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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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»Ich gehe zurück und öffne.«
    »Warte!«, rief Shandri. »Gehe zurück in die Gerätekammer. Ich bin nur gekommen, um ein neues Netz zu holen. Wir haben zwei der weißen Männer gefangen. Aber noch ist Zamorra frei. Wir werden ihm auf dem Pfad zum Wasserfall auflauern.«
    »Es ist gut«, kam die Stimme aus dem Gang. »Ich laufe zurück und hole dir ein Netz, Anführer. Dann öffne ich dir.«
    »Beeile dich. Zamorra ist bestimmt schon unterwegs.«
    Minutenlanges Schweigen.
    Dann, ganz plötzlich, gaben die riesigen Flügel des Portals nach und wurden durch den geheimen Mechanismus im Berg zur Seite geschoben.
    Shandri sah sich dem letzten der freien Shuri-Sklaven gegenüber.
    Der andere wollte ihm das Netz reichen.
    »Leg es dorthin!«, befahl Shandri. Er imitierte Tivus Stimme so meisterhaft, dass der andere nicht eine Sekunde lang an seiner Echtheit zweifelte.
    Shandri wies dem Mann eine Stelle an, wo ein dichter Dornenstrauch stand. Und genau hinter diesem hatte sich Zamorra verborgen.
    »Und nun tritt näher!«
    Der andere trat auf ihn zu.
    »Was gibt es im Tempel?«, erkundigte sich Shandri. Er wollte soviel über den Aufenthaltsort der Shuris und der gefangenen Mädchen erfahren, wie es in der kurzen Zeit nur möglich war.
    »Der Große Shuri ist außer sich«, sagte der andere. »Du weißt bestimmt, dass Batak in der letzten Nacht getötet wurde. Und zwei von uns sind aus dem Tempel entführt worden.«
    »Und was hat der Große Shuri angeordnet?«, wollte Shandri wissen.
    »Er hat alle Mädchen in den großen Tanzraum bringen lassen. Es ist ihm zu unsicher, sie einzeln auf ihren Zimmern zu lassen.«
    »Sehr gut«, sagte Shandri. »Da haben wir sie ja alle beisammen und brauchen nicht lange zu suchen.«
    Der andere verstand nichts von dem Doppelsinn dieser Worte.
    »Nur zwei der Mädchen sind nicht dabei«, sagte der falsche Mönch.
    »So? Welche denn?«
    »Die beiden giftigen Kröten des verruchten Raja«, gab der andere zurück. »Die Mädchen Siri und Manika.«
    »Aha, also sind sie im Kerker?«
    »Ja, Anführer.«
    »Aber der Kerker ist doch von Zamorra aufgebrochen worden?«, hielt Shandri ihm entgegen.
    »Sie sind drüben«, sagte der Mann und machte eine Handbewegung zur Spitze des Felsens hin. »Drüben, Tivu, auf der anderen Seite. Der Kerker dort ist uneinnehmbar.«
    »Das wird sich zeigen«, sagte Shandri. Und diese Worte sagte er mit seiner normalen, unverstellten Stimme.
    Der andere wurde bleich.
    »Wer – wer bist du?«, fragte er erschreckt.
    »Ich bin ein Singhalese wie du«, sagte Shandri ruhig. »Ich habe deinen Anführer Tivu getroffen und von eurem Missgeschick gehört. Ihr werdet neue Sklaven brauchen, neue Gelbe Furien. Tivu hat mir seine Kutte geliehen, damit ich hier notfalls Einlass finde. Ich werde euch euren größten Feind herbeiholen.«
    »Zamorra?«, fragte der andere.
    »Genau, mein Freund. Es gibt nämlich nur zwei Menschen die genau wissen, wo sich Zamorra zur Zeit jeweils aufhält.«
    »So? Und wer ist das?«
    »Das ist natürlich einmal Zamorra selbst. Und der zweite Mann, der es weiß, bin ich«, sagte Shandri.
    »Du? Du weißt, wo Zamorra ist?«
    »Ja.«
    »Und wo ist er?«
    »Er steht hinter dir«, sagte Shandri.
    Der andere fuhr mit einem Ausruf der Todesangst herum. Da sah er sich dem Professor gegenüber. Zamorra hatte beide Arme erhoben und hielt das Netz weit ausgebreitet vor sich, bereit, es über die Gelbe Furie zu werfen.
    »Du bist – du bist Zamorra?«, fragte der mit Entsetzen.
    »Ich kann nichts dafür«, sagte der Professor. »Aber man nennt mich so.«
    »Ich – ich habe euch nichts getan«, stammelte der Sklave weiter.
    »Keine Sorge, du Unschuldslamm!«, sagte Zamorra. »Wir tun dir ja auch nichts. Wenn du uns freiwillig führst, kannst du dir die Zwangsjacke ersparen, die ich dir aus diesem Netz binden würde.«
    »Wo – wohin soll ich euch führen?«, fragte der andere ängstlich.
    »Du führst uns zu der Stelle am Felsen, hinter der Siri und Manika im Kerker stecken.«
    »Ich – ich weiß es nicht genau.«
    »Dann musst du ins Netz«, sagte Zamorra trocken.
    »Ich – ich werde euch führen. Wir können hier hinauf«, sagte der Sklave des Shuri. »Aber es ist steil und gefährlich. Neben dem Felsen geht ein versteckter Weg hinauf. Er ist länger, aber bei weitem nicht so steil.«
    »Und führt an eurem künstlichen See vorbei, nicht wahr?«, fragte Zamorra.
    »Ja. Woher weißt du das?«
    »Ich dachte es mir«, gab Zamorra zurück. »Jetzt aber

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