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0051 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0051 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Getöse erneut an. Der Mann war noch halb taub, als er mit seiner Menagerie Ixts Tiergroßhandlung verließ.
    Alle Verkäufer blickten ihm nach, auch Ixt, der sich unauffällig im Hintergrund gehalten hatte. Nichts in seinem Gesicht verriet die große Sorge, die ihn bedrückte. Nichts an ihm verriet, daß er kein Springer war - daß sein Aussehen nur eine hervorragende Maske war - und als er jetzt quer durch den großen Ausstellungs- und Verkaufsraum in sein luxuriös ausgestattetes Büro zurückkehrte, grüßte er nach rechts und links seine Angestellten, wie er es jeden Morgen tat.
    Mit seinen Gedanken aber war Ixt weit fort. Er dachte an den Ara, der ein Paar Hiobargullus und ein Paar teure Gegerutavis gekauft hatte auf Staatskosten!
    Ixt las jeden Gedanken des Aras, der wieder und wieder den „unsinnigen" Auftrag verfluchte, diesen Springer zu überwachen, weil seine Angaben über Geburtsort und Sippenverband einige Unklarheiten aufwiesen, die trotz aller Rückfragen nicht zu beseitigen waren.
    Als Ixt hinter sich die Tür schloß, brummte er: „Da scheint mir irgend jemand auf der Erde etwas falsch gemacht zu haben!"
    John Marshall, in der Maske eines galaktischen Händlers, erfaßte mittels seiner telepathischen Fähigkeiten gerade den Gedanken seines Schattens, morgen die Tiergroßhandlung Ixt wieder zu besuchen, die rebellierenden Hiobargullus zurückzubringen und von Ixt ein Gehirnwellenmuster zu nehmen, ohne, daß der Tierhändler davon etwas bemerkte.
    Marshall nickte grimmig und entließ dabei den Mann von der Ara-Abwehr aus der Gedankenkontrolle.
    Bis morgen früh mußte er seine Gegenmaßnahmen getroffen haben.
    Über Trulans Stadtverständigung den Raumhafen anzurufen und sich mit dem Springerkapitän Rohun in Verbindung zu setzen, erschien ihm zu gefährlich.
    Als er zehn Minuten später sein Geschäft verließ, sagte er zu Futgris im Vorbeigehen: „Ich bin erst gegen Nachmittag wieder zurück. Vertreten Sie mich würdig."
    „Sehr wohl, Herr", versicherte der Verkäufer, und in seinen Augen strahlte die Freude. Einen Chef vom Format Ixts hatte er bis heute noch nicht gehabt. Ihm machte es Freude, in dieser Firma zu arbeiten.
    Nach zehn Schritten auf der Straße hatte John Marshall schon vergessen, daß er der Besitzer einer der exklusivsten Tiergroßhandlungen von Trulan war.
    Für ihn gab es jetzt nur das eine Problem, unbemerkt in sein Ausweichquartier in den Slums zu kommen.
     
    *
     
    „Arga", sagte Gege Möge verärgert und deutete erregt auf das Wesen auf dem gepolsterten Tisch, „sehen Sie denn nicht, daß wir es hier wieder mit einem anaphylaktischen Schock zu tun haben? Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß im Stadium der ersten Vorversuche diese stürmischen Reaktionserscheinungen unter keinen Umständen auftreten dürfen? Jetzt ist der gesamte Vorversuch in Frage gestellt! Lassen Sie den Binn zur Sektionsabteilung schaffen. Der Befund hat zu enthalten: Warum ist der Binn gegen sein eigenes Serum überempfindlich? Warum ist das dem Binn entnommene Serum U-Lf54 für die Intelligenzgattungen unterhalb der Gruppe C nicht zu verwenden, aber unbedenklich innerhalb der Gruppen B und F mit bestem Erfolg anzuwenden? - Machen Sie die Sektionsabteilung aufmerksam, daß ich diesen Befund morgen früh vorliegen haben muß! Nun gehen Sie schon und veranlassen Sie alles!"
    Mit verärgertem Blick sah der Ara-Mediziner der arkonidischen Studentin Arga Silm nach. Dann glitt sein Blick über den Binn, ein Wesen, das kein Mensch hätte eingruppieren können - ein Zwischending von Tier und Pflanze, das aber nur die Luft zum Atmen in der Art der Pflanzen hereinholte, in bezug auf Essen und Trinken Jedoch unverkennbare animalische Züge besaß; und trotzdem war der Binn weder Pflanze noch Tier, sondern ein Wesen mit Intelligenz, auch wenn diese beschränkt war und in den Bereich des Quotienten C gehörte.
    Mit den Augen eines Wissenschaftlers betrachtete Gege Möge den toten, blattflachen Körper mit den fünf Gliedern, die sowohl zur Fortbewegung als auch zum Greifen und Arbeiten dienten. Der Binn war knapp einen Meter groß, und sein Gewicht lag bei vierzig Kilogramm. Der blütenstengelartige Kopf hatte alle Falten geschlossen, hinter denen die Sinnesorgane lagen. Jetzt war weder von dem Mund, der Orientierungsöffnung, noch vom Augenring etwas zu sehen. Starr und kalt lag der Warmblüter auf dem harten Lager gestorben am eigenen Serum, das sein Körper produziert hatte.
    „Armer Kerl!" sagte der

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