0056 - Die Teufelshöhle
Tamilenmädchen willenlos gemacht und der Lust und Begierde der Shuris hingegeben.
Jetzt kam die Stunde der Abrechnung für sie.
***
Dann erklangen Schritte im Korridor draußen.
Zamorra hörte die Furien kommen. Hörte ihr Stimmengewirr.
Schnell war die Fackel entzündet. Die Furien würden ebenfalls Fackeln tragen, um im Dunkel des Raumes etwas sehen zu können.
Der Professor nahm die Fackel in die linke Hand. In der rechten hielt er den entsicherten Revolver.
Trotz seiner gefährlichen Lage musste er lächeln. Noch nie hatte er einen Gegner vor sich gehabt, der aus vier Frauen bestand!
Er war gezwungen worden, hart zuzugreifen. Oft in seiner Eigenschaft als Mann, der mit Hilfe seiner übersinnlichen Kräfte die Dämonen und bösen Geister jagte.
Er hatte keine Wahl. Er konnte oft den Tücken der Dämonen nur mit Kraft und Gewalt begegnen. Mit der Kraft seines Denkens, und notfalls mit seiner körperlichen Kraft.
Wie aber sollte er vier Frauen überwinden?
Kommt nur herein , dachte er. Das übrige wird sich schon finden.
Sie sollten ihm nicht entgehen. Sie waren das letzte Hindernis zu den Räumen der gefangenen Tamilenmädchen.
Er stand lauernd neben der Tür. Oder zumindest dort, wo er die Tür vermutete. Von Nicole und Sita wusste er, dass die Türen der Kerkerverliese Geheimtüren waren. Türen, die sich auf geheimnisvolle Weise öffnen und schließen ließen, wenn man die Hand auf eine Stelle der Wand legte.
Und diese Stelle mussten ihm die Furien angeben. Er musste sie kennen, denn er wollte die Tür wieder schließen. Die Shuris sollten sich den Kopf zerbrechen, wo ihre letzten Furien und die Mädchen im Kerker geblieben waren.
Da glitt die Tür beiseite. Zwei der Furien traten ein. Sie suchten mit ihren Augen den Raum ab. Dann schrien sie auf. Sofort stürzten die anderen beiden auch in den Raum.
Das war der Zeitpunkt für Zamorra.
Mit einem Satz war er in der Öffnung der Tür.
»An die Wand mit euch!«, rief er den Frauen zu.
Da sah er, wie eine der Furien ihre Fackel nach ihm warf. Mit einer schnellen Drehung brachte er sich aus der Wurflinie.
»Hört zu!«, sagte er eindringlich. »Ich habe keine Sekunde zu verlieren. Ihr seid meine Gefangenen. Wer sich weigert, hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn ich ihn hart anfassen muss. Also fügt euch. Diese Pistole hier ist geladen. Ihr werdet jetzt dort hinaufgezogen.«
Eine der Furien grinste verächtlich.
Ein wirkliches Furiengesicht , dachte Zamorra. Hässliche, alte Zähne zeigten sich. Die Haare hingen der Frau in verschmierten Strähnen über Gesicht und Wangen.
»Du willst uns durch den Felsen schicken?«, höhnte die Furie.
»Fragt nicht. Tut, was ich euch sage. Shandri!«, rief er mit lauter Stimme hinauf zu dem kleinen Luftschacht.
Sofort wurde oben begonnen, die Steine zu entfernen.
Erstaunt sahen die Furien, wie das Loch immer größer wurde. Da glaubten sie, es mit einem Zauberer zu tun zu haben. Einem Geist, der größeren Verstand und geheimere Kräfte hatte als selbst der Große Shuri.
»Soll das Seil kommen, Sir?«, fragte Shandri von draußen.
»Warte einen Augenblick!«
Zamorra wandte sich an die Furien.
»Wer von euch hat die Tür geöffnet?«, fragte er schnell.
»Ich«, sagte eine der vier Frauen. Sie war keineswegs hässlich, vielleicht war sie früher einmal sogar ziemlich hübsch gewesen.
»Du bleibst bis zuletzt«, sagte Zamorra.
Und dann ging zunächst alles, als hätten sie es eingeübt.
Shandri ließ das Seil herunter. Er hatte jetzt eine Schlinge am unteren Ende angebracht. Eine Art Steigbügel, wie Zamorra gesagt hatte.
Dadurch konnte man sich leichter auf dem Seil halten.
Zamorra winkte der Furie zu, die der Öffnung über ihr am nächsten stand. Sie übergab ihre Fackel ohne ein Wort der nächsten und hängte sich an das Seil.
Shandri zog auf Zamorras Zuruf. Bald war der Körper der Frau in der Öffnung verschwunden. Und das Seil kam zurück. Prompt und sicher.
Also konnte sich Zamorra denken, dass Shandri die beiden Mädchen mit Waffen versehen hatte. Siri und Manika würden für die nächsten Minuten die Bewachung der Furien übernehmen. Und sie würden es gern und mit Eifer tun. Es war eine kleine Rache für sie, ihre Peinigerinnen selbst einmal in Schach zu halten.
Die zweite der Furien schwebte schon am Seil. Sie hatten eingesehen, dass jeder Widerstand zwecklos war.
Dann wiederholte sich das Ganze noch einmal. Nun war Zamorra mit der letzten der vier Furien allein im
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