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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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Linnet kniff die Augen zusammen, und ein Muskel zuckte an seiner Wange. Arian hörte, wie Becca hinter ihr leise im Stroh raschelte.
    Reverend Linnet packte Marcus am Kragen und schob ihn zur Tür. „Flieht, wenn Ihr ein Mann Gottes seid! Es ist Satan, der durch dieses willenlose Kind hier spricht. Ihr als ihr Stiefvater dürft nicht Zeuge dieses schrecklichen Verhaltens sein. Eure eigene Seele könnte dadurch in Gefahr gebracht werden!"
    Marcus stolperte hinaus. Linnet warf die Tür hinter ihm zu, dann wirbelte er wütend zu Arian herum. Ihre Knie zitterten so sehr, dass sie fürchtete, sich nicht auf den Beinen halten zu können. Charity Burke und die anderen Mädchen im Dorf nannten den Reverend zu Recht einen äußerst gut aussehenden Mann. Aber hatten sie denn niemals den grausamen Zug um seine sinnlichen Lippen bemerkt?
    Linnet trat näher zu ihr. „Wage es nicht, mich zu verspotten, Mädchen. Weißt du, was ohne mein Eingreifen mit dir geschehen wird? Du wirst vor einem Richter und den Geschworenen der Hexerei angeklagt werden. Wenn man dich für schuldig befindet, werden sie dich hängen." Er hob die Hand und streichelte sanft ihre Wange. „Es wäre eine Schande, wenn ein so liebreizendes Wesen wie du dazu verdammt sein sollte, in den Feuern der Hölle zu schmoren."
    Arian zuckte zurück, als hätte seine Berührung sie verbrannt. „Ihr werdet die Feuer der Hölle lange vor mir kennen lernen, Sir. Ihr habt nichts, womit Ihr meine Schuld beweisen könnt."
    Der Reverend kicherte heiser. „Ach nein? Nun, unsere frommen Gemeindemitglieder untersuchen meine Beweise bereits in diesem Moment. Ich habe mehrere höchst interessante Gegenstände vertrauensvoll in ihre Hände gegeben - ein Buch mit lächerlichen gekritzelten Kinderreimen, die sie für Zaubersprüche halten, mehrere mysteriöse Fläschchen mit seltsamen Tränken und . . . einen gewissen Besen." Bedrohlich kam er auf sie zu und drängte sie zurück, bis sie hilflos mit dem Rücken an der Wand stand. Seine Stimme war äußerst sanft, als er weitersprach. „Natürlich wissen sie alle, dass gerade die Franzosen den Verlockungen des Satans leichter erliegen als andere. Es ist bekannt, dass sie von Natur aus leidenschaftlich sind und von unersättlichen Begierden getrieben werden."
    Er streckte die Hand aus, und Arian drehte angewidert den Kopf zur Seite, um seiner Berührung auszuweichen.
    „Ich brauche dich, Arian", flüsterte er heiser. „Ich habe die ganze Welt nach dir abgesucht."
    Sie schnappte erschrocken nach Luft, als er mit der Hand in ihr Mieder fuhr. Doch als er die Hand zurückzog, holte er gleichzeitig das Smaragdamulett hervor. Mit einem harten Ruck riss er ihr die Kette vom Hals. Dann betrachtete er bewundernd das Schmuckstück, das glitzernd auf seiner Handfläche lag.
    Arian griff danach. „Gebt es mir auf der Stelle zurück, Ihr Dieb! Ihr habt kein Recht, es mir wegzunehmen!"
    Spöttisch ließ er es außerhalb ihrer Reichweite vor ihren Augen baumeln. „Du wirst nicht vor mir davonfliegen, kleine Hexe." Nachdem er das Amulett in seine Tasche gesteckt hatte, öffnete er die Tür. „Habt keine Angst, Miss Whitewood", höhnte er.
    „Ihr werdet nur hängen, wenn Euch der Mob nicht vorher schon umbringt."
    Die Tür schloss sich mit einem lauten Knall. Einen Augenblick lang starrte Arian sprachlos darauf. Sie wusste nicht, ob sie Wut oder Verzweiflung empfinden sollte.
    Indem der Reverend das Amulett gestohlen hatte, war auch ihre letzte Hoffnung auf eine Flucht geschwunden.
    „Was für ein schreckliches Verbrechen hast du denn begangen, Mädchen?" fragte die alte Becca aus der Ecke, in der sie sich verkrochen hatte.
    Arian zuckte zusammen. Sie hatte ganz vergessen, dass sie nicht allein an diesem erbärmlichen Ort war. Langsam ließ sie sich an der Wand hinuntergleiten, an die der Reverend sie zurückgedrängt hatte, bis sie auf dem schmutzigen Stroh saß. Dann barg sie das Gesicht in ihren zitternden Händen. „Ich war so dumm, bei Vollmond zu fliegen", sagte sie leise.
    Arian stand auf dem Wehrgang eines majestätischen Turmes. Sie trug ein schimmerndes weißes Kleid und winkte lächelnd ihren jubelnden Untertanen zu, die ihre Zauberkünste und ihre Schönheit lautstark rühmten. Doch plötzlich wurden die begeisterten Rufe der Menge zu einem wütenden Brüllen.
    „Tötet die Hexe!"
    Arian öffnete abrupt die Augen, als sie aus ihrem Traum gerissen wurde. Der winzige Schuppen bebte durch die sich nähernden Schritte unzähliger

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