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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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ausgeschaltet hatte, konnte er sich kaum über die ehrbaren Bürger hermachen. War es aber dann so weit, daß Rivers sich wieder im Besitz der uneingeschränkten Herrschaft glaubte, dann galt es, ihm eine kluge Falle zu stellen, in der er sich mit seiner ganzen Bande fing.
    Aber das Leben ist bekanntlich keine Rechenmaschine, die immer nur so geht, wie man sie eingestellt hat. Jedenfalls kam alles ein bißchen anders, als wir es uns so schön ausgemalt hatten.
    Als ich am Montag früh gegen elf Uhr wieder in der Baracke am Hafen aufkreuzte, empfing mich Slim mit den Worten: »Höchste Zeit, daß du kommst, Kay. Der Boß wartet schon auf dich.«
    »Okay«, nickte ich und marschierte sofort in Jacks Bude.
    Der Boß hockte wieder auf seinem Bett.
    Es schien seine gewöhnliche Haltung zu sein. Vor ihm auf dem Fußboden lagen ein paar Papiere, die wie Detailausschnitte eines Stadtplans aussahen.
    »Hallo, Kay«, sagte er bei meinem Eintritt. Er kniff ein Auge zu und musterte mich prüfend. Dann deutete er auf die vor ihm liegenden Papiere und sagte: »Sieh dir das mal an! Was hältst du davon?« Ich hockte mich in die Bude und betrachtete die Skizzen, die mit Farbstiften in Ausschnitte eines Stadtplans eingezeichnet waren. An manchen Stellen waren Uhrzeiten vermerkt, so daß man mit der Zeit dahinter kam, was es ungefähr zu bedeuten haben könnte.
    »Die rote Ljnie stellt irgend etwas dar, das sich von der 44. Straße in Richtung auf die 67. Straße bewegt«, sagte ich nach einiger Zeit. »Wahrscheinlich ein Auto oder mehrere. Die Zeiten, die an diese Linie geschrieben sind, könnte ein Fußgänger unmöglich schaffen.«
    »Nicht schlecht«, nickte Jack. »Und was sollen die anderen Linien?«
    »Fangen wir mit der grünen an«, fuhr ich fort. »Sie trifft auf die rote Linie an einer Straßenkreuzung der 44. Straße. Da die rote dort aufhört, nehme ich an, daß dieser Wagen dort also gestoppt werden soll. Dann wäre da noch die blaue Linie. Nach den Zeiten am Rand wäre zu schließen, daß sie dem Wagen der roten Linie dicht aufgeschlossen folgen soll. An der Kreuzung, wo der Karren gestoppt wird, wendet die blaue Linie und führt wieder zurück.«
    »Du bist ziemlich clever, mein Sohn«, nickte Jack. »Mehr könnte niemand aus den Linien herauslesen. Okay. Ich möchte, daß ihr alle morgen früh um fünf Uhr hier auf dem Posten seid. Vor allem ausgeschlafen müßt ihr sein. Ich arbeite ungern mit müden Geistern. So long!«
    Er steckte sich die Pläne ein und verschwand. Wahrscheinlich fuhr er jetzt wieder in seine Luxuswohnung. Ich blieb mit meinen Gedanken zurück. Was hatte Jack Rivers vor? Natürlich war es irgendeine Teufelei. Gangsterchefs leben schließlich vom Verbrechen und nicht von Kinderspielchen.
    Aber was war es?
    Well, ich mußte schnellstens Phil und durch ihn Mr. High informieren. Vielleicht konnte man von der FBI-Zentrale noch etwas erfahren. Ich ging also wieder hinaus zu den Gangstern. Sie sahen mich erwartungsvoll an.
    »Was wollte denn der Chef?« fragte Slim. »Gibt’s Arbeit?«
    »Scheint so«, nickte ich. »Morgen früh um fünf sollen wir hier alle auf dem Posten sein. Vor allem ausgeschlafen, meinte er.«
    Dick pfiff durch die Zähne.
    »Wenn er verlangt, daß wir ausgeschlafen sein sollen«, murmelte er, »dann wird es eine heiße Sache. Ich kenne das noch von früher.«
    Na, das waren ja heitere Aussichten. Ich überlegte einen Augenblick.
    »Glaubst du wirklich, daß es eine heiße Sache wird?« fragte ich.
    »Kannst dich drauf verlassen!«
    Ich rieb mir übers Kinn.
    »Dann muß ich mich noch mit ein paar Sachen eindecken«, brummte ich. »Wenn ihr noch was braucht, würde ich euch auch raten, es heute morgen noch zu besorgen. Es ist ja immerhin möglich, daß wir uns nach der Sache erst mal ’n paar Tage lang nicht blicken lassen dürfen.«
    »Du denkst auch an alles«, grinste Pete. »Ich bin in zwei Stunden ungefähr wieder da«, sagte ich. »Bis dahin müssen mindestens zwei von euch im Haus bleiben. Macht das unter euch aus!«
    »Okay, Kay!«
    Ich marschierte zurück zu der Stelle, wo wir den zweiten Wagen von der Lemon-Gang abgesiellt hatten, setzte mich hinein und brauste ab. Richtung 32. Straße. Ich fuhr einige Umwege, um zu sehen, ob ich verfolgt würde, aber das war nicht der Fall.
    Margy, meine FBI-Kollegin aus Detroit, war natürlich in der kleinen netten Wohnung, die das FBI über Mittelsmänner besorgt hatte. Margy würde in den nächsten Tagen nie ausgehen. Sie hatte

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