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0046 - Das Haus der Verfluchten

0046 - Das Haus der Verfluchten

Titel: 0046 - Das Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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Schlosses.
    Zamorra riss die Rechte mit dem Amulett hoch. Der Mann prallte förmlich zurück und wurde gegen die Wand geschleudert.
    Dann waren der Professor und das Mädchen vorbei. Sie liefen schnell die Schlosstreppe hinunter und überquerten den Hof.
    Als sie das Haus des Verwalters erreicht hatten, schlug die Uhr eins, und der ganze Spuk verschwand.
    Mit dem letzten Glockenschlag hatte der Vorplatz des Schlosses Bradois wieder das Aussehen angenommen, das sie alle kannten.
    »Was ist, haben Sie das Buch?«, fragte Martin aufgeregt. »Oder haben Sie wenigstens eine Spur von Ihrer Sekretärin gefunden?«
    »Nein. Weder das eine noch das andere. Aber wir werden morgen früh sofort eine Untersuchung im Garten vornehmen. Wir wissen jetzt, wo die ehemalige Kapelle gestanden hat.«
    »Na, wenigstens etwas«, sagte Martin Dubois und hielt immer noch seine Schrotflinte umklammert.
    »Wie sieht es dann mit Jean-Paul aus? Haben Sie etwas von ihm gesehen?«
    »Nein, aber das sind andere Sachen, die nicht in die Zeit hineinspielen, die wir hier jede Nacht zu sehen bekommen. Nicoles Entführung und die Übernahme des alten Jean-Paul haben mit dem Wunsch der Dämonen nach Macht zu tun. Macht, die sie wieder in der heutigen Zeit ausüben wollen. Das alles kann nicht in dieser Stunde, die der Vergangenheit vorbehalten ist, erscheinen.«
    Martin sah den Professor zweifelnd an.
    Obwohl er inzwischen gemerkt hatte, dass dieser Mann etwas von den übersinnlichen Dingen verstand, konnte er immer noch nicht begreifen, was es mit diesen Sachen wirklich auf sich hatte.
    Schließlich drehte er sich brummend um und fragte: »Was machen wir morgen?«
    »Wir öffnen das Loch, in dem die Mönche diese Chronik verscharrt haben. Hoffentlich finden wir noch etwas Brauchbares, aber ich glaube nicht daran!«
    »Und wenn wir nichts finden, werden wir die Nacht abwarten und uns nicht um die Vorgänge auf dem Schlosshof kümmern, sondern zur Kapelle gehen und das Buch ausgraben. Dann sehen wir den Spruch und können Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    »Und was ist mit Ihrer Sekretärin und Jean-Paul?«
    »Auch das werden wir morgen in Angriff nehmen. Das Grab des alten Barons soll in unmittelbarer Nähe der damaligen Kapelle liegen. Wenn wir das finden, haben wir auch den Ort lokalisiert, den der Dämon innehat. Dann lässt sich etwas unternehmen, vorher nicht.«
    »Na gut, dann müssen wir also warten, bis es hell wird.« Resignierend warf Martin seine Schrotflinte über die Schulter und verschwand im Haus.
    »Meine Nerven sind zwar nicht mehr die besten, aber den guten Martin scheint es erwischt zu haben«, stellte Lucille Renard fest.
    »Ich glaube, dass ihm das Verschwinden des alten Jean-Paul zu Herzen geht«, meinte der Professor, »aber vielleicht haben wir morgen Glück und finden Nicole und den Alten. Für heute sollte es genug sein. Gute Nacht!«
    Das Mädchen wünschte dem Gelehrten ebenfalls ein paar Stunden ruhigen Schlaf und verschwand in seinem Zimmer.
    Auch der hoch gewachsene, zähe Mann war etwas angegriffen. Er warf sich auf das Bett und schlief sofort ein.
    ***
    Übergangslos wurde Professor Zamorra am anderen Morgen wach.
    Einen Moment noch hielt er die Augen geschlossen und versuchte herauszufinden, was ihn geweckt haben könnte.
    Erst als er seine Gefühle genau analysiert hatte und auch merkte, dass das Amulett keine Wärme abgab, war er beruhigt und stand auf.
    Die Sonne stand strahlend am Himmel und warf ihre Strahlen auf das Schloss und den Besitz der jungen Lucille.
    Es schien, als wollte das Wetter zeigen, dass das Ende der unheimlichen Vorgänge auf Schloss Bradois nahe war.
    Zamorra ging in die Küche des Verwalterehepaares und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Das Frühstück war reichhaltig und sorgfältig zubereitet worden. Der Gelehrte aß mit Genuss und schaute nur auf, als Lucille Renard hereinkam.
    Auch das Mädchen aß mit Appetit und sagte bei der letzten Tasse Kaffee: »Ich glaube, dass es nun zu Ende geht. Woher ich das weiß, kann ich nicht sagen, es ist so ein Gefühl!«
    »Auch ich habe den Eindruck«, bestätigte Zamorra und stand auf.
    »Ich will mich gleich darum kümmern, dass wir Werkzeuge, bekommen.«
    Er verließ die Küche und sah nicht, dass die junge Schlossbesitzerin ihm mit verträumten Augen nachsah.
    Zamorra traf Martin im Traktorenschuppen, wo der Verwalter Werkzeuge zusammentrug.
    »Wann gehen wir?«, fragte Martin Dubois den Professor.
    »Sobald Sie fertig sind, ich warte nur auf die

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