0046 - Das Haus der Verfluchten
Jean-Paul auf seiner Entdeckungsreise in den Boden gerissen hatte.
Als erster ließ sich Martin hinunter, der Professor leuchtete ihm.
Dann kam Lucille an die Reihe. Als sie unten war, verlangte der Professor, dass sie die Blendlaterne entzünden sollte.
Erst als der warme Lichtschein der Leuchte den Raum erhellte, kam Zamorra nach. Er schaltete seine Taschenlampe ein und steckte auch den Docht der Laterne an.
Als er Martins verwunderten Blick sah, sagte er: »Wenn es sich wirklich um einen Dämon handelt, wird er das Licht der Taschenlampen verschwinden lassen. Gegen die Laternen kann er nichts unternehmen. Diese Dinge gab es bereits in seiner Zeit, das heißt in der Zeit, in der er auf diese Welt gerufen wurde.«
Der Verwalter zuckte die Achseln und packte die Schrotflinte fester, die er auch auf diese Expedition mitgenommen hatte.
Martin Dubois ging voraus und leuchtete den Gang aus.
Sie kamen in den Raum, in dem sie die vier Köpfe gefunden hatten, und konnten keine Veränderung feststellen.
Plötzlich jedoch flackerte das Licht der Taschenlampen und erlosch dann ganz.
Lediglich der warme Schein der altertümlichen Laternen erhellte noch die in die Felsen geschlagene Kammer.
Sie zündeten die anderen Laternen an, und sofort wurde es heller.
Aber auch ein fremder Schatten tauchte auf!
Dieser schwarze Umriss stürzte sich auf Professor Zamorra und schlug auf ihn ein.
Martin richtete die Laternen auf den Schatten und sah zu seinem Entsetzen, dass es sich um den alten Jean-Paul handelte.
Der Mann schien nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein.
Das Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, die Augen glühten wild, und Speichel lief aus seinem Mund.
Zamorra war von dem Angriff überrascht worden.
Weder ein Geräusch, noch sein Gefühl hatten ihn gewarnt. Zudem war das Amulett völlig kalt geblieben!
Der Gelehrte kämpfte um sein Leben.
Immer jedoch hielt Jean-Paul den Körper Zamorras umklammert und tastete nach den Augen und nach der Kehle.
Jetzt hatte der alte Knecht, der mit der Kraft und Gewandtheit von drei Männern kämpfte, den Hals Zamorras erreicht.
Eiserne Klammern schienen sich um die Kehle des Professors zu legen. Feurige Kreise tauchten vor seinen Augen auf, und die Luft begann knapp zu werden.
Im Unterbewusstsein erinnerte sich der schlanke, sportliche Mann an seine Ausbildung und riss beide Hände hoch.
Im nächsten Augenblick heulte Jean-Paul auf!
Zamorra hatte seinen kleinen Finger mit aller Gewalt nach außen gerissen.
Der Professor bekam wieder Luft und atmete tief durch.
Eigentlich hätte das bei der Ausbildung, die er genossen hatte, nicht passieren dürfen!
Er war total überrascht worden und musste sich erst fangen, bevor er sich verteidigen konnte.
Wieder sprang die dunkle Gestalt auf den Professor zu und hieb ihm beide Fäuste in den Leib.
Zamorra zuckte einige Zentimeter zurück, und so streiften ihn die Schläge nur.
Der Professor hatte unbewusst die Angriffsstellung eingenommen, und seine Hände waren zu tödlichen Schlagwerkzeugen geworden.
Sein Körper schnellte vor, und erst im letzten Sekundenbruchteil schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass es Jean-Paul war, den er treffen würde, und nicht einen Dämon.
Er gab seinem Sprung eine andere Drehung und versuchte, den tödlichen Schlag umzuwandeln. Dadurch misslang der Angriff, und der schwarze Schatten konnte sich auf ihn stürzen.
Zamorra befand sich in derart ungünstiger Position, dass es Jean-Paul gelang, ihn so zu packen, dass er ihm hilflos ausgeliefert war.
Es konnte sich wirklich nur noch um Sekunden handeln, und Zamorra würde mit gebrochener Wirbelsäule auf dem Felsboden liegen.
In diesem Augenblick hatte Martin seinen Schock überwunden und griff ein.
Er wechselte den Griff und packte die Schrotflinte mit beiden Händen an den Läufen.
Die Blendlaternen hatte er auf den Boden gestellt.
Jetzt riss er die Waffe hoch und ließ den Kolben auf den Kopf des alten Jean-Paul herabsausen.
Der von Dämonen besessene Alte bäumte sich noch einmal auf und sackte dann bewusstlos zusammen.
Auch die Kraft von drei Dämonen hatte diesem Hieb nicht widerstehen können.
Zamorra ließ sich zurückfallen und wurde sofort von Lucille Renard gestützt.
Auch sie hatte die Laterne auf den Boden gestellt, als sie sah, was der Verwalter vorhatte.
Jetzt hielt sie den hoch gewachsenen Mann in ihren Armen und wartete darauf, dass er sich erholen würde.
»Das war sehr knapp«, sagte Zamorra schließlich mit
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