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0051 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0051 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihrer Kabine! Wo kann ich mich in diesem Raum verstecken?"
    Rohun, der alte Draufgänger und eiskalte Rechner, stieß unartikulierte Laute aus. Daß Marshall so etwas wie einen sechsten Sinn für Gefahren besaß, hatte er schon mehrmals festgestellt, aber, daß dieser Sinn Ereignisse, die erst noch im Werden waren, in dieser Deutlichkeit feststellen konnte, war ihm neu.
    „Hier hinaus!" rief Rohun aufgeregt und stand schon an der kleinen Tür.
    „Nein, ich möchte in Ihrer Kabine bleiben, Rohun. Der Ara-Mann weiß nämlich nicht, daß ich an Bord bin! Schnell, überlegen Sie, wo ich mich verstecken kann!"
    Rohun traute der Sache nicht. Für übersinnliche Dinge hatte er, wie jeder Galaktische Händler, nicht viel übrig, und was Marshall ihm jetzt darbot, war für ihn Übersinnliches. Doch dann gab er unter dem zwingenden Blick des anderen nach, nicht freiwillig, nur widerstrebend.
    „Machen Sie den Mann nicht mißtrauisch", warnte Marshall den Springerkapitän. „Er wird nicht allzu viele Fragen stellen!" Damit lag Marshall schon auf dem Bauch und kroch unter Rohuns Ruhelager, das ihn vollständig verdeckte.
    Kurz darauf trat ein Sippenangehöriger in Rohuns Kabine und fragte den Kapitän, ob es ihm recht sei, Huxul von der Fremdenüberwachung zu empfangen. „Was bleibt mir anderes übrig?"
    Huxul, der Ara, der in Ixts Firma je ein Paar Gegerutavis und Hiobargullus gekauft hatte, schob sich in die Kabine. „Sie sind der Springerkapitän Rohun? Wenn ja, dann sage ich Ihnen, daß ich den Schwindel mit der defekten Sicht-Sprechverbindung nicht glaube! Ich sage Ihnen ferner ..."
    Wenn Rohun auch über den Besuch eines Beamten des Ara-Geheimdienstes nicht erfreut war - Angst besaß er keine, und Frechheiten ließ er sich nicht bieten.
    Scharf unterbrach er den Besucher: „Glauben Sie, was Sie wollen! Sollte es Ihnen nicht einfallen, sofort in kultiviertem Ton mit mir zu reden, dann lasse ich Sie von Bord werfen! Bitte, nehmen Sie dort Platz!"
    Er bot Huxul den Sessel an, auf dem John Marshall noch kurz vorher gesessen hatte!
    Huxul saß kaum, als er unter freundlichem Grinsen hinterhältig fragte: „Und wo ist Ihr Besucher geblieben, der vor wenigen Minuten meinen Sessel verlassen hat?"
    Rohun zuckte mit keiner Wimper. „Huxul, ich bin kein Ara! Ich bin ein Galaktischer Händler! Mein Schiff ist eine Welt für sich. Auf meinem Schiff fragt nur der Kapitän. Ich bin der Kapitän, aber es würde mir niemals einfallen, eine derartig dumme und beleidigende Frage zu stellen, wie Sie es gerade getan haben."
    „So war es ja auch nicht gemeint", erwiderte Huxul hastig und mit verblüffender Freundlichkeit. Er war plötzlich ein ganz anderer geworden - höflich, liebenswürdig und nachlässig in seinem Dienst. Rohun begann sich darüber zu wundern.
    Er ahnte nichts von John Marshalls Hypnostrahler, der seine ganze Kraft auf den Ara-Agenten abstrahlte und ihm suggerierte, seinen Auftrag als erledigt anzusehen und nichts anderes als ein höflicher Plauderer zu sein.
    Diese Kehrtwendung wurde Rohun aber zu unheimlich. Plötzlich hörte John Marshall den Springerkapitän energisch werden.
    „Huxul, nun sagen Sie mir endlich, warum Sie an Bord gekommen sind! Wessen werde ich verdächtigt?"
    Im gleichen Moment lockerte Marshall den Suggestivzwang, den er auf den Ara abstrahlte. Der Geheimdienstler ahnte nichts davon, als er die ganze Wahrheit sagte. Interessiert und innerlich sehr gespannt lauschte Rohun. Dann legte er sich gemächlich im Sessel zurück, zeigte ein belustigtes Lachen und erwiderte: „Nun sehe ich Ihren Besuch doch nicht als eine Harmlosigkeit an, Huxul! - Ja, ich erinnere mich dieses Ixts. Ein kluger Mann, ein Experte auf dem zoologischen Gebiet. Nebenbei: Zoologie ist auch mein Hobby. Darum weiß ich mich an Ixt gut zu erinnern. Wenn ich mich nicht irre, stieg er auf dem dritten Planeten der J5457-KI-Sonne ein, und mein Schiff brachte ihn im direkten Flug nach Tolimon. Lieber Huxul, wir Galaktischen Händler nehmen jedes Geschäft mit und machen unsere Raumer hin und wieder zu Touristenschiffen, um Passagiere, gegen Bezahlung natürlich, von einer Welt zur anderen zu bringen.
    Aber diese Geschichte liegt doch schon lange zurück. Was habe ich mit Ixt zu tun, Huxul?"
    In seinem Versteck zwang John Marshall den Ara-Agenten, auch jetzt die Wahrheit zu sagen, und Huxul kam es nicht zu Bewußtsein, daß er sich dadurch als Geheimagent unmöglich verhielt. Er sprach von der routinemäßigen Kontrolle durch die

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