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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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übermenschlichen Kräften ausgestatteten Sklaven entkommen, und jetzt sollte er von seinen Rettern getötet werden. Er sah, wie die Flammenzunge aus dem Rohr schoß, aber die Flammen züngelten nicht auf ihn zu, sondern schossen gen Himmel. Hinter der Mauer war eine kleine Gestalt hervorgesprungen, die den Lauf des Flammenwerfers in eine andere Richtung drückte. Dorian traute seinen Augen nicht, als er Roul Schwartz erkannte, den verwachsenen Gnom, den Jeff Parker in seinem Film für die Rolle des Roland engagiert hatte.
    »Sind Sie verrückt?« herrschte Schwartz den Soldaten an. »Das ist Mr. Hunter!«
    »Das konnte ich doch nicht wissen«, verteidigte sich der Soldat.
    Dorian atmete auf.
    »Sie haben Glück gehabt, daß ich im richtigen Augenblick zur Stelle war«, sagte der Gnom. »Ehrlich gesagt, ich habe keinen Cent mehr für Ihr Leben gegeben. Als wir hörten, daß Sie auf eigene Faust versuchen wollten, Fuller zur Strecke zu bringen, da haben wir sofort zugeschlagen. Aber wir hatten Sie bereits abgeschrieben, Mr. Hunter.«
    »Ich begreife immer noch nicht, wie die Geschehnisse diese Wendung nehmen konnten«, sagte Dorian fassungslos.
    Roul Schwartz lachte. »Das kann ich mir denken. Aber uns ist auch einiges unklar, was Ihre Person anbetrifft, Mr. Hunter. Tim Morton wird Augen machen, wenn ich Sie zu ihm bringe.«
    »Tim Morton«, wiederholte Dorian verblüfft. »Ist das der FBI-Agent, der mich in Dr. Hoppers Praxis verhören wollte?«
    »Richtig. Folgen Sie mir jetzt bitte, Mr. Hunter!«
    Tim Morton stand bei einem Polizeiwagen nahe der Toreinfahrt und hielt ein Funksprechgerät in der Hand. Als er Dorian und den Gnom erblickte, legte er es weg und kam ihnen entgegen. Es handelte sich um jenen Mann, der zusammen mit Roul Schwartz in Hoppers Haus gekommen war, als Dorian nach der Auseinandersetzung mit Lorna Blue flüchtete. Er war etwa vierzig Jahre alt, einen Meter fünfundachtzig groß und hatte ein scharfgeschnittenes Gesicht, in dem die Nase besonders hervorstach. Das braune Haar war links gescheitelt. Er trug es ziemlich lang und hatte mehr von einem verkappten Künstler als von einem FBI-Agenten an sich. Später erfuhr Dorian, daß er nur bedingt der amerikanischen Bundespolizei zuzurechnen war.
    »Es freut mich, daß Sie heil davongekommen sind, Mr. Hunter«, sagte Morton lächelnd. »Mein Alptraum war, daß meine Leute Sie nicht erkennen und Sie über den Haufen schießen.«
    »Ihre Befürchtung war absolut berechtigt«, sagte Dorian.
    »Ihr Fehler, daß Sie versuchten, Fuller im Alleingang unschädlich machen zu wollen«, sagte Morton mit leisem Vorwurf. »Als ich mich dazu entschloß, Fullers Festung zu stürmen, konnte ich keine Rücksicht auf Unschuldige nehmen, die sich womöglich im Sanatorium aufhielten. Die Möglichkeit, daß einer von Fullers Sklaven entkam, war viel zu groß. Und ehe ich einen von ihnen entkommen ließ, nahm ich es lieber auf mich, auch Unschuldige zu töten. Sie verstehen?«
    Dorian nickte und meinte zynisch: »Zumindest weiß ich jetzt, daß die Gerüchte über das brutale und kompromißlose Vorgehen des FBI einen wahren Kern haben.«
    »Diese Aktion hat mit dem FBI praktisch nichts zu tun«, erklärte Morton und blickte Dorian dabei fest an. »Ich bin sozusagen eine Ein-Mann-Sonderkommission innerhalb des FBI. Ich bin allein für die Geschehnisse hier verantwortlich.«
    »Warum erzählen Sie mir das?« wollte Dorian wissen. »Mir sind Sie doch keine Rechenschaft schuldig.«
    Morton lächelte schwach. »Ganz einfach. Weil ich erkannt habe, daß Sie als einziger über Dr. Fullers wahre Machenschaften Bescheid wissen. Ich bin auch überzeugt, daß Sie über seine Abstammung informiert sind und – was für mich besonders bedeutungsvoll ist – dies alles als gegeben hinnehmen.«
    Dorian kam aus dem Staunen nicht heraus. Er konnte sich irren, aber ihm schien, Morton wollte ihm andeutungsweise zu verstehen geben, daß er über die Existenz der Dämonen Bescheid wußte. War es möglich, daß hier in den USA eine Organisation existierte, die ähnlich seiner Inquisitionsabteilung in London den Kampf gegen die Schwarze Familie aufgenommen hatte? Er entschloß sich, Morton alles zu erzählen. Zwar riskierte er dabei, ausgelacht zu werden, hatte aber die Chance, einen Verbündeten zu gewinnen. Er schilderte die Zusammenhänge in kurzen Worten und vergaß dabei nicht, auf die Tatsache hinzuweisen, daß die Dämonen überall auf der Welt in der Maske von harmlosen Bürgern lebten

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