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0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS

Titel: 0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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japanische Späher glaubte einen Schlag ins Gesicht bekommen zu haben. So verstand er Rhodans Aufforderung, sich niederzulegen.
    „Sir", stammelte er entsetzt und beschämt, „ich habe nicht übertrieben und auch nicht ..."
    „Sengu, so habe ich es auch nicht verstanden", fiel Rhodan ihm ins Wort, „aber Sie werden mehr gesehen haben, als Sie uns wissen ließen, und ich glaube, dafür habe ich Ihnen zu danken. Und wenn Sie wollen, dann ruhen Sie sich jetzt aus."
    In diesen Worten kam etwas vom wahren Perry Rhodan zum Vorschein: seine einmalige Kunst, Menschen zu führen, und einmalig war auch die Art, in der er sich oft bedankte, dann bedankte, wenn der andere es nicht erwartete. Perry Rhodan schuf sich in der Stunde seiner größten Ohnmacht einen neuen Freund, nur, weil er in seinem ausgebrannten Inneren noch den Funken Kraft gefunden hatte, sich bei Wuriu Sengu zu bedanken.
    Crest beobachtete mit leichtem Glanz in den Augen den Menschen von der Erde. Ein Hauch schwacher Hoffnung begann in ihm aufzuleben. Er wollte es nicht wahrhaben, daß Perry Rhodan verzweifelte. Dieses Wesen von jener Welt, welche Terra genannt wurde, war viel stärker, als es sich selbst einschätzte.
    Leutnant Julian Tifflor saß hinter dem Orter und rief Perry Rhodan an. Der hob den Kopf wie einer, der aus einem schweren Traum wach wird.
    „Ja, Tiff?"
    „Sir, ich habe ein Schiff geortet ..."
    „Darauf warte ich, Tiff."
    Leichte Enttäuschung huschte über Julian Tifflors jugendliches Gesicht Im stillen hatte er sich ausgemalt, daß diese Meldung den Chef hochreißen müßte, aber statt dessen verließ Rhodan langsam seinen Sessel und trat zu ihm. Fast gelangweilt sah er auf das Gerät. Julian Tifflor bog sich zur Seite, damit Rhodan besser sehen konnte.
    „Behalten Sie Platz, Tiff. Es kommt jetzt nicht auf die Minute an. Vor drei Stunden wird das Schiff nicht hier sein. Danke!"
    Er ging wieder zum Pilotensessel zurück, wollte sich darin niederlassen, als ihm etwas einfiel. Gleichzeitig legte er dem Mausbiber die Hand auf das Fell.
    „Gucky, hast du diese Bärchen berührt oder nicht?"
    „Die haben sogar mit meinem Schwanz gespielt!" erwiderte das Pelzwesen empört, und in seinen klugen Augen blitzte es zornig auf.
    „Warum bist du dann nicht erkrankt, Leutnant?"
    Der Leutnant Guck in Perry Rhodans Mutantenkorps, bisher noch nie von Perry mit seinem Dienstgrad angeredet, warf sich in die Brust, versuchte eine Ehrenbezeigung zu machen und meldete dabei: „Ich bin deshalb nicht erkrankt, weil ich ein Tier bin, Sir, und weil ich sofort gewittert habe, wie scheußlich diese Biester stinken!"
    Das erste Lächeln zeigte sich auf Rhodans abgespanntem Gesicht. Nachdenklich musterte er Gucky. „Wie lange bist du mit ihnen in Berührung gewesen?"
    Crest, Tiff und Sengu lauschten angespannt. Perrys Stimme bekam allmählich ihren altvertrauten Klang wieder.
    „Zehn Minuten, Perry, vielleicht eine Viertelstunde, bis ich den Gestank nicht mehr ertragen konnte!"
    Schon wieder wies Gucky auf den üblen Geruch hin, den die Bärchen von sich geben sollten. „Wie riechen ...?"
    „Sie stinken, Chef!" piepste Gucky empört dazwischen und blickte ihn vorwurfsvoll an. Jetzt lachte Perry ungezwungen. „Diesen Ausdruck benutzt kein feiner Mann, Gucky!"
    „Ich bin kein Mann, sondern ein Tier, Boß! Aber wenn ich einmal in die TITAN springen darf, sage ich nie mehr stinken."
    Das war glatte Erpressung, und, daß sie von diesem knapp ein Meter großen Pelzwesen kam und dabei diesen menschlichen Charakter besaß, machte die Situation zur Groteske. Perry gab sich geschlagen.
    „Du darfst, aber ich sage dir noch, wann du springen darfst. Und jetzt versuche, uns den Geruch zu beschreiben, wie du die Nonus riechst, Gucky!"
    Der Mausbiber war ein ausgezeichneter Analytiker. Seine Angaben rundeten das Bild immer mehr ab, je länger er sprach.
    „Gas!" gab Crest seine Meinung kund.
    Rhodan hatte seine Zweifel. Er ließ Gucky noch mehr Einzelheiten vorbringen.
    „Es könnte auch ein aromatischer Stoff sein oder sogar staubähnliche Absonderungen", und wieder völlig unmotiviert warf er Julian Tifflor zu: „Passen Sie scharf auf das anfliegende Raumschiff auf, und informieren Sie mich, wenn es hinter dem Planeten steht!"
    In Crests Augen blitzte es. Das war der alte Perry Rhodan, der wichtige Dinge nie vergaß. Seine Anordnung, ihn zu benachrichtigen, wenn der rund 6000 Kilometer durchmessende Planet sich zwischen sie und das fremde Schiff geschoben hatte,

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