformationen vorhanden waren. Das zu verhindern, dazu diente die Kode-Sprechweise und die Beschränkung auf knappste Meldungen.
    Die Verständigung der drei Wagemutigen untereinander war davon allerdings nicht betroffen. Sie wurde von konventionellen elektromagnetischen Sendern und Empfängern besorgt, die, außer im Notfall, auf kürzeste Reichweite eingestellt waren.
    Rhodan führte seine Leute quer über das weite Landefeld. Als Hinweis darauf, wie er sich verhalten solle, besaß er nur die Erinnerung aus seiner Hypnoschulung, daß nämlich Arkoniden, auf Kolonialwelten als Beamte der Administration tätig, sich recht sorglos zu geben pflegten. Sie wohnten, von den Eingeborenen abgegrenzt, in den künstlich und mit jedem erdenklichen Aufwand geschaffenen Parks, aus deren Grünflächen sich die eigenartigen Gebilde arkonidischer Architektur erhoben. Es gab, wie Rhodan wußte, an den Grenzen des Parkgeländes ein Monitorsystem, das jeden Eintretenden einer zentralen Registriermechanik anzeigte. Dieses Monitorsystem galt es zu täuschen oder zu umgehen; Rhodan war der

Weitere Kostenlose Bücher