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0043 - Rauschgifthändler der Galaxis

Titel: 0043 - Rauschgifthändler der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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achttausend geschätzt. Sie gehörten zur gleichen Sorte wie die, die beim ersten Aufenthalt auf Honur von einem gelandeten Raumschiff aus die TITAN angegriffen hatten.
    Perry Rhodan leitete die Schlacht vom Kommandostand aus. Der Haufen der Robots schmolz dahin. Nirgendwo kam er näher als bis auf hundert Meter, den Abstand der Schutzschirme, an die TITAN heran. Einzelne Maschinen, die sich zu weit nach vorn gewagt hatten, verglühten im Schirmfeld. Die Schlacht dauerte zwei Stunden, dann rührte sich kein Robot mehr.
    Auf der TITAN begann dafür das Nachdenken, wozu dieser Angriff gedient habe. So schlecht informiert konnte der Gegner nicht sein, daß er hätte glauben dürfen, er könne mit acht- oder auch zehntausend solcher Robots ein Schiff wie die TITAN erobern. Was also?
    Die automatischen Empfangsgeräte, die auch während des Kampfes weitergearbeitet und aufgezeichnet hatten, wußten die Antwort. Der Funkoffizier entnahm, als er nach der Entwarnung an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte, dem Register eine Telekom-Meldung der Shiftsgruppe: „Kommando Chaney-Tifflor von unbekannten Gegnern angegriffen. Position..."
    Es folgten ein paar Daten, mit deren Hilfe der kleine Talkessel in den Bergen auf der Karte genau zu lokalisieren war. Die Meldung gab außerdem an, daß Leutnant Tifflor den Alarmruf abgegeben habe.
    Der Robotangriff auf die TITAN hatte keinem anderen Zweck gedient, als die Aufmerksamkeit von dem Suchtrupp in den Bergen abzulenken. Ein paar Minuten später hatte die Shiftstation noch folgende Sendung aufgefangen: „Macht euch keine Sorgen um uns! Uns geht es gut. Das Leben ist so schön."
    Auch diese Meldung war wortgetreu an die TITAN weitergeleitet worden. Panik kam im Kommandostand auf. Jeder hastete an seinen Platz und streckte die Hände aus, um zu dem Handgriff bereit zu sein, den er tun mußte, wenn Rhodan den Befehl zum Blitzstart gab. Aber Rhodan tat nichts dergleichen. Mit einem winzigen Lächeln mahnte er seine Leute zur Ruhe.
    „Ich sehe nicht, wie wir den armen Kerlen im Augenblick helfen könnten", erklärte er dazu.
    Warum er glaubte, er könne ihnen vielleicht später helfen, sagte er allerdings nicht. Um die Verwirrung unter seinen Offizieren noch größer zu machen, rief er die Shift-Gruppe auf dem schnellsten Weg zur TITAN zurück. Eine Weile später, nachdem die Shifts sich längst auf den Weg gemacht hatten, empfing das Schiff eine kurze, absonderliche Botschaft auf handelsüblicher Funkwelle: „Wir drei machen jetzt eine Landpartie ...!"
    Soweit man dem Empfänger trauen konnte, war es Tiffs Stimme, die sprach - und zwar mit einem Akzent wie nach zwei Flaschen schottischem Whisky. Die Offiziere im Kommandostand machten das Argonin für Tiffs Ausgelassenheit verantwortlich - natürlich! Was hätte es anders sein sollen? - aber Rhodans heimliches Schmunzeln gab ihnen zu denken.
     
    *
     
    Natürlich war Rhodan sich seiner Sache nicht völlig sicher. Tiff konnte sich an das Stichwort „Landpartie" auch im vergifteten Zustand erinnern und sich einen Spaß daraus machen, seinen Kommandanten an der Nase herumzuführen, indem er das verabredete Zeichen gab. Aber Rhodan zweifelte daran, daß ein Argonin-Berauschter eines gezielten Scherzes noch fähig sei. Weitaus wahrscheinlicher war, daß Tiff es verstanden hatte, sich und noch zwei Männer vor dem allgemeinen Freudentaumel zu bewahren. Von nun an galt es etwas zu tun, was Perry Rhodan nach seiner Natur haßte wie kaum etwas anderes: Warten. Warten auf den Erfolg der „Landpartie".
    Fast ebenso schlimm war es, daß Rhodan all seine Weisheit für sich behalten und die schmerzhaft verwirrten oder ratlosen Gesichter seiner Leute geduldig ertragen mußte. Aber das Risiko war zu groß. Es mußte damit gerechnet werden, daß der Feind jeglichen Funk- oder Telekomverkehr abhörte. Ohne Zweifel war ihm unter diesen Umständen auch die englische Sprache längst geläufig. Und wenn aus Unachtsamkeit auch nur die leiseste Andeutung über Tifflors wahres Schicksal zum Beispiel in einem Gespräch mit der GANYMED - erwähnt wurde, dann würde Tiff keine Minute länger seine „Landpartie" machen, und das ganze Unternehmen stand wieder vorn am Anfang. Warten also, und den Mund halten!
     
    *
     
    Tiff verstand sofort, was geschehen war: Der schlimmste von allen Fällen, die sein Marschbefehl erwähnte, war eingetreten. Nach Tiffs Alarmruf und Major Chaneys fröhlicher Antwort befand sich der ganze Kessel in Aufruhr. Scheinwerfer blitzten

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