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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nach meinem Tod detoniert - falls jemand auf dumme Gedanken kommen sollte."
    Es dauerte nur eine Minute. Gucky wartete in der Luke, bis die Topsider und Springer sich draußen auf dem Plateau versammelt hatten. Dann trat er in die offene Schleuse, hielt die Atombombe hoch und rief mit schriller Stimme: „Um es kurz zu machen: Rhodan schickt mich. Der Auftrag: Das Schiff Topthors wird vernichtet. Hiermit!" Er zeigte ein zweites Mal die Bombe. „Verschwindet von hier, sonst fliegt ihr mit in die Luft. Ihr habt zehn Minuten Zeit. Verstanden!"
    Sie verstanden sofort. Nach allen Richtungen stoben sie davon, nur ein ziemlich klein ausgefallener Überschwerer mit kaum neun Zentner Lebendgewicht hielt noch einmal an, bevor er im Unterholz untertauchte.
    „Ohne das Schiff sind wir ohne Unterkunft. Sollen wir hier umkommen, oder werden wir abgeholt?"
    Gucky zuckte die Schultern. „Baut euch Nester!" riet er gönnerhaft. „Übrigens: Wo ist Topthor?"
    Der Überschwere blieb noch eine Sekunde stehen, dann drehte er sich um und war verschwunden.
    Gucky sah ihm nach, pfiff mißtönend und wartete genau zehn Minuten. Dann kehrte er in das Schiff zurück und suchte den Raum auf, in dem sich das Navigationsgehirn aufhielt. Mit grinsendem Nagezahn baute er sich vor dem positronischen Ungetüm auf, zeigte der Maschine die Atombombe und zwitscherte: „Jetzt bekommst du etwas ganz Besonderes zu fressen, du vergeßlicher Gedankenspeicher. Weißt du auch warum? Nicht? Bei allen Mohrrüben des Universums, es sind schon viele unwissend gestorben, warum nicht auch du?"
    Behutsam legte Gucky die Atombombe auf den Kontrolltisch vor dem Robot, hielt sie noch einige Sekunden fest - und trat dann plötzlich einen Schritt zurück. Die Bombe blieb liegen. Der rote Knopf war herausgesprungen. Gucky entmaterialisierte und stand knapp eine Sekunde später auf einem Berg, fünf Kilometer von den beiden Wracks entfernt.
    „Noch drei Sekunden", murmelte er und ließ sich auf sein breites Hinterteil nieder. „Jetzt!"
    Drüben hinter dem Blätterdach des Urwaldes stieg der Schein der Explosion in den Himmel und löschte fast die rote Sonne aus. Ein Rauchpilz folgte etwas langsamer - und dann war alles vorbei.
    „Der Blechkasten plaudert nichts mehr aus", knurrte der Mausbiber und drehte sich in die andere Richtung. „Und Topthor denkt mal wieder zu laut. Dort also ist er."
    Am Horizont dehnte sich die weite Fläche des Meeres bis zu der niedrig ziehenden Wolkenbank rechts an der Landzunge. „Er spricht mit Ber-Ka. Wer ist Ber-Ka?"
    Gucky lauschte erneut, dann kam plötzlich Leben in ihn. Er sprang auf die Füße, blieb regungslos stehen und hielt den Kopf ein wenig schief, als könne er so besser „hören".
    „Ein Mörder ist er auch noch? Das macht mir meine Aufgabe leichter. Na, dann los, alter Junge!"
    Mit dem „alten Jungen" meinte Gucky sich selbst.
    Der erste Sprung brachte ihn an die Küste, nicht weit von jener Stelle, an der die Überfahrtboote ankerten. Draußen im Meer lag die stählerne Insel. Gucky peilte und wußte, daß Topthor sich auf ihr befand.
    Der zweite Satz brachte Gucky auf die Insel-Plattform.
    Von nun an verzichtete der Mausbiber auf die Teleportation. Er konzentrierte sich auf Topthors Gedanken und stellte die Richtung fest. Der Springer mußte dicht unter der Plattform in der Funkzentrale der Topsider weilen. Ber-Ka war bereits tot, und Cekztel meldete sich soeben. Es war keine Sekunde mehr zu verlieren.
    Gucky watschelte eine Treppe hinab und erreichte einen Korridor. Zehn kurze Schritte brachten ihn zu einer angelehnten Tür, die er vorsichtig aufstieß. Er sah von hinten auf Topthor, dessen Blick auf den Bildschirm gerichtet war. Davor lagen die sterblichen Überreste einer Echse.
    „Irrtum!" sagte Topthor gerade. „Großer Irrtum! Sie können sich Ihre Bombe sparen und ..."
    Gucky schickte seine telekinetischen Kraftströme aus und griff mit unsichtbaren Fingern in das elektronische Wirrwarr der Funkanlage. Das Bild auf dem Schirm erlosch. Die Sicherung schlug durch. Der Strom fiel aus. Die Anlage ebenfalls.
    „Dreh dich um!" sagte Gucky. „Aber laß deine Finger vom Strahler!"
    Aufmerksam sah er zu, wie Topthor dem Befehl nachkam.
     
    5.
     
    Zwar hatten die Topsider alle Schiffe verloren, aber Al-Khor hielt es für richtig, auch weiterhin bis zum bitteren Ende die Springer von dem vierten Planeten abzulenken. So kam es, daß Cekztel eine böse Überraschung erlebte, als er sich mit einigen

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