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004 - Geister im Moor

004 - Geister im Moor

Titel: 004 - Geister im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Vater allein durch magische Praktiken getötet worden ist, auch wenn wir selbst nicht einmal genau wissen, wie das möglich ist. Jedenfalls haben wir nicht die Absicht, uns an die Polizei zu wenden. Wir werden auch niemandem erzählen, was geschehen ist, ausgenommen unseren Freunden. Doktor, Sie sind ein Freund, auch wenn Sie nicht zu unserem Clan gehören. Es ist daher erforderlich, dass Sie auf dem Totenschein eine natürliche Todesursache angeben – Herzschlag, wenn Sie wollen. Sie wissen selbst sehr gut, dass keine amtliche Untersuchung jene zur Strafe führen wird, die meinen Vater umgebracht haben. Ich hoffe also, Sie tun, worum ich Sie bitte.«
    Dr. Arnold zögerte einen Augenblick, aber dann erklärte er sich einverstanden. Später bemühten wir uns alle drei, der Doktor, Gilcross und ich, Betty zu überreden, von Guilclan fort zu gehen, aber vergebens. »Eine Salforth desertiert nicht«, erwiderte sie ruhig, und Pamela, die Zwergin, die inzwischen dazugekommen War, nickte beifällig.
     

     

Betty trug ihr Unglück mit bewundernswerter Tapferkeit. Dennoch machte ich mir große Sorgen um sie. Und dann geschah es doch wieder, drei Tage nach Sir Davids Tod, das ich Mary Ramdul traf und erneut der Versuchung erlag. Ich schämte mich nicht nur, ich verfluchte mich. Aber ich spürte wohl, das es stärker war als ich, das die Anziehungskraft, die diese Frau auf mich ausübte, unwiderstehlich wurde, sobald ich sie sah oder sie mich zu sich rief.
    Das Begräbnis von Sir David fand am 9. Juli statt. Er wurde in der Familiengruft von Roaldmor beigesetzt. Zahlreiche Trauergäste waren erschienen, manche kamen von weither. Aber wer unter ihnen wusste schon, auf welch schreckliche Weise der Schlossherr gestorben war, dem sie hier die letzte Ehre erwiesen? Angst und Entsetzen stand dagegen in den Gesichtern jener geschrieben, die es wussten.
    Im Hotel »Zum Schwarzen Kreis« wurde die Stimmung auch immer gedrückter. Mrs. Gull sprach überhaupt nicht mehr mit mir und lief herum wie eine Schlafwandlerin. Sally benahm sich auch nicht viel anders. Als ich dem Doktor, gegenüber eine Bemerkung machte, nickte er betrübt. »Ja, sie sind alle verrückt, aber sie haben wohl ihre Gründe, sich nicht normal zu benehmen. Selbst mir gegenüber ist Leila nicht mehr dieselbe. Sie täten vermutlich besser daran, zu Gilcross zu ziehen.«
    Ich folgte dem Rat des Doktors und zog zu Peter Gilcross. Kurz nach mir verließ auch Sally das Hotel, um ganz bei den Ihrigen zu sein. Die Tage vergingen, und obgleich wir in den Ruinen noch nicht gefunden hatten, was wir suchten, schöpften wir Hoffnung, denn das Ende der sieben schrecklichen Wochen nahte.
    Am 17. Juli sah ich Mary Ramdul zum letzten Mal. Ich hatte mit Betty im Schloss zu Mittag gegessen und war dann mit ihrem Wagen nach New Guilclan gefahren, um für sie Besorgungen zu machen. Sie blieb zu Hause, um mit Pamela an dem magischen Schutz gegen die drohenden Gefahren zu arbeiten.
    Ich traf Mary auf dem Postamt, und wieder brachte sie mich dazu, ihr ins Hotel zu folgen. Ihre Schwestern saßen auf der Hotelterrasse, und ich begrüßte sie flüchtig. Sie schienen allerdings auch kein Interesse daran zu haben, die Unterhaltung zu verlängern.
    »Werden sie es nicht etwa unangebracht finden, das du mich mit auf dein Zimmer nimmst?« fragte ich Mary.
    »Wieso? Sie leben nach ihrer Fasson und ich nach meiner«, entgegnete sie. »Um sie brauchst du dir keine Sorgen zu machen.« Schon legte sie mir ihre weichen Arme um den Hals und presste ihre Lippen auf meinen Mund, diese Lippen so süß wie Honig und so brennend wie Pfeffer.
    Unser Abschied war dramatisch. Ich verfluchte mich schon wieder und empfand mehr als nur Abneigung gegen sie – es war fast Hass.
    Mary hielt mich zurück, als ich gehen wollte. »Jack, ich liebe dich, ich habe nur dich geliebt. Wenn du mich liebst, nimm mich mit; bringe mich fort von hier, so weit weg wie möglich. Sofort!«
    Ich war überrascht, ja beinahe gerührt. Aber es war Betty, die ich liebte. Ich schüttelte den Kopf. »Verzeih mir, Mary, aber ich kann nicht.«
    Sie klammerte sich an mich und rief weinend: »Nimm mich mit, Jack, sonst muss ich morgen Abend sterben!«
    Ich riss mich von ihr los und flüchtete verwirrt. Erst als ich wieder bei Betty war, wurde ich ruhiger.
    »Jack, morgen Abend wird alles vorbei sein, und dann können Avir uns in Frieden lieben«, sagte sie mit einem schwachen Lächeln. »Ich habe wieder Hoffnung. Im Jahr 1720 hat es nach dem

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