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0047 - Gom antwortet nicht

Titel: 0047 - Gom antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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halben Kilometer breit war. Die Lücken, die Bull schoß, hatten sich nach ein paar Sekunden wieder geschlossen. Er fiel in die alte Lage zurück, als er sah, daß Marshall es allein nicht schaffte, den Lack vom Felsspalt fernzuhalten. Er schob den Auslöseknopf der Waffe nach vorn, gab Dauerfeuer und besprühte das fremde Wesen mit thermischer Energie wie aus einer Gießkanne. In einer kurzen Atempause schrie er den beiden Teleportern zu: „Los! Verschwindet und seht zu, was ihr woanders tun könnt!"
    Tako und Ras hatten auf den Befehl gewartet. Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden, und ein paar Sekunden später stiegen von zwei verschiedenen Stellen der Hochebene die blaugrauen Dämpfe auf, die verrieten, daß die Mutanten wirkungsvoll an der Arbeit waren. Aber das Bild änderte sich nicht wesentlich.
    Der Feind schien sich nicht darum zu kümmern, wie viel Substanz er unter den mörderischen Schüssen verlor und wie heiß ihm der Boden unter dem braunen Bauch wurde. Er suchte das Ziel, und suchte es mit solch hartnäckiger Sturheit, daß Bull sich an den Fingern abzählen konnte, in wie viel Minuten die Felsenstellung gestürmt sein würde. Die telepathische Gefahr, die von dem unheimlichen Wesen außerdem noch drohte, hatte er in der Aufregung längst vergessen.
    „Marshall!" rief er. „Kriechen Sie nach links um die Nadel herum und schießen Sie von dort aus! Ich kann hier den Posten schon halten."
    Marshall gehorchte augenblicklich. Er schob sich an Bull vorbei um die Felsnadel herum und postierte sich ein paar Meter weiter links, wo die braune Lackschicht die Verteidiger schon fast überflügelt hatte. Bull hörte ihn wilde, zornige Schreie ausstoßen, als er mit Dauerschüssen den Feind zurücktrieb. Aber dann unterbrach er sich plötzlich und rief triumphierend: „Hier ist ein besseres Versteck! Kommen Sie! Schnell!" Bull fragte nicht lange. Er winkte Betty zu. Betty kam heruntergekrochen und schob sich ächzend dorthin, von wo Marshall gerufen hatte. Bull hielt die Stellung, bis Betty ihm meldete, daß sie angekommen sei, und er fand während des Schießens noch Zeit, die beiden Teleporter zurückzurufen.
    Dann kroch er hinüber, so schnell er konnte. Tako Kakuta stand vor einer Art Loch und winkte ihm zu. Ein paar Meter hinter Bull schob sich kratzend und schabend der dunkelbraune Lack durch den Felsspalt, in dem Bull eben noch gelegen hatte.
    Tako hielt mit Serienschüssen den Eingang des Lochs frei. Bull schickte ihn hinunter, gab selbst noch ein paar Salven ab und folgte. Er hatte bisher noch keine Zeit gehabt, sich um das neue Versteck zu kümmern. Jetzt aber, als er sich einfach in das Loch hineinfallen ließ, bemerkte er, daß es in Wirklichkeit ein Stollen war, der unter einem Winkel von etwa fünfzig Grad in den Boden hineinführte - und zwar beachtlich tief. Bull wurde geworfen und gestoßen, bis er schließlich, die Beine hilflos in die Luft gereckt, mit einem heftigen Bums in der Gruppe derjenigen landete, die vor ihm heruntergekommen waren. Jemand schrie laut auf vor Schmerz, aber Bull hatte sich sofort wieder gefaßt. „Ruhe!" befahl er. Er drehte sich um und hielt den Kopf so, daß das rechte Außenmikrophon in den Stollen hinaufzeigte. Mit angehaltenem Atem versuchte er zu hören, was dort oben vor sich ging. Ein paar Augenblicke, lang war alles still. Dann wurde leises Schaben hörbar, das sich rasch verstärkte. Bull machte seine Waffe schußbereit. Aber das Geräusch hielt sich schließlich auf konstanter Lautstärke. Bull horchte noch eine Zeitlang, dann drehte er sich zurück.
    „Zum Donnerwetter, kann denn keiner Licht machen?" schimpfte er. Zwei Helmlampen leuchteten auf. Bull sah sich um. Der Raum, in dem sie gelandet waren, war nicht mehr als der Anfang der waagrechten Fortsetzung des Stollens, der vom Boden der Hochebene hierher herabführte. Bull schaltete seine eigene Lampe ein und leuchtete in den Gang hinein. Das Licht war kräftig, aber es drang nicht bis zum Ende des Ganges. Er war halbkreisförmig, mit ebenem Boden, drei Meter breit und anderthalb hoch.
    „Fürs erste hätten wir's geschafft", seufzte Bull. „Das braune Ding hat. anscheinend nicht die Absicht, herunterzukommen. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens: diesen Gang hier untersuchen und herausfinden, ob er irgendwo anders einen zweiten Ausgang, hat. Zweitens: abwarten, bis das Schaben oben aufhört und dann wieder hinausklettern."
    Betty meldete sich. „Ich spüre, wie das braune Ding

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