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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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sind wir ein für allemal los«, sagte die norwegische Delegierte. »Lächerlich! Als ob es Dämonen auf dem Südpol gäbe. Zamorra ist zwar ein faszinierender Mann, aber überzeugt hat er mich nicht.«
    »Nun, er will einen ausführlichen Bericht über die Geschehnisse in der Antarktis schreiben«, gab der Argentinier zu bedenken. »Und er will die einzelnen Phasen wissenschaftlich untermauern. Man darf gespannt sein, wie er die Phänomene der letzten Stunden begründen will.«
    »Ich sehe schon«, lachte der Franzose. »Wir werden für die Parapsychologen neue Forschungsstationen auf dem Südpol einrichten müssen.«
    »Das fehlte uns noch!« sagte Bill voller Abscheu. »Ich konnte tatsächlich nicht früher kommen. Nicole hatte mich ja auf vermißte Schiffe zu Beginn des 19. Jahrhunderts angesetzt… ich habe in acht Bibliotheken von San Francisco und Los Angeles gekramt und kam tatsächlich auf die vermißte UNITE. Von der LION allerdings habe ich nichts gelesen.« Bill Fleming war ganz aus dem Häuschen.
    »Das waren Illegale. Heutzutage würde man sagen: Sie waren Guerillas. Widerstandskämpfer.« Zamorra schloß die Augen. »Dort unten«, sagte er und deutete aus dem Bullauge, »müssen unsere vier überdimensionalen Eiskameraden stehen, Nicole!«
    »Wenigstens das Foto dieser vier Eismenschen wird etwas geworden sein«, seufzte Marty Hyde. »Ich werde mir jedes Wort meiner Reportage gründlich überlegen müssen. Nicole hat mich gewarnt. Es darf nicht unglaubwürdig klingen.«
    Nicole setzte sich plötzlich auf. »Unsere Körper müssen sich jetzt wieder völlig umstellen auf Sommer«, erklärte sie. »Und deshalb schlage ich vor, daß wir den abgebrochenen Hawaii-Urlaub in Miami-Beach fortsetzen.«
    »Unmöglich!« sagte Professor Zamorra.
    »Hör mal«, sagte Nicole mit sprühenden Goldaugen, »daß du hier lebendig vor mir sitzt, hast du mir zu verdanken. Hätte ich dir dein Amulett nicht zurückgegeben, wären wir jetzt Skelette.«
    »Nicht nur das. Sogar auch Asche.«
    »Na also! Ich habe also einen Wunsch frei. Finden Sie nicht auch, Bill?«
    »Da hat sie eigentlich recht, Zamorra!« grinste Bill Fleming. »Überlege dir doch bloß, was du ihr als Sekretärin alles zugemutet hast.«
    »Wir können uns auch an Coney-Island an den Strand legen«, murmelte Zamorra. »Ich muß möglichst bald einen detaillierten Bericht über die Geschehnisse in der Antarktis abfassen. Ich versuche im Kopf bereits die wichtigsten Themen abzugrenzen.«
    »Da sehen Sie, Bill«, sagte Nicole, »er hat bloß immer seine Arbeit im Kopf.«
    »Ich lade dich zu einem Dinner mit zwölf Gängen ins Hilton ein«, sagte Zamorra. »Zufrieden?«
    »Damit will er sich freikaufen«, sagte Nicole verächtlich. »Außerdem muß ich auf meine Figur achten.«
    »Gut, dann nicht… wir fliegen im Januar nach St. Moritz zum Skilaufen! War das nicht etwas?«
    Nicole sah ihn empört an. »Von Eis und Schnee habe ich für sieben Jahre genug!« erklärte sie.
    »Warum?« Zamorra sah sie verständnislos an, aber an seinen Augen entstanden kleine Lachfältchen.
    »Warum?« fragte Nicole lebhaft. »Das ist doch einfach zu beantworten: Es ist sehr unkleidsam für eine Frau, in dicken Pelzmantel und Schneeschuhen herumzustapfen.«
    »Wogegen ein Bikini ihre ganzen Reize bloßlegt!« flachste Bill.
    »Gegen dieses Argument«, sagte er zu Zamorra, »kommst du nicht an, Freund.«
    Ergeben schloß Professor Zamorra die Augen und lehnte sich im Sitz zurück.
    »Also gut, eine Woche Miami«, gab er nach. »Aber keinen Tag mehr, Nicole. Und die Schreibmaschine nimmst du mit. Ich werde dir nämlich den Entwurf für den Antarktisbericht diktieren.«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 36 »Das Rätsel von Schloß Montagne«

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