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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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waren sie gar einem Arkoniden begegnet. Die GANYMED meldete nichts Neues.
    Serghs Trichter besaß außer den Hochstraßen, die ihn mit der Außenwelt verbanden, noch den in dieser Architektur üblichen Eingang im Trichterstiel, ein breites Portal, mit der Unterkante etwa zwei Meter über dem Boden liegend, so, daß es wohl durch das übliche Falt-Transportband zu erreichen war. Eine Sekunde lang spielte Rhodan mit dem Gedanken, sich dem Portal so weit zu nähern, bis der Melder ansprach, und darauf zu warten, daß der Hausherr unbefangen genug sei, um das Band herunterzulassen und die Tür zu öffnen. Dann verwarf er den Gedanken wieder. Keine Spielereien, ermahnte er sich.
    Sie standen dreißig Meter von der Wand des Stiels entfernt. Rhodan wußte, daß der Melder erst ansprach, wenn der Besucher sich ihm bis auf zwölf Meter genähert hatte.
    Eine Viertelstunde lang beobachteten sie schweigend den gewaltigen Bau, aber es gab kein Zeichen dafür, ob die Leute in seinem Innern schliefen oder wachten. Die Trichterwände hielten die Umwelt ab, und in demselben Maße sorgten sie dafür, daß nichts, was drinnen geschah, nach draußen drang.
    „Worauf warten wir noch?" fragte Bull schließlich ungeduldig. „Wir vergeuden unsere Zeit!" Rhodan nickte. „Tako...?"
    „Ich bin bereit, Sir!"
    „Hören Sie gut zu, Tako! Ich gebe Ihnen in Stichworten noch einmal die wichtigsten Hinweise: Der Trichter ist hohl, Innenwände terrassenförmig. Auf den untersten Terrassen gewöhnlich Gärten. Darüber Verwaltungs- und Wohnräume, zum Teil zum Trichterinnern hin offen, zum andern Teil durch Wände abgeschirmt. Gehen Sie nicht mit der Vorstellung, Sie kämen in ein Wohnhaus irdischer Prägung. Der Trichter ist eine ganze Welt für sich, und von innen sieht er wahrscheinlich noch größer aus als von außen. Und vor allen Dingen: Gebrauchen Sie Ihre Waffe erst dann, wenn es Ihnen wirklich ans Leben geht und Sie aus irgendeinem Grund nicht mehr springen können! Alles klar?"
    „Alles klar, Sir!"
    „Gut. Ich erwarte Sie in einer Viertelstunde zurück zum ersten Rapport!"
    „Jawohl!"
    Die letzte Silbe des Wortes klang noch in den Empfängern, da war Tako schon verschwunden.
     
    *
     
    Der erste Eindruck, den Tako Kakuta jenseits der Trichterwände empfing, war der, daß ihn eine stürmische Gewalt in die Höhe trieb und mit dumpfem Aufprall gegen die Decke einer der in die Wand eingelassenen Terrassenetagen schleuderte. Ein wenig benommen, wurde ihm klar, daß die Arkoniden innerhalb ihrer Wohnung für arkonidische Gravitationsverhältnisse gesorgt hatten - also etwa Erdenschwere. Der Transportanzug aber war auf die draußen herrschenden 2,8 g eingestellt.
    Tako beseitigte den Fehler und sank hinunter auf ein weiches Blumenbeet. Er kroch zur Seite bis in die Deckung eines Busches und nahm sich Zeit, sich umzusehen. Das Trichterinnere war hell erleuchtet. Tako war in der untersten Etage gelandet - an der Stelle also, wo der Trichterstiel endete. Die unterste Etage machte sozusagen die Basis der darüber ansteigenden Terrassengeschosse aus; sie war kreisförmig und hatte denselben Durchmesser wie auch der Trichterstiel, den sie wie ein Deckel abschloß.
    Der etwa dreißig Meter durchmessende Kreis war als Garten angelegt. Wenn Tako den Helm ein wenig lüftete - und das tat er, weil er seinen Eindruck vervollständigen wollte, drangen tausend verwirrende Düfte auf ihn ein, verschlugen ihm den Atem und reizten zum Niesen.
    Schmale Pfade durchzogen das Gewirr von Blumen, Büschen und Bäumen. Tako hörte von irgendwoher Wasser plätschern. Wahrscheinlich hatte man einen künstlichen Bach angelegt. Takos Blick wanderte nach oben, als er sich an den Schönheiten des Gartens satt gesehen hatte. Mächtig und doch zierlich strebten die Trichterwände auseinander, wuchsen in Höhen, bis zu denen ihnen das Auge wegen der überall gleichmäßigen Beleuchtung kaum folgen konnte, und verloren sich am Rande eines tiefschwarzen Kreises.
    Der Himmel! Der finstere Nachthimmel von Naat. Der Japaner spürte eine gewisse Beruhigung, als er feststellte, daß er auch inmitten dieser überzüchteten Pracht von der natürlichen Umwelt nicht völlig abgeschnitten war. Der Anblick des Himmels, und wenn es auch nur ein schwarzer Fleck war, verscheuchte einen Teil der Beklemmung, die Tako zuvor empfunden hatte.
    Sorgfältig studierte er den Aufbau der Terrassenetagen. Er schätzte die mittlere Höhe der einzelnen Terrassen auf vier bis fünf Meter,

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