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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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verschwunden.
    »Zamorra?«
    Jetzt kam die Antwort von links.
    Marty Hyde irrte in den Katakomben umher und verlor völlig die Orientierung.
    Noch war er nicht beunruhigt. Die Gefahr der Dämonen glaubte er gebannt. Er legte einen neuen Film ein und knipste die gewaltigen Tropfsteinzapfen, die von den Wänden hingen, fand manch ein bizarres Gewölbe, das vor Urzeiten entstanden und von der Natur besonders eigentümlich geformt war, und spürte immer kräftiger ein Prickeln zwischen den Schulterblättern. Er war einer unglaublichen Story auf der Spur!
    Wenn das Schicksal es gut mit ihm meinte und ihn lebend aus diesem Irrgarten entließ, würde er die Welt aufhorchen lassen!
    Hoffentlich, dachte er grimmig, stecken sie mich dann nicht sofort in die Irrenanstalt.
    Aber Zamorra hat das alles ja auch wahrgenommen. Seine Sekretärin kenne ich nicht persönlich, aber wenn auch nur ein Foto dieser eitlen Skeletteuse etwas geworden ist, brauche ich mein Lebtag nicht mehr zu arbeiten, dann bin ich ein gemachter Mann!
    »Nicole…« hörte er aus weiter Ferne den Professor rufen. »Gib Antwort. Wo bist du?«
    Er hörte ein Weinen.
    »Hilf mir… Hilf mir …«
    Mit vorgerecktem Kopf lauschte Marty Hyde.
    Zum Teufel, was ging da vor? War Zamorras Sekretärin in Gefahr?
    Und er war so weit entfernt von ihr. In welcher Richtung steckten die beiden eigentlich?
    Er eilte weiter und verirrte sich immer gründlicher.
    Plötzlich stand er wie festgewurzelt.
    Vor ihm tat sich ein riesiger Saal auf, und inmitten dieses Raumes stand ein Schiff.
    Es war ein Segelfrachter, sein Leinen war noch intakt und schimmerte rötlich, als ob die Abendsonne darauf fiele.
    Erstarrte, kalte Lavamassen stützten das Kiel und hielten das Schiff gerade.
    Eine Strickleiter führte zur Reling hinauf.
    Auf Zehenspitzen schlich Marty Hyde näher.
    Er war überwältigt. Manch’ Reporter starb, noch ehe er auch nur einen Bruchteil der Sensationen erfahren durfte, die er auf dem Südpol kennengelernt hatte.
    Deutlich las er an der Schiffswand den Namen UNITE.
    Er hatte das Schiff der Dämonen vor sich…
    Mit zitternden Fingern legte er den dritten Film ein.
    Seine Kehle war vor Aufregung verengt.
    Er knipste. Seine Hände flatterten. Er ging um das Schiff herum und staunte über seine Größe.
    Hinter ihm entstand eine Bewegung.
    Marty Hyde spürte es nicht.
    Erst, als sich eine Knochenhand auf seine Schulter legte, wurde er aufmerksam.
    Er drehte sich nicht um, hörte nur seinen jagenden Atem. Sie sind also noch da, dachte er. Ich bin ihnen wieder begegnet.
    Zwei Dunstwolken reckten sich steil vor ihm empor zum Schiffsrumpf, er hörte ein lautes Zischen, aber die Knochenhand lag noch immer auf seiner Schulter.
    Aus den Dunstwolken schälten sich innerhalb von Sekunden zwei zerlumpte Gestalten heraus.
    Die Knochenhand auf Martys Schulter verschwand.
    Ein dritter Dämon tauchte vor Marty Hyde auf.
    Marty sah atemlos von einem zum anderen. Die Idee, auch diese Dämonen zu knipsen, reizte ihn. Er fürchtete aber, sie zu verärgern.
    »Ich gratuliere euch zum Sieg«, stieß er hervor. »Ihr habt die Piraten der LION bezwungen.«
    Feindselig waren die leeren Augenhöhlen der Totenköpfe auf ihn gerichtet.
    »Ich habe nichts gegen euch«, stotterte Marty Hyde. »Im Gegenteil. Ihr müßt wissen, daß ich ein Chronist bin, der die Heldentaten der Leute verkünden muß! Ich bin freier Mitarbeiter einer Zeitung und interessiere mich für alles Außergewöhnliche.«
    »Warum sagt ihr nichts?« fragte er, als die drei Dämonen schwiegen, »ich bin euer Freund. Wirklich, ihr könnt euch darauf verlassen.«
    Das Schweigen der drei ließ seinen Puls schneller schlagen. Bis ins Genick spürte er ein Kribbeln.
    Die Knochenhand des einen streckte sich nach ihm aus.
    Sie bohrte sich in Martys Brust, durchstieß den Stoff des Overalls und verschwand darin.
    Hyde spürte keinen Schmerz, aber er sah fassungslos auf dieses Phänomen.
    Und ihm kamen Zamorras Worte zum Bewußtsein: Sind keine grünlichlila Verfärbungen zu sehen? hatte er gefragt.
    Den Ring hat mir Zamorra geklaut. Jetzt bin ich so gut wie wehrlos den Dämonen ausgeliefert, schoß es ihm durch den Kopf.
    Angst packte ihn, kam so plötzlich über ihn, wie Fieber. Der Schüttelfrost, der nun einsetzte, ließ seine Zähne aufeinanderklappern.
    Langsam zog sich die Knochenhand wieder zurück. Es klebte kein Blut daran. Merkwürdig. Müßte ich nicht ein tiefes Loch zwischen den Rippen haben? fragte sich Marty.
    Die

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