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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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Snyder.«
    Slim nickte. Den Namen kannte er. Kee Snyder war eine der Aasfliegen, die sich einen Teil von Rivers Gebiet Untertan gemacht hatten, als Rivers seinerzeit Verhaftet worden war. Snyder zeichnete sich im Grunde nur durch eins aus: durch besondere Brutalität. Dadurch hatte er die Geschäftsleute in seinem Viertel so eingeschüchtert, daß sie ihm Woche für Woche enorm hohe Prämien dafür bezahlten, daß sie nicht verprügelt wurden und ihre Ladeneinrichtung heil blieb. Weil er gute Einnahmen hatte, konnte Snyder es sich leisten, seine Gang nach und nach auf zwanzig Mann zu bringen. Und die Polizei war machtlos dagegen, denn keiner der erpreßten Geschäftsleute wagte es, vor Gericht gegen die Gangster auszusagen. Und ohne Beweis kann man bekanntlich keinem Verbrecher an den Kragen.
    Diese Bande war also eine der Konkurrenzbanden, von der wir hofften, daß Jack Rivers sie ausschalten würde. Rivers hatte seinerzeit einen gefürchteten Namen. Daß sich Snyder davon jetzt nicht mehr ins Bockshorn jagen ließ, hatten wir nicht erwartet, denn früher zitterte die Unterwelt im New Yorker Küstengebiet, wenn Jack Rivers etwas befahl.
    Jetzt hingegen schienes gar nicht mehr so zu sein. Snyder wußte natürlich, daß Rivers wieder im Land war. Und er konnte sich selbst seinen Reim darauf machen. Rivers würde natürlich versuchen, seine verlorene Herrschaft zurückzuerobern. Damit wäre dann Snyder auf dem Abschußetat der Unterwelt gelandet, wenn es Rivers auch nur dazu kommen ließ, sich wieder eine schlagkräftige Gang aufzubauen. Also mußte Rivers vorher abserviert werden, sagte sich Snyder.
    Und das war der Zweck des überraschenden Besuchs der Snyder-Gang.
    »Hört mal zu«, sagte der Vormann der Snyder-Gang, ein rüder Bursche mit einer fliehenden Stirn. »Hört mal zu, ihr Wickelkirider! Wir sind mit achtzehn Mann hier. Eure Bude ist umstellt. Ihr habt nicht die leiseste Chance, hier lebend herauszukommen, wenn wir es nicht wollen.«
    »Aber von euch müßten vorher auch einige über die Klinge springen!« grinste Pete, der anscheinend ohne Grinsen nicht existieren konnte.
    »Wenn ihr tot seid, habt ihr nichts davon, auch ein paar andere abgeknallt zu haben«, erklärte der Vormann wegwerfend. »Unser Boß läßt euch einen Vorschlag machen!«
    »Und zwar?«
    »Ihr wechselt zu uns über für das gleiche Geld, was ihr von Rivers bekommt. Den Rivers machen wir fertig, dann ist wieder Ruhe im Hafen.«
    Dick, Slim und Pete schwiegen betreten. Nicht, daß ihnen ihr Boß leid getan hätte, dazu fehlte ihnen die menschliche Regung. Aber sie wußten genau, daß sie den Snyder-Leuten nicht trauen konnten. Wer garantierte ihnen denn, daß sie nicht ebenso abgeschossen werden würden, wie es die Halunken ganz offenbar mit Rivers vorhatten!
    Pete, der anscheinend der schlaueste von den drei Mobstern war, spielte zuerst einmal den Naiven, um Zeit zu gewinnen.
    »Warum wollt ihr Rivers überhaupt abservieren?« fragte er in vorgespielter Dämlichkeit. »Er hat euch doch nichts getan.«
    »Er will uns aber was!« bellte der Vormann. »Du kannst uns doch nicht einreden, daß er nicht versuchen würde, die Herrschaft im Hafen wieder an sich zu reißen, wenn man ihm nur die Chance dazu gibt!«
    Pete grinste einfältig.
    »Davon hat er uns aber nichts gesagt.«
    »Er wäre ja auch kein Boß, wenn er seine Leute immer gleich in alles einweihen sollte. Und jetzt laßt eure Kanonen schön zu Boden fallen, Boys!«
    Die drei Gangster warfen sich fragende Blicke zu. Niemand wollte entscheiden, ob man es auf einen Kampf ankommen lassen sollte. Der Vormann der Snyder-Gang merkte es und sagte: »Inzwischen sind die Fenster von außen besetzt worden! Entweder ihr seid jetzt vernünftig, oder wir nehmen euch zwischen zwei Feuer!«
    Tatsächlich hatten sich während des Gesprächs draußen andere Mitglieder der Snyder-Gang an den Fenstern postiert, wie sich die drei erschrockenen Gangster jetzt überzeugten. Sie waren auf das Gerede des Vormanns hereingefallen, womit sie wieder einmal bewiesen, daß eine schußbereite Pistole keine Garantie für ein langes Leben ist.
    Zögernd ließen sie ihre Schießeisen zu Boden fallen. Die Tonart des Snyder-Vormanns änderte sich schlagartig: »Einzeln herkommen, ihr Idioten!« fauchte er.
    Pete machte grinsend den Anfang. Er mochte wohl erkannt haben, daß sie gar keine andere Wahl mehr hatten. Er wurde mit stählernen Handschellen versehen, die man entweder durch Bestechung oder durch Raub aus

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