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0043 - Rauschgifthändler der Galaxis

Titel: 0043 - Rauschgifthändler der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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mitzunehmen.
    Ein Kranker rempelte Tiff derb an und schreckte ihn aus seinem Nachdenken auf.
    „Kamerad! Warum so traurig? Gefällt dir das Leben nicht?" Es war Chaney. Tiff sah ihn an, aber er war nicht sicher, ob Chaney ihn überhaupt erkannte.
    „Doch, Freund", gab Tiff strahlend zurück, „mir gefällt es. Ich bin noch nie glücklicher gewesen als im Augenblick."
    „Na also. Komm, wir singen einen zusammen!"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stimmte Chaney ein Lied an. Tiff sang ein paar Zeilen mit, dann hopste er mit einem übermütigen Sprung zur Seite, kugelte kopfüber durch das Gras, stieß einige ziemlich hysterische Jauchzer aus und entzog sich Chaneys sangesfreudiger Umgebung.
    Halligan und O'Keefe hatten in der Zwischenzeit die gegenüberliegende Wand erreicht. Sie hielten sich rechts und links von der Stelle, an der Tiff in der Nacht den Hono zum letztenmal gesehen hatte. Tiff machte einen Kopfstand und ließ die Beine lässig in den Knien abknicken. Mit der Wade schlug er auf den kleinen Gegenstand, den er schon vor ein paar Minuten entdeckt und nach dem er sich nicht zu greifen getraut hatte, weil er sicher war, daß der Feind den Kessel beobachtete.
    Übermütig wälzte er sich herum und brachte schließlich das kleine Ding in die Hand. Seine Aufforderung: „Und jetzt singen wir das Lied von Clementine!" war für die beiden Sergeanten das Zeichen zum Rückzug. In der Höhle trafen sie sich wieder, nachdem sie mehr als eine Viertelstunde gebraucht hatten, um die fünfzig Meter Weg so unauffällig wie möglich zurückzulegen. Einer von den Kranken rief ihnen hinterdrein: „Was wollt ihr in der Höhle? Bleibt hier draußen, wo die Sonne scheint!"
    Aber Tiff antwortete geistesgegenwärtig: „Wir kommen schon noch. Vorläufig ist es in der Höhle noch so richtig gemütlich warm!"
    Das beseitigte die Bedenken des Kranken. Hoffentlich auch die des Feindes, betete Tiff. In der Höhle untersuchten sie das kleine Ding, das Tiff gefunden hatte. Ursprünglich waren sie ausgezogen, um eine Spur der Honos zu entdecken, aber das Gerät war vorerst wichtiger.
    Es schien aus einem Stück gegossen, und Tiff mußte mit einem haarscharf gezielten, schwachen Desintegratorschuß die Deckplatte lösen, um sehen zu können, was drinnen war. Das Gerät entstammte einer fremden Technik, aber so verschieden voneinander können Prinzipien, die dem gleichen Zweck dienen, gar nicht sein, als, daß der Fachmann Schwierigkeiten gehabt hätte, eine Gabel als eine Gabel, einen Kamm als einen Kamm und einen Kodegeber als Kodegeber zu identifizieren.
    Dies hier war ein Kodegeber. Soweit Tiff erkennen konnte, war das Gerät in der Lage, wenigstens zehn verschiedene Kodesignale über Hyperfunk, wenn auch mit winziger Leistung, abzustrahlen. Einer der Honos - wahrscheinlich der, der auf Tiff geschossen hatte mußte das Gerät in der Aufregung verloren haben.
    Einer der Honos? Seit wann besaßen Honos solche Geräte? Das brachte Tiff zu der Frage, wie glaubwürdig die Geschichte von den Geläuterten und den nicht Geläuterten unter den augenblicklichen Umständen überhaupt noch war. Nathan und seine drei Begleiter - waren sie nicht eher Beauftragte der Götter gewesen? Mit dem Auftrag, die Feinde der Götter in eine möglichst sichere Falle zu locken? Dann mußten sie ein Mittel haben, um die Götter zu benachrichtigen.
    Einen Kodegeber zum Beispiel. Die Folgerung war durchaus logisch, und nichts hätte Tiff gehindert, sie für richtig zu halten. Aber er hatte von der ersten Landung der TITAN her die Honos, die Geläuterten, noch deutlich in Erinnerung: friedfertige, apathische, fast dumme Geschöpfe, die nichts anderes zu tun hatten, als mit ihren Nonus zu spielen. Was mußte man mit solchen Wesen anfangen, um sie zu so zielbewußter Arbeit zu veranlassen, wie Nathan und seine drei Genossen sie verrichtet hatten?
    Tiff wurde unterbrochen. Sergeant O'Keefe räusperte sich anhaltend und auffällig.
    „Sir, ich habe auch etwas gefunden, wenn Sie sich vielleicht dafür ..."
    „Glaub nur nicht, du wärst der einzige, der etwas gefunden hat!" fuhr Halligan dazwischen. „Ich bin sicher, Sir, daß das, was ich gefunden habe, Sie mehr interessieren ..." Tiff lachte.
    „Zeigt mal beide her!" befahl er. Sie hielten ihm die Hände unters Gesicht. Sie hatten beide das gleiche gefunden, aber selbst in doppelter Ausführung war es noch interessant genug, um Tiff in helle Aufregung zu versetzen.
    Er nahm O'Keefe seinen Fund vorsichtig aus der

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