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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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taumelte nach rückwärts. Doch was war das?
    Das entstandene Loch schloß sich sofort wieder. Sie war allein in tiefer Finsternis. Die geifernden Dämonen und die Lava waren verschwunden.
    Nur fort… war Nicoles einziger Gedanke. Sie lief in die Dunkelheit hinein. Ein fernes Licht wies ihr den Weg.
    ***
    »Das ist ja gräßlich«, sagte Marty Hyde.
    Er blickte auf die Skelette von Harrtet und Frank Davis. Zamorra ging unruhig an dem Vulkansumpf am Eingang der Grotte entlang.
    »Ich begreife nicht, wo die Dämonen stecken«, brummte er. »Seitdem sie uns mitgeteilt haben, daß sie die Sieger über die LION-Piraten sind, sind sie verschwunden.«
    »Und Sie haben wirklich vor wenigen Stunden noch gelebt? erkundigte sich Marty Hyde über das Ehepaar. Die Sensationslust blitzte ihm aus den blauen Augen. Da entsann er sich der Minox in seiner Brusttasche. Ha, wenn ihm ein Foto gelänge! Es wäre phänomenal! Die Konkurrenz würde natürlich behaupten, daß die Fotos gestellt wären, aber…«
    »Wir leben immer noch«, erklärte Harriet schrill. »Zamorra hat Ihnen wohl ein Märchen erzählt?«
    »Sie leben also noch!« wiederholte Marty, und jetzt war ihm egal, ob seine klebrige Hand sein Hemd unter dem Overall beschmutzte.
    Wenn alles gut ging, konnte er sich bald unter eine heiße Dusche stellen!
    Er hielt die Minox in den Händen und hatte Harriet im Sucher.
    »Ich bin schön«, prahlte sie. »Meine Haarfarbe ist echt. Ich konnte machen, was ich wollte. Männer waren immer wehrlos in meiner Nähe.«
    Marty drückte auf den Auslöser.
    »Und Ihr Mann?« fragte er.
    »Der lebt natürlich auch. Er mußte sich damit abfinden, daß ich nicht nur für ihn sexy bin, nicht wahr, Frank?«
    Frank Davis gab keine Antwort. Er hatte lauschend den Knochenkopf zur Seite geneigt.
    »Frank, warum antwortest du nicht?« kreischte Harriet.
    »Still… ich höre … ich höre Geschrei. Die kleine Französin war es…!«
    »Na und? Was kümmert sie dich? Ich kann sie nicht ausstehen!« sagte Harriets Skelett kalt.
    Zamorra rannte näher. »Was? Nicole hat geschrieen? Ich habe nichts gehört!« keuchte er.
    »Ich habe deutlich den Schrei gehört«, sagte Frank monoton. »Ich bin müde.«
    »Du widerliche Memme!« fuhr Harriet ihn an. »Ich bin schön, ich bin begehrenswert…«
    Sie wand sich vor Marty. Er war fasziniert. Er knipste ein Foto nach dem anderen. Und im Hintergrund der schweflige Sumpf!
    Wunderbar. Hoffentlich versagte der Farbfilm nicht.
    Ein tanzendes Skelett mit dem Eitelkeitswahn… schade, daß er ihre Stimme nicht auf Tonband aufnehmen konnte!
    »Kommen Sie, Hyde«, schrie Zamorra vom Gewölbe her. »Nicole ist in Gefahr!«
    »Ja, gleich…« winkte der Reporter ab. »Was fühlen Sie?« fragte er Harriet Davis’ Gebeine mit beruflichem Interesse. »Merken Sie, daß Ihr Atem erloschen ist? Daß Ihr Herz still steht? Wie fühlt man sich, wenn … wenn man tot ist?«
    Harriet Davis’ Skelett hob die Arme, schlug das Haar von dem Totenschädel zurück und kreischte so gellend wie eine Sirene. »Ich lebe, ich bin schön«, plapperte sie. »Schaut mich an… jeder liegt mir zu Füßen, zu Füßen …«
    Sie wirbelte herum und sah Frank Davis vor ihren Füßen liegen.
    Sie stieß mit dem Knochenfuß nach ihm. »Wach auf! Wir brauchen die Zertifikate! Wir werden Öltürme in Südamerika errichten. Und wir werden die Höchstpreise fordern… Frank!«
    Frank aber rührte sich nicht.
    »Du sollst aufstehen…«
    Auch diese Szene hielt Marty Hyde auf seinem Film fest.
    Frank Davis bewegte sich nicht mehr.
    Aber seine Stimme hallte durch die Grotte, ohne daß er die Lippen bewegte.
    »Laß mir meine Ruhe… ich bin müde. So müde …«
    »Du Narr! Wach auf… ich werde sonst ohne dich reich!« prahlte Harriet.
    Was für ein unbändiger Lebenswille in ihr lebt! durchfuhr es Marty bewundernd. Sie stirbt viele Stunden lang, will es nicht wahrhaben, daß ihr Herz längst stehengeblieben ist.
    Was für ein bombastisches Erlebnis ich hier auf dem Südpol machen darf!
    Niemand wird mir glauben, wenn ich darüber schreibe.
    Da hörte er den Ruf aus der Ferne.
    »Hyde… kommen Sie, Hyde …«
    Ein neues Abenteuer lockte. Marty Hyde ließ die Knochengestalt der Harriet Davis, die er jetzt weidlich »ausgeschlachtet« hatte, stehen, stieg über Frank Davis’ Skelett hinweg und ließ ihr Geschrei hinter sich.
    »Wo sind Sie, Professor?« schrie er.
    »Hier, hier…«
    Er ging nach rechts, sah in jede Katakombe, aber Zamorra war

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