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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Kerker.
    »Warte ein wenig!«, rief der Professor Shandri zu. »Wir werden erst die Tür schließen.«
    Er winkte der vierten der Furien zu. Sie trat in die Türöffnung.
    »Halt!«, rief Zamorra. »Nicht hinaus in den Flur! Du kennst die Stelle. Du wirst deine Hand von innen darauf legen und sie schnell zurückziehen. Dann wird die Tür sich schließen.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte die Furie.
    »Frag nicht. Tu, was ich dir sage.«
    Die Frau lehnte sich gegen die Wand, nur ganz leicht mit einer Schulter. Sie ließ Zamorra nicht aus den Augen. Sie sah den Revolver drohend auf sich gerichtet. Dann bückte sie sich, stellte ihre Fackel an die Wand, neben die brennenden Fackeln der anderen.
    Langsam bewegte sich ihre Hand um die Tür, suchte den unsichtbaren Mechanismus. Zamorra sah, wie die Hand eine leichte Druckbewegung ausführte.
    Sofort zog die Furie ihre Hand wieder herein. Und gleich darauf schloss sich die Tür.
    Zamorra beobachtete, wie die Tür mit der Wand wieder eins wurde. Als hätte es hier nie eine Öffnung oder eine Tür gegeben.
    Er beobachtete das Schließen nur eine halbe Sekunde zu lange.
    Die Furie flog auf ihn zu. Als er sie wahrnahm, war sie schon bei ihm. Die Wucht ihres Fluges riss ihn halb nach vorn.
    Die Furie warf ihr ganzes Gewicht gegen ihn und ließ sich gleichzeitig zu Boden fallen. Aber sie hatte mit grimmig zupackenden Zähnen Zamorras Handgelenk gefasst.
    Der plötzliche Schmerz öffnete Zamorras Hand. Die Pistole fiel zu Boden.
    Und die Furie schnellte hoch, versuchte, ihm ans Genick zu springen. Nur mit einem schnellen, harten Griff konnte der Professor die heranfliegenden Hände der Furie abwehren. Sie hätten ihm das Gesicht zerkratzt.
    Zamorra hatte weder die Zeit, sich auf einen richtigen Kampf einzulassen, noch die Wahl seiner Mittel.
    Er versetzte der rasenden Furie einen Schlag ins Genick. Als sie zusammenzubrechen drohte, fing er sie auf und hielt sie fest. Dann hob er seine Pistole auf.
    Shandri hatte oben das kurze Handgemenge hören können.
    »Brauchen Sie Hilfe, Sir?«, fragte er herunter.
    »Nein, Shandri. Danke. Aber für einen Maulkorb wäre ich dir dankbar, wenn du einen zur Verfügung hast. Was du jetzt hochziehen wirst, ist eine echte wütende Furie. Eine bissige Hündin. Nimm dich in acht vor ihrem Gebiss!«
    »In Ordnung, Sir. Und jetzt das Seil?«
    »Ja. Lass es herunter. Und wirf mir noch ein paar Lianenfesseln herunter. Unsere vierte Freundin ist nämlich bewusstlos.«
    Wieder kam das Seil. Dann warf Shandri die gewünschten Lianenstricke herunter. Zamorra fing sie auf. Er drehte ein paar kunstvolle Schlaufen, mit deren Hilfe er die Furie am Seil festbinden konnte. Er ließ sie hinaufziehen. Dann folgte er als letzter.
    ***
    »Und was nun, Sir?«, fragte Shandri, als Zamorra wieder neben ihm stand.
    Der Professor wusste keine unmittelbare Antwort darauf. Aber diese Antwort gaben ihm die seltsamen Gestalten, die sich in einiger Entfernung auf dem felsigen Boden niedergelassen hatten.
    Vier Furien, mit rachelüsternen Gesichtern, mit drohenden Blicken und geifernden Mündern. Ihre wertvollen seidenen Kleider, die der Große Shuri ihnen großzügig vermacht hatte, passten gar nicht zu den Gesichtern der vier Sklavenhalterinnen.
    Und daneben lag, noch immer in sicheren Fesseln, der letzte der Shuri-Sklaven, den sie überwunden hatten.
    Direkt neben den Furien standen Siri und Manika.
    Da wusste Zamorra die Antwort.
    Zuerst musste man die Töchter des Raja nach Hause bringen. Es war unmöglich, sie nach dem tage- und nächtelangen Aufenthalt im steinernen Verlies in ihr Höhlenversteck zu bringen. Das wäre nur eine halbe Freiheit für sie.
    Außerdem war es gut, die Gefangenen loszuwerden.
    Zamorra wandte sich an Siri.
    »Ist es richtig, dass die anderen Mädchen alle in einem Raum sind?«
    »Ja, Sir. Seit der Flucht der Französin und Sitas wollten die Shuris kein Risiko mehr eingehen.«
    »Gut. Und es gibt wirklich nur einen Schlüssel zu dem Raum?«
    »Ja.«
    »Wie kommt das?«
    »Die Shuris fürchten, dass die Gelben Furien sich an ihnen vergreifen könnten. Sie sind sehr argwöhnisch und misstrauisch. Sie betrachten jedes gefangene Mädchen als Eigentum.«
    »Also nur ein Schlüssel. Und welcher von diesen hier ist das wohl?«
    Damit zog Zamorra den Schlüsselbund aus der Tasche, den sie Tivu abgenommen hatten.
    Die Mädchen staunten nicht wenig, als sie die Schlüssel zu den Zimmern sahen.
    »Die haben wir Tivu abgenommen«, erklärte

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