004 - Magie der Liebe
erkannte, dass es eine Kopie des Ehevertrages war, den er vor ihrer Hochzeit zerrissen hatte.
„Ich werde ihn zurückdatieren, wenn du möchtest. Du wirst immer noch die Million Dollar, das Schloss in Frankreich und den monatlichen Unterhalt bekommen." Er blickte hinunter auf den mit Geldscheinen bedeckten Teppich. „Selbst wenn du dich entschließen solltest, wieder zu heiraten."
Arian ließ sich auf das Bett sinken, während sie seine Worte zu begreifen versuchte.
Sein Gesicht war maskenhaft starr. „Ich werde in die Scheidung einwilligen. Ich kann mir nicht vorstellen, warum du mit mir verheiratet bleiben solltest, nachdem ich nicht einmal den Mut hatte, dir zu vertrauen. Durch meine Schuld wärst du beinahe getötet worden."
„Du hast aber auch mein Leben gerettet."
Plötzlich verstand Arian, was Tristan im Sinn hatte. Er bot ihr die Freiheit an, nach der sie sich seiner Meinung nach sehnte, was es ihn auch kosten mochte. Und sie wusste inzwischen, dass es weit mehr als nur eine Million Dollar sein würde.
Langsam glitt ihre Hand zu dem Amulett, und sie zog es über ihren Kopf.
„Behalte es", sagte er mit erstickter Stimme. Obwohl er seine Gefühle verbergen wollte, zeigte ihr sein Blick, wie sehr er sich nach ihr sehnte. „Du hast ohnehin schon bewiesen, dass du von der Macht des Hexenmeisters nicht korrumpiert werden kannst. Du hast ein reines, unschuldiges Herz, Arian. Deshalb bist du die rechtmäßige Besitzerin des Amuletts."
Arian ging entschlossen in das Badezimmer. Er lief ihr nicht nach, bevor er das Rauschen der Toilettenspülung hörte.
Sie wandte sich mit einem traurigen Lächeln zu ihm um, während sie die Hand auf ihren nackten Hals legte. „Ich brauche das Amulett nicht mehr, ebenso wenig wie du. Unsere Liebe ist die einzige Magie, die wir jemals brauchen werden."
Tristans Maske der Gleichgültigkeit begann zu bröckeln, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit einem triumphierenden Freudenschrei zog er Arian in seine Arme und hob sie in die Luft.
Arian blickte lachend auf ihn herunter. In diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihr Leben lang damit zufrieden sein würde, in den starken Armen ihres Mannes zu liegen.
Tristan und Arian verließen das Schlafzimmer erst wieder spät am nächsten Morgen.
Arian schmiegte sich lächelnd in seine Arme. „Ich wünschte ..." , sagte sie.
„Sei vorsichtig mit dem, was du sagst", neckte Tristan sie, bevor er zärtlich ihre Nasenspitze küsste.
Sie verteilte kleine Küsse auf seinem frisch rasierten Kinn. „Ich wünschte, du würdest mich für immer lieben."
Er hob ihr Kinn an, um ihr tief in die Augen zu sehen.
"Verschwende deine Wünsche nicht mit Dingen, die du bereits besitzt, Mrs. Lennox."
Lächelnd schloss sie die Augen. „Dann wünsche ich mir eben, ich hätte eine Million ..."
„Dollar? Ziegen?" fragte er vorsichtig.
Sie riss schnell die Augen auf. „Orangenblüten!"
Tristan zog sie lachend in seine Arme. Arian hatte Recht. Sie brauchten den Hexenmeister nicht länger. Nicht, wenn er es von nun an als seine Lebensaufgabe ansah, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass all ihre Träume wahr wurden. Er wollte ihr den Mund mit einem Kuss verschließen, dann kam ihm jedoch etwas dazwischen.
Er nieste. Nicht einmal, sondern zweimal.
Sie blickten gleichzeitig zur geschlossenen Schlafzimmertür hinüber.
Tristan war der Erste, der das Schweigen brach. „Aber das wäre lächerlich. Es würde bedeuten, dass du wirklich eine ..."
„Hexe. Dass ich wirklich eine Hexe bin", flüsterte Arian.
Tristan griff zuerst nach dem Türgriff, doch ihre Hand schloss sich im gleichen Moment über seiner. Sie lächelten sich glücklich an und küssten sich noch einmal leidenschaftlich, bevor sie es sich anders überlegten. Dann gingen sie Hand in Hand zum Aufzug, um sich ein Frühstück für ihre knurrenden Mägen zu besorgen.
Hätten sie in diesem Moment die Schlafzimmertür geöffnet, wäre ihnen auch nicht die erstaunliche Szene entgangen, die sich dort abspielte. Luzifer hatte sich auf die Hinterbeine gestellt und schlug mit seinen winzigen Pfoten nach den duftenden Orangenblüten, die wie ein Wasserfall auf das Bett regneten.
EPILOG
Folgender Artikel war auf der Titelseite des Global Inquirer, New York City, Ausgabe vom 26. Januar 1997 zu lesen:
Jungmilliardär heiratet geheimnisvolle Braut schon zum zweiten Mal Nachdem sie vor einer kleinen Hochzeitsgesellschaft, die ausschließlich aus
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