0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Öffentlichkeit sehen zu lassen. Mr. High war durch viele Pressefotos zu bekannt, als daß ich mich mit ihm hätte treffen dürfen.
Wir gingen gemeinsam in ein mittelgutes Speiserestaurant und bestellten uns ein einfaches Essen. Anschließend tranken wir eine Tasse Kaffee und fuhren danach wieder in Margys Wohnung.
Dort erklärte ich dann unserem Verbindungsmann so viel, wie ich selbst von Jacks Plan wußte. Ich zeichnete ihm in den mitgebrachten Stadtplan die entsprechenden Linien und die Uhrzeiten ein, soweit ich sie in Erinnerung behalten hatte. Bis auf zwei Zeiten war es mir gelungen.
»Was kann das Ganze zu bedeuten haben?« fragte unser Verbindungsmann.
»Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten«, meinte ich. »Entweder soll irgendeine Konkurrenzbande auf diese Weise irgendeine Abreibung erhalten. Das halte ich aber für unwahrscheinlich. Derartige Gefechte würde Rivers nicht gerade mitten in der City austragen. Oder aber es handelt sich um irgendeinen Überfall, von dem sich Rivers einen klingenden Erfolg verspricht. Ein Geldtransport, könnte ich mir denken.«
»Aber woher weiß er die genaue Transportzeit?«
Ich zuckte die Achseln.
»Keine Ahnung. Rivers scheint eben gute Verbindungen zu haben. Er wird sich hüten, darüber zu sprechen. Sagen Sie Mr. High, daß ich zwei Dinge für vordringlich halte: Erstens muß festgestellt werden, um was es sich überhaupt handelt. Man soll bei den Banken Rückfrage halten, ob sie für morgen früh sechs Uhr fünfzehn einen größeren Geldtransport Vorhaben. Und bei allen anderen Leuten, die für Geldtransporte in Frage kommen. Sollte es möglich sein, die Firma zu ermitteln, die um diese Zeit die geplante Route fährt, soll man den Wagen mit FBI-Beamten besetzen. Der Transport darf nicht abgesagt werden, weil Rivers sonst Verdacht gegen mich schöpfen würde. Ich bin der einzige Mann, den er von der Sache wenigstens halbwegs informiert hat. Wenn etwas schiefgeht, wird er sofort gegen mich Verdacht schöpfen. Damit wäre mein Auftrag erledigt, noch bevor wir einen sichtbaren Erfolg zu verzeichnen gehabt hätten.«
»Haben Sie auch daran gedacht, daß es eventuell zu einer Schießerei kommen kann, Jerry?«
Ich nickte.
»Für diesen Fall müssen wir natürlich alle Rücksichten auf meine Person und meinen Auftrag fallenlassen. Das ist der zweite Vorschlag, den ich unserem Chef mache: An der entsprechenden Kreuzung, wo die Sache vor sich gehen soll, kann man vielleicht in unauffälligen Tarnungen ausreichend G-men unterbringen, damit sie im Notfall eingreifen können.«
»Gut, ich werde Mr. High alles entsprechend bestellen. Leben Sie wohl!«
Unser Labormitarbeiter verabschiedete sich. Ich wartete noch ein paar Minuten, dann fuhr auch ich zum Hafen zurück. Dort erwartete mich bereits eine Überraschung.
***
Kurz nach meiner Abfahrt hatten sich Slim, Dick und Pete in den einzigen großen Raum zurückgezogen, den es in der Baracke gab. Sie wollten Karten spielen, bis ich wieder zurück war.
Sie mochten wohl auch schon ein oder zwei Spielchen gemacht haben, als sie draußen Schritte hörten. Und zwar waren es nicht etwa die Schritte von einem, sondern gleich von mehreren Männern, und diese Schritte kamen nicht in gewöhnlichem Schrittempo, sondern sie kamen im Laufschritt heran.
Pete legte seine Karten beiseite und stand auf, um am Fenster nachzusehen, wer es denn da so eilig hätte. Seine Augen weiteten sich, er warf die Karten beiseite und zog seine Kanone.
»Aufpassen!« schrie er seinen Kumpanen zu. »Die wollen was von uns.«
Im Nu hatten Slim und Dick ebenfalls ihre Karten gegen die Pistolen vertauscht. Sie postierten sich an den drei Fenstern, die es gab. Zwei davon blickten nach vorn auf die Mole hinaus, eins sah zur Landseite hin.
Aber die Mobster hatten etwas zu spät geschaltet. Als sie die Schritte hörten, waren die unbekannten Männer schon so weit heran, daß die ersten bereits den Eingang der Baracke erreicht hatten.
Die Tür flog auf, und bevor jemand schießen konnte, rief eine helle Männerstimme: »Nicht schießen, Boys! Wir tun euch nichts!«
Slim, Dick und Pete sahen zweifelnd auf die vier Männer, die hereinspaziert kamen. Im Grunde genommen unterschieden sich die Ankömmlinge kaum von den Bewohnern der Baracke, und jeder Cop mit ein paar Jahren Diensterfahrung hätte auf Anhieb gesagt: Berufsgangster.
»Was wollt ihr?« fragte Slim.
»Wir sollen euch nur etwas von unserem Boß bestellen.«
»Wer ist euer Boß?«
»Kee
Weitere Kostenlose Bücher