0049 - Die Erde stirbt
Erkundungsschiffen der vermeintlichen Erde näherte. Aus den von den Echsen schnell errichteten Festungen schlug ihm ein so heftiges Abwehrfeuer entgegen, daß bei mehreren Schlachtschiffen die Energieschirme zusammenbrachen und keinen Schutz gegen die tödlichen Strahlen mehr boten.
Cekztel sah mit Entsetzen, wie fast die Hälfte der Erkundungsflotte im Verlauf weniger Sekunden vernichtet wurde. Er schalt sich einen Narren, die Terraner so unterschätzt zu haben. Hinzu kam, daß ausgerechnet in dieser heiklen Situation Rhodans Kugelkreuzer auftauchten und einige Verwirrung anrichteten. Drei weitere Schiffe der Springer gingen verloren.
Der dritte Planet war zu einer feuerspeienden Hölle geworden. Wie es schien, hatten die Terraner - wenigstens war das der Gedankengang des Springer-Patriarchen - ihren Heimatplaneten zu einer unterirdischen Festung ausgebaut. Vielleicht war das die Erklärung für das Phänomen, welches Cekztel soviel Kopfschmerzen bereitet hatte. Ein zivilisierter Planet, so hatte er stets gefolgert, hat seine Visitenkarte: die Oberfläche! Terras Oberfläche bestand aus einer wilden Urlandschaft, die nicht das geringste Zeichen einer zivilisatorischen Bearbeitung auswies. Lebten die Terraner unter ihrer Welt? Sein leiser Zweifel, es vielleicht doch nicht mit Terra zu tun zu haben, wurde durch den heftigen Gegenangriff beseitigt.
Seine Befehle hämmerten in die Zentrale der verbleibenden Schiffe: „Rückzug! Treffpunkt bei BK-neunundfünfzig. Nur weg hier!"
Mit unvorstellbarer Beschleunigung rasten die walzenförmigen Schiffe der Springer in den Raum hinaus und ließen auf dem Dschungelplaneten die erleichtert aufatmenden Topsider zurück.
*
Cekztel starrte auf den leeren Bildschirm und wartete, daß Topthor sich wieder melden würde. Aber die Empfangsgeräte blieben stumm. Der Überschwere meldete sich nicht mehr. Der Patriarch runzelte die Stirn. Ein wenig unsicher geworden wandte er sich an einen seiner Offiziere.
„Was will dieser Topthor damit sagen?" wunderte er sich. „Rhodan soll uns hereingelegt haben? Das begreife, wer will. Sind wir nicht dabei, ein für allemal mit diesem Rhodan aufzuräumen? Haben wir nicht seine Flotte und die seiner Verbündeten vernichtet? Sicher, Terra wehrt sich erbittert und denkt nicht daran, sich zu ergeben, aber hilft das? Die Arkonbombe wird in diesem System eine zweite Sonne erschaffen. Und selbst dann, wenn wir Rhodan nicht erwischen, was will er ohne seinen Heimatplaneten noch anfangen? Er kann nicht ewig auf seinem Schiff hausen. Und einmal erwischen wir ihn doch, wenn er versucht, auf einer unserer Welten zu landen."
Der Offizier, ein normaler Springer mit knapp zwei Zentner Gewicht, nickte zögernd.
„Mir wäre wohler, wenn ich Rhodan tot wüßte."
„Mir auch!" polterte Cekztel wütend, weil ihn die Zweifel plagten. „Mir auch, glauben Sie mir das! Aber ich bin schon zufrieden, wenn Terra erledigt ist. Terra ist die Brutstätte dieser Emporkömmlinge, die unser Handelsmonopol nicht beachten. Sie sehen ja, sogar die halbwegs neutralen Topsider wurden unsere Feinde, weil es Rhodan gelungen war, sie auf seine Seite zu bringen. Wenn Terra erledigt ist, haben wir ein sehr ernstes Wort mit dem Diktator der Echsen zu reden."
„Vielleicht wurde er zu diesem Schritt gegen uns gezwungen?"
„Vielleicht, aber nicht sicher", gab Cekztel zurück. Seine Augen waren eng zusammengekniffen, als er erneut auf den dunklen Schirm sah. „Wir sollten uns um Topthor kümmern. Sorgen Sie dafür, daß eins von unseren Schiffen ihn abholt. Ich werde inzwischen alles zur Vernichtung von Terra vorbereiten."
Der Offizier nickte und ging in die Funkzentrale. Dort stellte er die Verbindung zu einem gewissen Bernda her, einem schmächtigen Springer-Patriarchen, der die Sippe der sogenannten Keim-Händler anführte.
„Befehl von Cekztel, Bernda", sagte der Offizier, als das listige Gesicht des Händlers auf dem Bildschirm erschien. „Sie fliegen zum vierten Planeten des Systems und holen Topthor und seine Leute ab. Er ist dort mit seinem Schiff notgelandet. Funkgeräte wahrscheinlich defekt, aber Sie werden ihn finden. Der Planet ist völlig unbewohnt."
„Ausgerechnet Topthor!" stöhnte Bernda und machte kein erfreutes Gesicht. „Er hat mir einmal das Geschäft verdorben, als ich ..."
„Das interessiert weder Cekztel noch mich", wurde er von dem Offizier unterbrochen. „Sie erhalten den Auftrag, Topthor zu holen. Es ist wichtig, denn Topthor hat
Weitere Kostenlose Bücher