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0047 - Gom antwortet nicht

Titel: 0047 - Gom antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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wichtigsten Teil der Anlage totlaufen können."
    Er sah Marshall an. „Richtig! Wir werden weiter vordringen und auf die Thermometer achten. Wenn die Temperatur sich ändert, dann sind wir über das Ziel hinaus."
    Drei Stunden später lag die Temperatur immer noch bei 14,3 Grad. Das telepathische Tastgeräusch des unheimlichen Gegners war erloschen. Sie hätten jetzt ohne Gefahr an den Anfang des Stollens zurückkehren und zur Oberfläche hinaufklettern können. Aber keiner dachte mehr daran. Das Suchfieber hatte sie gepackt. Zunächst waren es nur Marshall und Betty Toufry, die bemerkten, daß die bisher so eintönige Situation sich zu ändern begann.
    Sie empfingen Gedankenimpulse, die zwar zu verworren und zu wenig ausgeprägt waren, als daß man sie hätte verstehen können, andererseits aber deutlich bewiesen, daß sich in der Nähe ein wenigstens halbintelligentes Wesen aufhielt. Unglücklicherweise war Bettys und Marshalls Fähigkeit, fremde Gedanken zu empfinden, wenig richtungsabhängig. Sie konnten nicht mehr sagen, als daß das fremde Etwas sich „irgendwo voraus" befinde, und Betty glaubte zu spüren, daß die Impulse „von schräg unten" kamen. Bull wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Er verringerte das Marschtempo - das man besser Kriechtempo hätte nennen sollen - und ließ sich von den Telepathen auf dem laufenden halten. Betty und Marshall registrierten, daß die Impulse intensiver wurden. Aber der Gang, soweit die Helmlampen ihn erleuchteten, blieb weiterhin leer.
    Bull fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher. Er hatte den Impulsstrahler längst hervorgezogen und schob ihn, während er weiter in den Stollen hineinkroch, mit der rechten Hand vor sich her. Er erschrak entsetzlich, als Marshall hinter ihm. mit aller Kraft plötzlich „Achtung!" schrie. Flach auf dem Bauch blieb er liegen und fragte: „Was ist jetzt schon wieder los?"
    „Irgend etwas hat uns entdeckt", antwortete Marshall hastig. „Ich spüre ein wahres Trommelfeuer von feindlichen Impulsen."
    „Deutlicher als die, die Sie bisher gehört haben?"
    „Etwas. Aber es sind noch lange keine klaren Gedanken."
    „Will es uns angreifen?"
    „Warten Sie... nein, ich glaube, es kann nicht."
    „Großartig!" triumphierte Bull. „Mit solchen..." Jemand packte ihn am Arm. Ras Tschubai, der Afrikaner. „Still!" zischte er. „Ich höre etwas." Bull hielt die Luft an. Andere reagierten nicht so rasch wie er; er hörte die hastigen Geräusche ihres Atems in seinem Helmempfänger. Aber dahinter waren andere Laute: kratzende, schabende, wie er sie schon einmal gehört hatte, als das riesige Gom-Monster sie vor ein paar Stunden angriff. „Da ist der Lack wieder!" knurrte er zornig. „Nehmt die Waffen zur Hand, und achtet mir darauf, daß keiner auf den andern schießt! Los – vorwärts!"
    Plötzlich hatte er es eilig. So schnell er konnte, kroch er in den Stollen hinein. Marshalls Informationen kamen in gleichen Zeitabständen, mit stets der gleichen monotonen Stimme: „... stärker ... stärker ... stärker ..."
    Das bezog sich auf die feindlichen Impulse, die er empfing. Die Gefahr lag also voraus. Was Bull irritierte, war, daß der Gang immer noch völlig leer zu sein schien. Das Kratzen und Schaben, das er vorhin gehört hatte, mußte aus dem Gang selbst gekommen sein. Wo aber war der, der es verursacht hatte?
    „... stärker ... stärker ... stärker ...", meldete Marshall.
    Dann unterbrach er sich plötzlich. Bull hielt augenblicklich an.
    „Was...?"
    „Dort!" Marshall deutete über Bulls Schulter hinweg. Bull sah nichts als einen dünnen, schwarzen Strich an der Wand ein paar Meter vorab. „Was ist das?" Marshall gab keine Antwort. Er schob Bull ein Stück zur Seite und kroch weiter. Auf der Höhe des dunklen Strichs blieb er liegen. „Kommen Sie her!" rief er. „Sehen Sie sich's an!" Bull kam, und die ändern folgten ihm.
    Der Strich lag nicht einmal einen Fingerbreit über dem Boden des Ganges. Der Boden hatte an dieser Stelle eine leichte Unebenheit, eine sanfte Erhöhung, die bis dicht an den Strich heranreichte und ihn noch undeutlicher machte.
    Er sah aus, als hätte jemand mit einem messerscharf gespitzten Bleistift eine etwa einen halben Meter lange, exakt waagrechte Linie auf die helle Wand gezeichnet. Bull konnte nichts damit anfangen. Marshall verstand seine Gedanken.
    „Lösen Sie die Wand ringsherum vorsichtig ab", riet er, „dann werden Sie sehen, was es ist."
    Bull hob den Thermostrahler,

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