004 - Magie der Liebe
verlockender Anblick.
„Tristan!" rief sie empört.
„Nun, ich muss mich doch an irgendetwas festhalten, nicht wahr?"
Sie drehte den Kopf und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ist es dir schon in den Sinn gekommen, mir hinaufzuhelfen? Die Aussicht da unten wird auf die Dauer langweilig."
„Im Gegenteil", sagte Tristan. Ihr Rock hatte sich ein Stück hochgeschoben, und er streichelte zärtlich ihren nackten Schenkel.
Sie schrie wütend auf, und er zog sie zu sich hinauf. Seufzend umfasste er ihre Taille.
Das Wunder des Fliegens war nichts im Gegensatz zu dem Wunder, sie wieder in den Armen zu halten, nachdem er dies nicht mehr für möglich gehalten hatte. Sie drehte den Kopf zu ihm herum, und er küsste sie zärtlich. Das Ziehen in seinen Lenden erinnerte ihn daran, dass er zu viele Nächte ohne sie verbracht hatte.
Tristan senkte den Blick zu der Lichtung unter ihnen. Was er sah, war ein brennendes Schafott und eine kleine Gestalt in einem geliehenen Indianerkostüm.
Der winzige Mann sprang immer wieder in die Luft und wedelte wild mit den Armen.
„Oh", sagte er. „Wenn wir Cop nicht bald aufsammeln, wird es ihm wahrscheinlich ziemlich heiß werden." Er legte seine Hände auf den Besenstiel und lenkte ihn nach unten.
Als sie über die Lichtung flogen, hatten die trockenen Blätter um das Schafott ebenfalls Feuer gefangen. Copperfield war in einem flammenden Inferno gefangen.
Die Flammen schossen hoch in den Himmel, so dass Tristan und Arian die Augen schließen und die Luft anhalten mussten, um sich vor der sengenden Hitze zu schützen. Im letzten Moment riss Arian das Ende des Besenstiels nach oben, und sie entfernten sich wieder von dem Feuer.
„Wir sind an ihm vorbeigeflogen", schluchzte Arian. „O nein, wir haben Cop sterben lassen!"
„So wie du dieses Ding fliegst, ist es tatsächlich ein Wunder, dass ich noch lebe."
Beide fuhren herum und entdeckten, dass Copperfield hinter ihnen am Besen hing.
Seine Füße streiften die Baumkronen. „Hättest du nicht irgendetwas Komfortableres stehlen können, Arian? Einen fliegenden Teppich? Oder vielleicht eine Limousine?"
Tristan packte ihn am Kragen seines Lederhemdes und zog ihn an Bord.
„Es war das Beste, was ich so kurzfristig auftreiben konnte", erwiderte Arian.
„Nachdem dein Freund hier so selbstlos angeboten hat, für mich zu sterben, hatte ich kaum genug Zeit, zurück zum Haus zu rennen und den Hexenmeister zu holen.
Außerdem hat der Besen wunderbar funktioniert, bis wir dein zusätzliches Gewicht dazubekommen haben", fügte sie lächelnd hinzu.
Tatsächlich beschrieb der Besen auf einmal einen gefährlichen Bogen und kreiste über der Lichtung. Tristan suchte nach einem Zeichen von Arthur.
Cop legte die Hand auf seine Schulter. „Ich fürchte, dich enttäuschen zu müssen. Als das Feuer ausbrach, ist Arthur Hals über Kopf in den Wald geflüchtet. Aber das entspricht wohl seinem Charakter."
Tristan fühlte, wie sich Arian an seiner Brust versteifte.
„Mir blieb leider nur wenig Zeit, um mit meinem Stiefvater zu sprechen", sagte sie leise, „aber als ich ihn endlich davon überzeugt hatte, dass Arthur mein Vater ist, glaubte er mir auch bereitwillig, dass er ein Betrüger ist, der die unschuldigen Mädchen im Dorf verführt hat. Im Augenblick ist Marcus bereits auf dem Weg nach Boston, um die Richter zu holen. Aber wenn du willst, dass wir wegen Arthur noch einmal zurückfliegen, dann werden wir es tun."
Tristan verstand die Frage, die sie hinter ihren Worten verborgen hatte. Sie wollte wissen, ob ihm seine Rache wichtiger war als ihre Liebe. Arthur würde den Hexenmeister nie mehr zurückbekommen, und er musste weiterhin in dieser fremden Welt überleben - falls er das Urteil der Richter überlebte.
Er warf noch einen letzten Blick auf das Schafott, das gerade in sich zusammenstürzte. Plötzlich erfüllte ihn ein ungeahnter Frieden. „Dein Vater hat sich in diesem Jahrhundert seine eigene Hölle geschaffen, Arian. Lassen wir ihn darin schmoren." Er legte das Kinn auf Arians Schulter. „Übrigens, Mrs. Lennox, erinnerst du dich eigentlich noch an den Zauberspruch, der dich zum ersten Mal in eine andere Zeit transportiert hat - geradewegs in meine offenen Arme?"
„Natürlich!" rief sie beleidigt. „Aber Arthur hat behauptet, dass er das Amulett so programmiert habe, dass es mich in deine Zeit bringen würde. Er sagte, mein lächerlicher kleiner Spruch habe überhaupt nichts damit ..."
„Konzentriere
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