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0043 - Rauschgifthändler der Galaxis

Titel: 0043 - Rauschgifthändler der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gegen die sternenbeschienene Wand ab. Tiff sah, wie der Fremde den Arm hob, um zu winken. Nach einer Minute wiederholte er die Geste. Ohne hinzusehen, drückte Tiff den Einschalter des Telekoms. Ein zweiter Bildschirm leuchtete auf.
    „Gehen Sie aus der Leitung!" befahl Tiff. „Ich brauche die TITAN!"
    Das Bild flackerte eine Sekunde lang, dann kam es wieder. Captain Brian von der TITAN erschien.
    „Ich habe hier etwas für Sie, Sir", meldete Tiff und koppelte das Fernsehbild auf Brians Bildschirm.
    „Warum winkt er?"
    „Das tut er schon, seitdem er aufgetaucht ist, Sir. Wahrscheinlich will er, daß einer von uns hinausgeht."
    Brian sah auf. Tiff koppelte das Fernsehbild aus, so, daß der Captain seinen Gesprächspartner wieder sehen konnte.
    „Das werden Sie natürlich nicht tun!" ordnete er an. Tiff lächelte. „Ist das ein Befehl oder ein guter Rat, Sir?"
    Captain Brian stutzte.
    „Warum? Ein Rat natürlich. Wissen Sie etwas Besseres?"
    „Ich könnte hinausgehen ..."
    „... und sich vergiften lassen, wie?"
    „Erstens würde ich einen Raumschutzanzug anlegen, und zweitens habe ich nicht die Absicht, so nahe an den Mann heranzugehen, daß ich ihm oder seinem Nonus die Hand reichen kann. Und drittens habe ich schließlich neunzehn Mann im Rücken, die gut auf mich aufpassen."
    Brian kratzte sich am Kopf.
    „Wissen Sie", brummte er, „der Chef möchte, daß man Ihnen freie Hand läßt. Wenn Sie mir also versprechen, so vorsichtig wie möglich zu sein, will ich Ihnen nicht weiter dreinreden. Aber hüten Sie sich! Vielleicht hat der Kerl noch hundert Begleiter hinter den Felsen versteckt."
    „Ich werde mich in acht nehmen, Sir", versprach Tiff.
    „In Ordnung. Koppeln Sie das Bild wieder ein! Ende."
    Von dem Gespräch waren die Männer in Shift Nr. 1 wach geworden. Sie hockten auf den Bänken und starrten auf den Fernsehschirm.
    „Was hat er inzwischen getan?" fragte Tiff. Während des Gesprächs mit Brian hatte er keine Zeit gehabt, auf den Geläuterten zu achten.
    „Er hebt jede Minute die Hand und winkt", berichtete O'Keefe.
    Tiff glitt in den Schutzanzug. Der Anzug bestand aus elastischer, zäher Spezialplastik. Da er zu dem Zweck gebaut war, kosmische Staubteilchen bis zu einer bestimmten Größe aufzufangen und seinen Träger zu schützen, war er wohl auch in der Lage zu verhindern, daß ein Nonus oder gar der Geläuterte selbst Tiff berührte.
    „O'Keefe, geben Sie den anderen Fahrzeugen Bescheid! Wir haben Alarmstufe eins."
    Bevor Tiff noch den Anzug geschlossen hatte, kamen die Bestätigungen. Zwanzig Mann waren auf den Posten. Tiff war befriedigt. Er hatte die Kompressormaske abgelegt, weil der Helm seines Anzugs eine eigene Frischluftanlage besaß. Bevor er den Helm schloß, befahl er O'Keefe: „Halten Sie Verbindung! Unternehmen Sie nichts ohne meine Anweisung."
    Dann ließ er das kugelige Helmgehäuse mit der weiten Sichtscheibe, den kreisförmigen Netzen der Außenmikrofone und dem kleinen Trichter des Lautsprechers nach Vorne übers Gesicht klappen.
    Ein Korporal öffnete die Schleuse; eine Minute später war Tiff draußen. Er sah, daß der Geläuterte gerade wieder den Arm gehoben hatte, um zu winken. Als Tiffs Gestalt aus dem Schatten des Shifts und der Felswand trat, ließ er den Arm sinken und wartete bewegungslos. Tiff ging langsam auf ihn zu. Den Impulsstrahler trug er lässig in der rechten Hand.
     
    *
     
    „Das Radarlot ist kaputt, Sir", beschwerte sich Sergeant Dee. „Es macht Doppelimpulse."
    Major Chaney verstand etwas von diesen Dingen. Er schnallte sich ab und kletterte quer durch den Innenraum der Gazelle zu Dee hinüber. Wortlos wies Dee auf den Oszillographenschirm. Normalerweise war auf dem Schirm die große Spitze des Sendeimpulses und darunter die etwas kleinere des reflektierten Impulses zu sehen. Der Abstand zwischen den Basislinien war ein Maß für die Entfernung vom Sender zum Reflektor, in diesem Fall der Oberfläche von Honur. Was Chaney jedoch sah, und was Dee nervös gemacht hatte, war ein dritter, winziger Impuls, der sich noch unter dem reflektierten abbildete.
    Chaney drehte an ein paar Knöpfen. Die Impulsbilder verschwanden mitunter, aber jedesmal, wenn sie wieder auftauchten, dann war auch der kleine dabei, aus dem Dee geschlossen hatte, das Radarlot sei nicht mehr in Ordnung. Major Chaney sprach mit den anderen Gazellen. Auf ihren Oszillographen zeigte sich dasselbe Bild. Und jeder Beobachter hatte von seinem Gerät dasselbe geglaubt wie Sergeant

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