0043 - Rauschgifthändler der Galaxis
Kopf gegen irgendetwas Hartes und verlor für ein paar Augenblicke die Besinnung. Als er zu sich kam, war es still um ihn herum bis auf ein paar schabende, kratzende Geräusche von den Monturen der Männer, die wieder auf die Beine zu kommen versuchten.
„Seid ihr noch alle da?" fragte Chaney.
Sie antworteten mit einem lauten „Ja!" einfach aus Freude darüber, daß sie davongekommen waren.
Im Innern der Gazelle war es dunkel. Die Energieversorgung war ausgefallen, demgemäß funktionierte auch die Sendeanlage nicht mehr. Der Telekomschirm war erloschen.
„Macht, daß ihr rauskommt!" brüllte Chaney. „Aber haltet euch in der Deckung der Maschine!"
Sie ließen die Helme der Schutzanzüge nach vorn klappen und stiegen aus. Die Schleuse funktionierte einwandfrei, da sie als einziger Aus- und Einstieg an ein unzerstörbares Notaggregat gekuppelt war.
Chaney wartete ruhig, bis der Lärm, den die Außenmikrofone von der Schleuse her übertrugen, sich gelegt hatte. Dann rief er über Helmfunk: „Hathome? Crimson?"
Hathome meldete sich sofort. Aber von der G-22 kam die Antwort: „Leutnant Crimson ist bewußtlos, Sir. Hier spricht Sergeant Halligan."
„Wieviel von Ihren Leuten sind noch auf den Beinen, Halligan?"
„Alle bis auf zwei, Sir."
„In Ordnung: Hathome, das gilt auch für Sie! Steigen Sie aus, nehmen Sie die Waffen mit und versuchen Sie, die G-020 zu erreichen. Wir sitzen im Schatten der Maschine in Deckung. Benutzen Sie keine Handscheinwerfer, aber beeilen Sie sich trotzdem!"
Hathome und Halligan hatten verstanden. Chaney unterbrach die Verbindung, nahm den schweren Desintegrator zur Hand, der beim Aufprall quer durch den Raum gerutscht war und in den Fuß einer Schalttafel eine beachtliche Beule geschlagen hatte, und stieg durch die Schleuse hinaus. Draußen war die Sicht besser, als Chaney sie vom letzten Anblick des Bildschirms her in Erinnerung hatte. Die riesige Sternenmenge des M13, die wie der Oberteil einer gewaltigen Traube das nördliche Firmament bedeckte, spendete beachtliche Helligkeit.
Chaneys Leute kauerten sich in den Schatten der wie ein Ellipsoid geformten Maschine. Sie hatten die Waffen schußbereit und starrten in das Halbdunkel hinaus. Während sie warteten, versuchte Chaney zu erraten, was die TITAN jetzt tun würde. Seit der Notlandung war jede Verbindung unterbrochen. Wenn Chaney selbst Captain Brian etwas zu raten gehabt hätte, er hätte ihm empfohlen, die übrigen Gazellen an Bord zu lassen, wenn er nicht gleich mit dem ganzen Raumschiff starten wollte. Das Saugfeld, dessen der Gegner sich bediente, hatte sich als stark genug erwiesen, um alle Anstrengungen eines Gazellenmotors zunichte zu machen. Brians Rettungstrupp, wenn er ebenfalls mit Fernaufklärern kam, würde kein anderes Schicksal erleben als die drei Maschinen G-020, 021 und 022. Aber leider gab es kein Telekom mehr, mit dessen Hilfe Chaney die TITAN hätte über seine Erfahrungen unterrichten können.
Während er sich noch den Kopf zerbrach, knackste es in seinem Helmempfänger. Sergeant Halligans Stimme sagte: „Von hier aus können wir Ihre Maschine sehen, Sir. Wir sind in einer Viertelstunde bei Ihnen."
„In Ordnung", brummte Chaney zurück. „Was hört man von Hathome?"
„Vorläufig nichts, Sir." Aus größerer Entfernung meldete sich dafür Hathome.
„Passieren gerade Crimsons Maschine, Sir. Demnach brauchen wir noch eine halbe Stunde bis zu Ihnen."
Chaney spähte besorgt in die Runde. Er hatte nicht erwartet, daß die drei Maschinen so weit entfernt voneinander aufkommen würden. In einer halben Stunde konnte viel passieren; besonders, wenn man bedachte, daß seit der Bruchlandung ohnehin schon eine Viertelstunde vergangen war. Aber vorläufig war noch nichts Verdächtiges zu sehen. Chaney blieb nichts anderes übrig, als Hathome und Halligan ein weiteres Mal zur Eile zu mahnen.
*
Zehn Meter von der dürren Gestalt entfernt blieb Tiff stehen.
„Was willst du?" fragte er auf arkonidisch.
Die Geläuterten - Honos, wie die Männer der TITAN sie getauft hatten - sprachen eine Abart des Arkonidischen. Die dürre Gestalt rührte sich. Tiff sah, wie der Hono sich anschickte, ein paar Schritte näher zu kommen.
„Halt! Bleib stehen, wo du bist! Sag mir, was du willst!"
Der Hono blieb gehorsam stehen.
„Euch etwas zeigen", antwortete er, und seine Stimme klang lächerlich hoch und dünn in der sauerstoffarmen Atmosphäre.
„Was?" wollte Tiff wissen. „Eine Herde Nonus, damit wir
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