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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gewartet, daß irgend jemand sich um das fremde Schiff kümmern werde. Die Telekomgeräte und der Hyperkom standen ohne Unterbrechung auf Empfang. Aber es kam niemand, und der Telekom blieb schweigsam bis auf weit entfernte Gespräche, die die GANYMED nichts angingen.
    Rhodan richtete schließlich reguläre Wachen vor dem Bildschirm und an den Empfängern ein und legte sich schlafen, nachdem er seinen Vertreter angewiesen hatte, ihn auf jeden Fall zu wecken, wenn sich etwas ereignete. Er hatte jedoch ungestört, wenn auch schlecht, schlafen können. Nach sechs Stunden stand er wieder auf und fand noch alles so, wie er es verlassen hatte: den Bildschirm leer, die Empfänger tot. Jemand hatte die GANYMED auf ein fast leeres Raumlandefeld gestellt und sie dort offenbar vergessen.
    Rhodan erfüllte diese Tatsache nur mit gelinder Ungeduld. Da war aber jemand an Bord des irdischen Schiffes, der war mit den augenblicklichen Verhältnissen gar nicht einverstanden und suchte seit Stunden nach einem Verantwortlichen, um ihm den ganzen Kummer zu klagen.
    Thora.
    Als sie Rhodan fand, war sie den Tränen nahe.
    „Warum tun wir denn nichts?" schluckte sie, hilflos und mit großen bettelnden Augen.
    „Was sollen wir tun?" fragte Rhodan sanft.
    „Wieder starten, eine Rufsendung ausstrahlen, einen Warnschuß abgeben - was weiß ich!"
    Rhodan wandte sich um. An seinem Pilotenpult saß Oberst Freyt, der Kommandant der GANYMED.
    „Versuchen Sie, das Traktorschiff dort drüben über Telekom zu erreichen, Freyt", bat er.
    Freyt regulierte die Strahlantenne und gab einen Rufspruch auf Integralfrequenz ab. Der Ruf mußte fünfmal wiederholt werden, bevor das Schiff sich meldete. Novaals Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Freyt stand auf und ließ Rhodan an seine Stelle.
    „Warum kümmert sich niemand um uns?" fragte Rhodan.
    „Das weiß ich nicht", antwortete Novaal. „Soll sich denn jemand um Sie kümmern?"
    Die Frage reizte Rhodan zum Lachen.
    „Natürlich. Ich will wissen, warum ich hier stehe und wie lange das dauern soll."
    „Sie stehen hier, weil es die arkonidische Administration so angeordnet hat", sagte Novaal.
    „Das ist kein Grund", gab Rhodan scharf zurück. „Wenigstens für mich nicht."
    „Dann rufen Sie Sergh an!" riet ihm Novaal. „Wer ist Sergh?"
    „Der Administrator auf Naat, Arkonide."
    „Antwortet er auf Integralfrequenz?"
    „Wenn er es nicht tut, ist es Ihr Pech. Ich kenne nämlich seine Amtsfrequenz nicht."
    „Na schön", murmelte Rhodan. „Danke!"
    Er beendete das Gespräch und wandte sich zu Thora um.
    „Kennen Sie jemand namens Sergh?"
    Thora schüttelte den Kopf. Rhodan gab der Antenne eine neue Richtung. Er lenkte sie etwa in Richtung des grünen Flecks, den er kurz vor der Landung jenseits des Landefeldes gesehen hatte, und vergrößerte die Bündelöffnung, um kein Risiko wegen des Empfängers einzugehen, und sprach ins Mikrophon: „Der Kommandant des Schiffes GANYMED wünscht den Administrator Sergh zu sprechen."
    Den Ruf wiederholte er in regelmäßigen Abständen. Nachdem er es dreißigmal getan hatte, ohne, daß der Empfänger auch nur den leisesten Piep von sich gab, schrie er wütend: „Der Kommandant des Schiffes GANYMED wünscht den Administrator Sergh zu sprechen, und wenn dieser Narr sich nicht auf der Stelle meldet, dann wird die GANYMED es vorziehen, diesen Planeten wieder zu verlassen, anstatt auf die langweiligen Arkoniden zu warten!"
    Aber der Administrator war offenbar so beschäftigt, daß er selbst auf die massive Beleidigung hin nichts von sich hören ließ.
    Rhodan schaltete den Telekom aus und wandte sich an seine Offiziere.
    „Bereiten Sie den Start vor! Freyt, informieren Sie die Mannschaft! Ich gebe das Programm ein."
    Das Schiff wurde lebendig. Die Mannschaften eilten auf ihre Plätze. Zehn Minuten später war die GANYMED startbereit, um dieselbe Zeit war Rhodans Startprogramm fertig. Der fruchtlose Versuch, den Administrator zu erreichen, und die Unverschämtheit, daß man die GANYMED mehrere Stunden lang auf einem Landeplatz warten ließ, auf dem sie von sich aus gar nicht hatte landen wollen, hatten Rhodans Zorn erregt. Im Augenblick handelte er spontan und machte sich keine Gedanken darüber, was geschehen würde, wenn er - doch offensichtlich gegen den Willen der Arkoniden das Schiff wieder starten ließ.
    Die Geschützstände waren besetzt, und solange der Raumhafen so leer blieb, wie er jetzt war, hatte die GANYMED gute Chancen, den ungastlichen Planeten

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