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Allein gegen die Zeit

Allein gegen die Zeit

Titel: Allein gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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08:00
    Aufgeregt klopfte Leo an die Verandatür. Sie konnte es kaum erwarten. Ben hatte einen Gutschein für einen Jetskikurs am Sichelsee gewonnen. Einen ganzen Tag würde sie mit Ben verbringen, nur sie beide. Allerdings musste sie ihm heute beichten, was sie vorhatte. Jedes Mal wenn sie daran dachte, beschlich sie ein mulmiges Gefühl. Wie würde er reagieren? Während sie zum x-ten Mal überprüfte, ob sie ihr kleines Geschenk noch in der Tasche hatte, wurde die Tür geöffnet.
    „Da bist du ja!“ Ben strahlte Leo an und gab ihr einen Kuss. „Hast du schon alles gepackt?“
    „Na klar!“ Leo betrat das Wohnzimmer. Als sie im Flur den großen Rucksack und daneben einen Grill stehen sah, erwachte in ihr wieder die Vorfreude. Mit einem Kribbeln im Bauch drehte sie sich zu Ben um. „Es wird so schön. Nur du und ich. Ganz allein da draußen.“
    Ben senkte den Blick. „Ja, also, ähm …“
    „Ben, bevor wir losfahren …“, fiel Leo ihm ins Wort. Sie wollte es am liebsten gleich hinter sich bringen und griff in ihre Tasche, als von draußen lautes Hupen ertönte. Leo schaute aus dem Fenster. Sie traute ihren Augen kaum.
    Vor dem Haus parkte ein alter BMW . Drinnen saßen Özzi, der türkische Junge aus der Parallelklasse, mit dem sie seit ihrem letzten Abenteuer eng befreundet waren, und sein großer Bruder Cenk. Die Jungs grinsten breit und winkten.
    „Du hast die anderen auch eingeladen?“ Leo sah Ben mit großen Augen an.
    „Ja klar, es wird bestimmt lustig!“, erwiderte Ben hastig. Im selben Moment klingelte das Telefon. „Du, ich komm gleich nach, ja?“ Er verschwand im Flur.
    Leo sah ihm entgeistert nach. Dann packte sie kopfschüttelnd ihren Rucksack und ging nach draußen.
    Ein kühler Wind fegte durch die Straße und wirbelte das erste gelbe Herbstlaub vor sich her. Auf dem Gehweg sammelten sich die Blätter bereits zu kleinen Haufen.
    Özzi war inzwischen aus dem Auto ausgestiegen und umarmte Leo herzlich. Er stellte sich vor sie hin. „Sag mal, fällt dir irgendwas an mir auf?“, fragte er mit breitem Grinsen.
    Leo musterte ihn von oben bis unten und runzelte die Stirn. „Keine Ahnung, neues Shirt vielleicht?“
    Enttäuscht verzog Özzi das Gesicht, während sein großer Bruder Cenk lachte. Gleichzeitig erklang eine Fahrradklingel und alle drehten sich um. Jonas kam angerauscht. Während er abstieg, strich Leo sich unsicher die Haare aus dem Gesicht. Sie hatte Jonas eine Weile nicht gesehen.
    „Na, ihr? Bereit für den großen Ausflug?“ Jonas stellte sein Fahrrad ab und begrüßte alle mit einer Umarmung. Auch Leo, die sich merkwürdig erleichtert fühlte, als Jonas sie wieder losließ.
    Özzi grinste Jonas an. „Fällt dir was an mir auf?“
    Jonas schaute ihn ratlos an. „Hast du abgenommen?“
    „Wie meinst du das? Bin ich etwa zu dick?“, rief Özzi empört.
    In dem Moment traf auch Sophie ein. Die kleine, zierliche Zwölfjährige trug einen großen Rucksack. Leo würde wetten, dass darin auch ein paar dicke Bücher verstaut waren, denn Sophie konnte nur schwer einen Tag ohne Lesen verbringen.
    „Hey Leute!“, begrüßte sie alle fröhlich. Kaum hatte sie Özzi erblickt, rief sie: „Mensch Özzi, deine Zahnspange ist ja weg!“
    Strahlend fiel Özzi ihr um den Hals. „Ganz genau! Der Özzman hat keine Zahnspange mehr! Das erhöht meine Chancen bei Jacky um tausend Prozent.“ Sophie nickte begeistert. Leo wünschte ihm insgeheim, dass sich sein Traum erfüllen würde. Alle wussten, dass Özzi schon seit über einem Jahr in Jacky verknallt war, das schönste Mädchen an der ganzen Schule.
    Leo fiel auf, dass Jonas den Kopf abwandte, als von Jacky die Rede war. Aber jetzt war anderes zu tun, als darüber nachzudenken. Ben trat mit dem Grill vor die Tür und schleppte ihn zum Auto. Auch er wurde von allen mit großem Hallo empfangen.
    „Danke für die Einladung!“, rief Sophie.
    „Gutschein für Jetskifahren am Sichelsee. Wie geil, Abi!“ Özzi lachte.
    „Ich hab zum ersten Mal bei so was mitgemacht und gleich gewonnen.“ Ben strahlte seine Freunde an und packte den Grill in den Kofferraum.
    Nachdem alles Gepäck verstaut war, stiegen sie ins Auto. Cenk startete den Wagen. „So, alle bereit?“ Er warf noch einen Blick in den Rückspiegel.
    „Jaaa!“, kam es von hinten. Cenk lachte, drehte das Radio laut auf und gab Gas.
    Als die Meute am Sichelsee ankam, machte sich allerdings Enttäuschung breit. Der See glich mit seinem trüben Wasser eher einem Tümpel und von

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